Viele großartige Fußballer tun sich schwer in ihrem ersten Jahr bei einem neuen Klub. Man muss sich nur erinnern an Robert Lewandowski, der sich anfangs bei Borussia Dortmund bewegte, als wären seine Beine falsch eingehängt. Auch der ehemalige Borusse Henrikh Mkhitaryan hatte merklich Anlaufprobleme nach seinem Wechsel vom BVB zu Manchester United. Als Zauberfuß für 42 Millionen Euro verpflichtet, bekam er mehrfach den Groll seines Trainers José Mourinho und den Unmut des Publikums zu spüren. Aber vielleicht hat er sich an Weihnachten von allen Fesseln befreit - mit einem Treffer, den der Armenier zum schönsten seiner Karriere erklärte.
Auch Mourinho staunte über so viel Eleganz und Akrobatik: "Das fand ich phänomenal", sagte der Trainer über das extravagante Hackentor des 27-Jährigen beim 3:1-Sieg der Red Devils am englischen Boxing Day gegen Sunderland: Im Vorwärtsfallen hatte Mkhitaryan sein rechtes Bein hochgerissen und nach einer Flanke von Zlatan Ibrahimovic, dem einstigen Experten für Zaubertore, den hinter ihm fliegenden Ball mit der Hacke ins Netz befördert. "Schönheit ist im Fußball, wenn sie möglich ist, ein wichtiger Bestandteil", philosophierte Mourinho. Mkhitaryan sagte über seinen Treffer im Skorpion-Stil: "Ich war sehr aufgeregt. Ich dachte, der Ball wäre vor mir; dann habe ich gemerkt, dass ich vor dem Ball bin, da konnte ich nur noch den Hackentrick machen."