Fußball in Spanien:Messi soll Gegenspieler beleidigt haben

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Vermutlich keine gegenseite Einladung zum Abendessen: Lionel Messi und Malagas Weligton.

(Foto: Jorge Guerrero/AFP)

Barcelonas Stürmer muss sich gegen schwere Vorwürfe wehren. Karl-Heinz Rummenigge missfällt die Fan-Aussperrung beim Spiel gegen ZSKA - für Mario Götze findet er warme Worte. Beim 1. FC Nürnberg bleibt die sportliche Leitung vorerst im Amt.

Fußball, Spanien: In Spanien gibt es Wirbel um Stürmer Lionel Messi vom FC Barcelona. Der Vizeweltmeister von Barça soll Gegenspieler Weligton im Punktspiel am Mittwoch beim FC Malaga (0:0) als "Hurensohn" beleidigt haben. Das zumindest behauptet der Brasilianer, der damit gleichzeitig seine Reaktion begründete, als er Messi an den Unterkiefer griff und zu Boden stieß. Weligton sah dafür die Gelbe Karte. "Das war in einer hektischen Phase. Er rief mich Hurensohn und ist zu mir gekommen. Ich wollte ihn nicht verletzen", so Weligton, der sich bereits in den Spielen zuvor gegen Barça hitzige Duelle mit Messi geliefert hatte.

1. FC Nürnberg, Führungskrise: Valerien Ismael bleibt vorerst Trainer des kriselnden Zweitligisten. Dies ist das Ergebnis einer fünfstündigen Sitzung am Donnerstag mit Aufsichtsratschef Klaus Schramm, Sportvorstand Martin Bader und dem Sportlichen Leiter Wolfgang Wolf. Ismael wird am Montag gegen den 1. FC Kaiserslautern auf der Bank sitzen, auch der umstrittene Bader bleibt im Amt. Es sei "nicht das Ansinnen von mir oder Herrn Bader, eine Veränderung herbeizuführen", es gebe deshalb "keinen Anlass, über den Trainer zu diskutieren, das würde der Sache nicht guttun", sagte Schramm.

Der Club ist nach dem 0:3 (0:2) bei Aufsteiger 1. FC Heidenheim und zuletzt drei Niederlagen nacheinander derzeit nur Tabellen-16. Von acht Pflichtspielen in dieser Saison gingen sechs verloren. Schramm sah sich außerdem dazu veranlasst, sich für den Auftritt seines Stellvertreters Günther Koch zu entschuldigen. Koch hatte am Donnerstag öffentlich den Rücktritt von Bader gefordert. Das sei "kein guter Stil", kritisierte Schramm und nannte das Verhalten des ehemaligen Radioreporters "vereinsschädigend". Eine weitere Zusammenarbeit sei nun "nur noch schwer möglich".

Fußball, Champions League: Karl-Heinz Rummenigge verspürt keine große Vorfreude auf das Geisterspiel des FC Bayern am Dienstag in der Champions League bei ZSKA Moskau. "Ich bin jetzt 40 Jahre im Fußball dabei, so etwas habe ich aber noch nicht erlebt. Fußball ist Atmosphäre, Fußball ist Emotion", erklärte der Vorstandsboss des FCB auf der vereinseigenen Internetseite. "Dort werden bis auf ein Häuflein Funktionäre und Journalisten keine Menschen im Stadion sein. Das ist einfach nur schade, das braucht niemand", urteilte Rummenigge. Der russische Verein war wegen wiederholter rassistischer Ausfälle seiner Fans von der Uefa dazu verurteilt worden, das Heimspiel gegen die Münchner vor leeren Rängen auszutragen.

Leid tue ihm das vor allem für die Bayern-Fans, sagte Rummenigge. "Einige unserer Anhänger haben seit 25 Jahren kein Auswärtsspiel verpasst", berichtete er. "Sie haben alles versucht, zum Beispiel der Uefa einen Brief geschrieben. Am Ende leider ohne Erfolg." Dagegen sieht der Klubboss die Eingewöhnungszeit von Mario Götze als beendet an. "Ich glaube, jetzt gibt es die gute Chance, dass der Knoten bei ihm total geplatzt ist. Ich wünsche ihm und uns, dass er da weitermacht, wo er in den letzten Spielen angesetzt hat", sagte er. "Wenn man mit 21 Jahren zum FC Bayern kommt, ist man natürlich noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt. Man muss einem jungen Mann wie ihm einfach die Zeit geben, sich hier zu akklimatisieren", kommentierte Rummenigge.

VfB Stuttgart, Führungskrise: Trainer Armin Veh und Sportdirektor Jochen Schneider werden beim VfB übergangsweise die Aufgaben des bisherigen Sportvorstandes Fredi Bobic übernehmen. Dies teilte Präsident Bernd Wahler am Donnerstag mit. Veh und Schneider würden bis zu einer Neubesetzung des Postens die Geschäfte in enger Abstimmung mit ihm führen, erklärte Wahler. Bobic sei über die Trennung am Mittwochabend in einem persönlichen Gespräch unterrichtet und nicht am Telefon von ihm entlassen worden, betonte der Präsident. Der Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Schmidt räumte ein, die Trennung von Bobic sei nicht ideal abgelaufen.

Volleyball, Frauen-WM: Die deutschen Volleyballerinnen haben sich so gut wie sicher für die zweite Runde in Italien qualifiziert. Gegen Außenseiter Tunesien fuhr das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti mit dem 3:0 (25:7, 25:12, 25:7) den zweiten Sieg im dritten Vorrundenspiel ein und hat nun sieben Punkte auf dem Konto. Sollte Argentinien am Abend gegen Gastgeber und Mitfavorit Italien die erwartete Niederlage kassieren, hat Deutschland zumindest Platz vier in der Gruppe A in der Tasche. Die besten vier Teams der vier Sechserpools ziehen in die nächste Phase ein. Nach einem Ruhetag wartet am Samstag Gastgeber Italien im Topspiel (20 Uhr/Sport1). Zum Abschluss der ersten Gruppenphase bekommen es die Deutschen am Montag mit den Kroatinnen zu tun.

Fußball, Eintracht Frankfurt: Eintracht Frankfurt hat auf die schwere Verletzung von Stammtorwart Kevin Trapp reagiert und Ex-Nationaltorhüter Timo Hildebrand verpflichtet. Der 35-Jährige trainierte am Donnerstag bereits bei den Hessen mit und soll beim Fußball-Bundesligisten um 12.00 Uhr auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Hildebrand stand zuletzt beim FC Schalke 04 unter Vertrag, hatte bei den Königsblauen aber keinen neuen Kontrakt erhalten. Trapp hatte sich am Dienstag beim 2:2 gegen den FSV Mainz 05 einen Riss in der vorderen Syndesmose im linken Sprunggelenk zugezogen und fällt rund drei Monate aus.

Basketball, Protest: Aus Protest gegen ein Kopftuchverbot hat sich die Frauen-Basketball-Nationalmannschaft aus Katar von den Asienspielen im südkoreanischen Inchon zurückgezogen. Das Team habe die Entscheidung zum Rückzug getroffen und bereite sich auf die Rückkehr in die Heimat vor, zitierte die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag den katarischen Delegationsleiter Khalid al-Jabir. In anderen Sportarten sind Kopftücher erlaubt. Der Basketball-Weltverband FIBA dagegen hat das Tragen der Tücher bisher nicht genehmigt.

Eishockey, DEL: Nach dem schlechtesten Saisonstart der Clubgeschichte haben die Hamburg Freezers am Donnerstag Trainer Benoit Laporte mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Wie der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mitteilte, leitete das Vormittagstraining bereits der bisherige Co-Trainer Serge Aubin. Der 39-Jährige soll ab sofort das Amt des Cheftrainers übernehmen. Unter dem 54-jährigen Kanadier Laporte sind die Freezers in der DEL nach vier Niederlagen Tabellenletzter. Auch in der Champions Hockey League sind die Norddeutschen noch punktlos und haben mit fünf Pleiten das Achtelfinale klar verpasst.

Tennis, Wuhan: Angelique Kerber ist beim WTA-Turnier im chinesischen Wuhan als letzte deutsche Tennisspielerin ausgeschieden. Die 26-Jährige aus Kiel verlor am Donnerstag im Viertelfinale gegen Jelina Switolina aus der Ukraine mit 4:6, 6:7 (3:7). Kerber war bei der mit 2,44 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung an Nummer sieben gesetzt. Zuvor waren bereits Sabine Lisicki, Andrea Petkovic, Mona Barthel und Annika Beck frühzeitig gescheitert.

Tennis, Kuala Lumpur: Benjamin Becker steht beim ATP-Turnier in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur im Viertelfinale. Der 33-Jährige aus Orscholz bezwang den Franzosen Pierre-Hugues Herbert mit 6:4, 7:6 (7:4) und darf auf ein deutsches Duell hoffen. Becker trifft in der Runde der letzten Acht auf seinen Landsmann Philipp Petzschner (Bayreuth) oder Ernests Gulbis (Lettland/Nr. 2). Petzschner hatte sich über die Qualifikation bis ins Achtelfinale gekämpft. Becker war zuletzt sowohl bei den US Open in New York als auch in Metz in der ersten Runde gescheitert.

Fußball, Spanien: Der FC Barcelona hat in der Primera Division erstmals Punkte liegen gelassen. Am fünften Spieltag der spanischen Fußball-Liga kam das Starensemble um den viermaligen Weltfußballer Lionel Messi nur zu einem 0:0 beim FC Malaga. Mit 13 Punkten bleiben die Katalanen, die weiter ohne Gegentor sind, dennoch an der Tabellenspitze. Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen kam nicht zum Einsatz.

