Fußball:Guardiola beendet Elfmeter-Theater

Abschlusstraining FC Bayern

Legt die Reihenfolge der Elfmeterschützen künftig vor den Spielen fest: Bayerns Trainer Pep Guardiola.

(Foto: dpa)

Pep Guardiola will die Reihenfolge der Elfmeterschützen beim FC Bayern München künftig vor den Spielen festlegen. Fifa-Präsident Sepp Blatter spricht sich für mehr afrikanische Startplätze bei WM-Endrunden aus. Erik Pfeifer und Arajik Marutjan gewinnen bei der Box-WM jeweils Bronze.

Fußball, FC Bayern: Pep Guardiola will den Elfmeter-Zwist um Arjen Robben beim FC Bayern München schnellstmöglich hinter sich lassen. "Das war ein Thema, aber das ist Vergangenheit", sagte der Coach am Freitag und stellte dem Niederländer für die Bundesligapartie gegen Hertha BSC am Samstag erneut einen Platz in der Startelf in Aussicht. Der 29 Jahre alte Fußballprofi hatte sich am Mittwoch in der Champions League beim 5:0 gegen Viktoria Pilsen geweigert, einen Strafstoß auszuführen, nachdem ihn Guardiola noch wenige Tage zuvor in der Bundesliga gegen Mainz (4:1) vom Elfmeterpunkt zurückbeordert hatte. Problem sei in beiden Fällen gewesen, dass vor den Spielen keine klare Reihenfolge möglicher Schützen festgelegt worden sei, kommentierte Guardiola. Das werde sich jetzt ändern. "Ab jetzt sagt der Trainer, wer ist Nummer eins, zwei, drei", bekräftigte der Spanier am Freitag. Neben Holger Badstuber, Dante, Thiago und Xherdan Shaqiri wird beim Tabellenführer gegen Berlin auch Claudio Pizarro fehlen, der sich im Training einen Muskelbündelriss zugezogen hat.

Fußball, WM: Fifa-Präsident Joseph Blatter hat sich für mehr Afrika-Startplätze bei WM-Endrunden ausgesprochen. Der Kontinent sei bedauerlicherweise "unterrepräsentiert", schrieb der Schweizer Chef des Fußball-Weltverbands im Fifa-Magazin. Während 53 Nationen in Europa um 13 Endrundenplätze bei der WM im kommenden Jahr in Brasilien gekämpft haben und noch kämpfen, spielen 54 Länder in Afrika um fünf Tickets für die WM 2014. Solange dies der Fall bleibe, würde Afrika möglicherweise nie eine interkontinentale Trophäe gewinnen, meinte Blatter, unabhängig vom spielerischen Fortschritt. Dieser fehlerhafte Zustand müsse behoben werden, forderte Blatter.

Boxen, WM: Superschwergewichtler Erik Pfeifer (Lohne) und Weltergewichtler Arajik Marutjan (Schwerin) haben bei der Box-WM in Almaty/Kasachstan den Einzug ins Finale verpasst und die Bronzemedaille gewonnen. Pfeifer unterlag dem Kasachen Iwan Dytschko 0:3 (27:30, 27:30, 28:29) nach Punkten und musste wie vor zwei Jahren bei den Titelkämpfen in Baku mit dem dritten Platz vorlieb nehmen. "Bronze hab ich schon", sagte Pfeifer enttäuscht: "Ich bin nicht reingekommen in den Kampf. Er hat mit der Führhand die Distanz gehalten und ich konnte nicht vorbei." Der EM-Zweite Marutjan verlor ebenfalls einstimmig nach Punkten gegen Danijar Jelejussinow (27:30, 27:30, 27:30). "Ich habe verloren, deshalb bin ich nicht zufrieden. Dass alle drei Punktrichter 3:0 werten, das hätte ich nicht gedacht", sagte Marutjan, der im Viertelfinale den topgesetzten walisischen Olympiazweiten Freddie Evans bezwungen hatte: "Für meine erste WM kann man aber schon stolz sein."

Tennis, Basel: Tennisprofi Daniel Brands (Deggendorf) hat beim ATP-Turnier in Basel das Halbfinale verpasst. Der 26-Jährige unterlag bei der mit 1,5 Millionen Euro dotierten Hartplatzveranstaltung dem Franzosen Edouard Roger-Vasselin in 1:58 Stunden mit 3:6, 6:4, 3:6. Zuvor war bereits der Lübecker Tobias Kamke im Achtelfinale an Roger-Vasselin gescheitert. Der dritte deutsche Starter, Benjamin Becker (Orscholz), hatte gegen den ehemaligen Australian-Open-Finalisten Marcos Baghdatis aus Zypern in der ersten Runde verloren.

