Der finanziell schwer angeschlagene Fußball-Zweitligist 1860 München wird keine Hilfe vom Stadtrivalen Bayern München erhalten. "Von uns ist keine Hilfe mehr zu erwarten. Das geht nicht, wir können dem Verein ja nicht acht Millionen Euro schenken. Wir haben das Ganze ja auch nicht verursacht", sagte FCB-Finanzvorstand Karl Hopfner. Die Löwen benötigen bis Ende März acht Millionen Euro, andernfalls droht dem deutschen Meister von 1966 die Insolvenz.
Laut 1860-Präsident Dieter Schneider muss der Klub für die laufende Saison noch 3,5 Millionen Euro und zudem 4,5 Millionen Euro für den Erhalt der Lizenz für die kommende Spielzeit aufbringen. Der FC Bayern hatte dem Stadtnachbarn bereits zwei Millionen Euro Miete für die Fußballarena in Fröttmaning gestundet. Diese Summe wäre bei einer Insolvenz des Zweitligisten verloren.
"Jetzt drücken wir erstmal die Daumen, dass es doch noch eine Lösung gibt. Mehr können wir nicht machen in dieser Situation. Es wird verdammt schwer, ich wünsche es ihnen", sagte Hopfner weiter.
Auch aus der Politik kommen schlechte Nachrichten. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) schloss aus, dass die "Stadtsparkasse oder irgendeine andere Bank in öffentlicher Hand" dem Verein mit Notkrediten helfen werde, seine Altschulden abzulösen. Ein zusätzliches Sponsoring durch städtische Unternehmen lehnt Ude ebenfalls ab: "Die Möglichkeiten sind ausgeschöpft", sagte der Oberbürgermeister und ehemalige Aufsichtsrat der Süddeutschen Zeitung.
Am Freitag hatte Löwen-Präsident Schneider dazu aufgerufen, dass "mögliche Geldgeber aus der Deckung kommen, an die wir bisher noch nicht gedacht haben. Es ist eine ernste Situation. Ich kann nicht versprechen, dass wir das schaffen." Die neue Klub-Führung unter Schneider und Geschäftsführer Robert Schäfer saniert den Klub seit Mitte November.