Unmittelbar hinter Barcelona liegt der FC Sevilla auf Rang zwei, der nach dem 1:0 (0:0) im Heimspiel gegen Real Sociedad San Sebastian ebenfalls 13 Zähler auf dem Konto hat. Gerard Deulofeu (18.) schoss den Europa-League-Champion zum vierten Sieg nacheinander. Zuvor hatte Meister Atlético Madrid einen glanzlosen 1:0 (0:0)-Pflichtsieg bei UD Almería gefeiert. Der Champions-League-Finalist liegt mit zwei Punkten Rückstand auf das Spitzenduo auf Rang drei. Weiterhin achtbar schlägt sich Sensations-Aufsteiger SD Eibar. Gegen Europa-League-Starter FC Villarreal kam der Klub aus dem Baskenland zu einem 1:1 (1:0) und befindet sich mit sieben Punkten im gesicherten Mittelfeld.

Fußball, England: Der englische Fußball-Meister Manchester City steht im Achtelfinale des Ligapokals. Der Titelverteidiger und Champions-League-Gruppengegner von Bayern München kam am Mittwochabend zu einem 7:0 (0:0)-Kantersieg gegen Zweitligist Sheffield Wednesday. Auch Premier-League-Spitzenreiter FC Chelsea ist mit André Schürrle in der Starrelf nach einem 2:1 (1:1) gegen die Bolton Wanderers eine Runde weiter. In Manchester trafen Frank Lampard (47./90.), Ex-Bundesligaprofi Edin Dzeko (52./77.), Jesus Navas (55.), Yaya Touré (60./FE) und Jose Angel Pozo (88.). Für den FC Chelsea, in der Königsklasse Gegner von Schalke 04, waren Kurt Zouma (25.) und Oscar (56.) erfolgreich. Den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte Matthew Mills (32.).

Fußball, Italien: Titelverteidiger Juventus Turin hat in der italienischen Fußball-Meisterschaft die Tabellenführung von AS Rom übernommen. Der Rekordmeister gewann am Mittwochabend am vierten Spieltag daheim 3:0 gegen Aufsteiger AC Cesena und zog dank der besseren Tordifferenz vorbei. Auch die Römer sind durch einen späten 2:1-Erfolg beim AC Parma weiter ohne Punktverlust in dieser Saison. Champions-League-Teilnehmer und Bayern-Gegner Rom ging durch Adem Ljajic (27.) in Führung, Gastgeber Parma schaffte durch Paolo de Ceglie (56.) den Ausgleich. Der Bosnier Miralem Pjanic ließ in der 88. Minute erneut die Gäste jubeln. Matchwinner für Juventus war der Chilene Arturo Vidal. Der frühere Leverkusener leitete mit einem verwandelten Elfmeter in der 18. Minute sowie einem weiteren Treffer in der 64. Minute den Erfolg ein. Der Schweizer Stephan Lichtsteiner (85.) sorgte für den Endstand. Tabellen-Dritter ist Inter Mailand nach dem 2:0-Heimsieg gegen Atalanta Bergamo, auch Sampdoria Genua und Hellas Verona haben jeweils acht Punkte. Der AC Florenz kam ohne den erneut verletzten Mario Gomez zu Hause nicht über ein 0:0 gegen Sassuolo Calcio hinaus. Die Fiorentina liegt mit fünf Punkten schon ein gutes Stück hinter den beiden Spitzenteams zurück. Pokalsieger SSC Neapel musste mit einem 3:3 gegen US Palermo zufrieden sein. Neapel hat den Saisonstart mit bisher erst vier Punkten verpatzt.

Baseball, MLB: Baseballstar Derek Jeter geht vorzeitig in den Ruhestand. Der Shortstop hat in der nordamerikanischen Profiliga MLB mit Rekordmeister New York Yankees die Play-offs verpasst und wird schon am Sonntag bei den Boston Red Sox seine erfolgreiche Karriere beenden. Die Yankees, 27-maliger Gewinner der World Series, verspielten durch ein 5:9 gegen die Baltimore Orioles ihre Chancen auf eine Teilnahme an der Meisterrunde. Die Yankees fehlen zum ersten Mal seit 1993 wieder in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in den Play-offs. Damit geht die große Laufbahn des fünfmaligen Titelgewinners Jeter unwürdig zu Ende. Am Donnerstag wird der 40-Jährige in einem weiteren Duell mit den Orioles zum letzten Mal im Yankee Stadium auflaufen. Jeter führt gleiche mehrere Klubstatistiken an. "Mr. November" hat die meisten Spiele im Yankees-Trikot absolviert, stand am häufigsten am Schlagmal und führt mit weit über 3000 Treffern auch bei den Hits. Jeter hat in der MLB seit seinem Debüt im Jahr 1995 ausschließlich für die Yankees gespielt. Der 14-malige Allstar hatte im Februar angekündigt, dass er nach der laufenden Saison aufhören wird. Nun ging es schneller als ursprünglich gedacht. "Das ist hart", sagte Jeter: "Wir haben einfach nicht gut genug gespielt."

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