Formel 1, Steuerstreit: Das Formel-1-Rennen in Iniden findet trotz eines Steuerstreits zwischen den Veranstaltern und dem indischen Fiskus statt. Indiens Oberster Gerichtshof vertagte am Freitag die Entscheidung über die von einem Privatmann eingereichte Petition, die Organisatoren des Rennens hätten dem Staat Steuern in Millionenhöhe vorenthalten. "Die entsprechende Anhörung findet nächste Woche statt," sagte ein mit der Sache vertrauter Anwalt der Nachrichtenagentur AFP. "Das bedeutet, dass das Rennen gestartet werden kann." Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel kann in Indien seinen vierten WM-Titel in Serie perfekt machen. Bleibt der Heppenheimer vor seinem Rivalen Fernando Alonso (Ferrari), ist der Hesse erneut Weltmeister. Dem Red-Bull-Piloten würde beim 16. von 19 Rennen aber auch ein fünfter Platz in jedem Fall zum vorzeitigen Titelgewinn reichen. Selbst wenn Vettel in Indien nicht in die Punkte fährt, müsste Alonso mindestens Zweiter werden, um die Entscheidung aufzuschieben. Im Falle einer Absage des Rennens wäre Vettel am "grünen Tisch" Weltmeister geworden.

Formel 1, Training: Sebastian Vettel ist im ersten Freien Training zum Großen Preis von Indien die Bestzeit gefahren. Der Red-Bull-Pilot ließ am Freitag auf dem Kurs in Greater Noida nahe Neu-Delhi seinen Formel-1-Teamkollegen Mark Webber in 1:26,683 Minuten hinter sich. Der Australier hatte als Zweiter einen Rückstand von 0,188 Sekunden. Hinter dem Routinier landete Mercedes-Mann Nico Rosberg auf dem dritten Platz. Pech hatte Fernando Alonso. Vettels einzig verbliebener Rivale im Kampf um die Weltmeisterschaft musste seinen Ferrari wegen eines Getriebeschadens schon nach wenigen Runden wieder an der Box abstellen und landete bei diesigen Wetterverhältnissen nur auf Rang zwölf. Rosbergs Teamkollege Lewis Hamilton wurde im zweiten Mercedes Fünfter. Für Sauber-Pilot Nico Hülkenberg reichte es zu Position neun, Adrian Sutil fuhr in seinem Force India als 15. zurück in die Garage. Der WM-Dritte Kimi Räikkönen musste sich mit Rang 17 begnügen. Vettel ist sein vierter WM-Titel in Serie kaum noch zu nehmen. Dem Heppenheimer genügt am Sonntag selbst bei einem Grand-Prix-Sieg von Alonso ein fünfter Platz zum vorzeitigen Triumph. Vettel hat vor dem viertletzten Saisonrennen 90 Punkte Vorsprung auf den spanischen Ferrari-Piloten.

Leichtathletik, Doping: Die jamaikanische Sprinterin Dominique Blake (26) geht gegen ihre sechsjährige Dopingsperre vor. Das teilte der Internationale Sportgerichtshof CAS am Freitag mit. Der 26-Jährigen war nachgewiesen worden, während Jamaikas Olympiaausscheidungen im Juni 2012 die verbotene Substanz Methylhexanamin verwendet zu haben. Ein Urteil soll in den kommenden vier Monaten fallen. Bereits im Jahr 2006 war Blake wegen der Einnahme von Ephedrin für neun Monate gesperrt worden.

Doping, Johan Bruyneel: Die Aufarbeitung der Doping-Affäre um den ehemaligen Radprofi Lance Armstrong könnte im Dezember abgeschlossen sein. Johan Bruyneel, der frühere Teamchef und Mentor des einstigen Tour de France-Seriensiegers, muss sich vom 16. bis 20. Dezember einem Schiedsgericht der US-Anti-Doping-Agentur USADA stellen. Das meldete das Internetportal "Roadcycling" unter Berufung auf die USADA, die im Vorjahr eine lebenslange Sperre gegen Armstrong durchgedrückt hatte und ihm alle sieben Toursiege aberkennen ließ. Die Verhandlung gegen Bruyneel soll an seinem augenblicklichen Wohnort in London stattfinden. Der Belgier wurde von der USADA wegen Dopinghandels und der Weitergabe von Dopingpräparaten in der Zeit von 1999 bis 2007 angeklagt. Er soll gerade an einem Buch arbeiten, das sich mit seiner Zeit als Teamchef befasst. Im vergangenen Jahr war er von seinem Posten als Teamchef der RadioShack-Nissan-Mannschaft zurückgetreten. Anders als Armstrong hatte Bruyneel, der auch den Spanier Alberto Contador zu dessen Toursiegen 2007 und 2009 dirigiert hatte, nicht auf einen Einspruch gegen die USADA-Anklage verzichtet. Deshalb kommt es jetzt - verspätet - zum Schiedsgerichts-Termin. Möglicherweise wird auch Armstrong, der zu Beginn dieses Jahres eine lückenhafte TV-Beichte abgelegt hatte, in den Zeugenstand gerufen.

Bewerbung, