Fußball in der Schweiz:Constantin für 14 Monate gesperrt

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Wird lange gesperrt: Christian Constantin, der Präsident des FC Sion. (Foto: Olivier Maire/AP)

Der Skandal-Präsident des FC Sion darf nicht mehr ins Stadion gehen. Die Fußballerinnen des FC Bayern fühlen sich von der Schiedsrichterin betrogen.

Fußball, Schweiz: Der Schweizer Skandal-Präsident Christian Constantin ist nach seinem tätlichen Angriff gegen Ex-Nationaltrainer Rolf Fringer hart bestraft worden. Die Schweizer Fußball-Liga (SFL) sprach gegen den Vorstandschef des FC Sion eine Sperre von 14 Monaten für alle Profispiele in der Schweiz aus. Zudem muss der impulsive Club-Boss eine Strafe in Höhe von 100 000 Franken zahlen. Das entschied die SFL-Disziplinarkommission am Donnerstag. Constantin hatte am 21. September nach dem Sion-Spiel in Lugano den als TV-Experten tätigen Fringer mit Tritten und Ohrfeigen attackiert. Grund war offenbar die wiederholte Kritik des früheren Trainers des VfB Stuttgart an Constantins Mannschaft.

Constantin hatte nach seiner Aktion auch wenig Reue gezeigt. "Ich habe ihm einen Tritt in den Hintern versetzt. Das hat mir gut getan", hatte der Funktionär zunächst gesagt und auch einen Tag später seine Prügel-Attacke verteidigt: "Es ist nicht schön, wenn man auf jemanden losgeht. Aber ich kann nicht sagen, dass ich es bereue." Constantin hatte sogar gegen Fringer eine Klage wegen Verleumdung und Verunglimpfung eingereicht. Umgekehrt kündigte der Ex-Coach eine Zivilklage gegen Constantin an. Gemäß dem Urteil ist dem Walliser ab sofort der Zutritt zu den Stadien, zum Spielfeld, zur technischen Zone, zur Mannschaftskabine sowie zur Mixed-Zone verwehrt. Die Sperre gilt für alle Spiele der 1. und 2. Liga sowie des Pokals und der Nationalmannschaft.

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Von Thomas Schifferle

Frauenfußball, Champions League: Trainer Thomas Wörle hat nach dem frühen Champions-League-Aus der Fußballerinnen des FC Bayern schwere Vorwürfe gegen Schiedsrichterin Katalin Kulcsar aus Ungarn erhoben. "Wir sind betrogen worden. Uns wurde ein ganz klarer Handelfmeter verwehrt und ein reguläres Tor aberkannt. Wir sind alle todtraurig, denn wir waren in beiden Spielen die bessere Mannschaft", sagte Wörle nach dem 2:1 (0:0) gegen den FC Chelsea.

Für die Bayern-Frauen war dies nach dem 0:1 im Erstrunden-Hinspiel in London zu wenig. "Wenn man beide Spiele zusammen nimmt, dann hatten wir drei klare Fehlentscheidungen gegen uns. Das soll keine Ausrede sein. Aber das ist auf so einem hohen Niveau gegen einen starken Gegner einfach zu viel", sagte Wörle. Vor den Augen von Präsident Uli Hoeneß und Sportdirektor Hasan Salihamidzic waren die Bayern durch Fran Kirby (60.) in Rückstand geraten. Fridolina Rolfö (76.) und Lucie Vonkova (83.) drehten die Partie, doch zum Weiterkommen reichte es nicht mehr, weil Kulscar in der Nachspielzeit das vermeintliche 3:1 zurückpfiff. "Da hatte sie ihre Meinung exklusiv im ganzen Stadion", schimpfte Wörle.

Der Bayern-Coach räumte aber auch ein, "dass wir in der Offensive in beiden Spielen nicht konzentriert genug waren". Man habe "einfach das Tor nicht gemacht, das nervt", fügte Melanie Behringer an. Dagegen erreichte Meister Wolfsburg mit einem Torfestival das Viertelfinale. Die VfL-Fußballerinnen zogen mit einem 12:2 (8:1) gegen Atletico Madrid ins Achtelfinale ein (Hinspiel 3:0). "Wir haben ein richtig gutes Spiel abgeliefert. Aber Atletico hat auch zwei, drei Gänge runtergeschaltet", sagte die dreifache Torschützin Alexandra Popp.

FC Arsenal, Mustafi: Der deutsche Fußball-Nationalspieler Shkodran Mustafi wird seinem Verein FC Arsenal wegen einer Oberschenkelverletzung voraussichtlich mehrere Wochen fehlen. Das gab sein Trainer Arsène Wenger am Donnerstag bekannt. Wenger sprach von "etwa vier bis sechs Wochen", die Arsenal auf den 25-Jährigen verzichten müsse. "Ich glaube nicht, dass er vor der nächsten Länderspielpause zur Verfügung steht", sagte Wenger. Mustafi hatte sich am Sonntag in Kaiserslautern beim Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Aserbaidschan ohne fremde Einwirkung verletzt und musste daraufhin schon nach rund 30 Minuten ausgewechselt werden. Bundestrainer Joachim Löw hatte nach dem Spiel von einem möglichen Muskelbündel- oder Muskelfaserriss gesprochen. "Da sieht es ein bisschen schlimmer aus, das zwingt ihn wahrscheinlich zu einer längeren Pause", sagte Löw beim Fernsehsender RTL.

Basketball, NBA: LeBron James droht für das Saison-Auftaktspiel seiner Cleveland Cavaliers am kommenden Dienstag (Ortszeit) gegen die Boston Celtics auszufallen. Der dreimalige NBA-Champion hat bei einem Testspiel der Cavaliers erneut eine Verletzung am linken Knöchel erlitten. Bereits große Teile der Vorbereitung hatte James wegen einer Blessur am Sprunggelenk verpasst. "Er ist wütend und genervt von der Situation. LeBron wird intensiv behandelt. Wir müssen abwarten, ob die Zeit reicht", sagte Cleveland-Coach Tyronn Lue. James, der die "Cavs" 2016 zum ersten NBA-Titel führte, hat in seiner Karriere noch kein Saison-Auftaktmatch verpasst. Der 32 Jahre alt Spielmacher hatte in der vergangenen Runde im Schnitt 26,4 Punkte erzielt. Im Finale hatte das Team aus Ohio gegen die Golden State Warriors verloren.

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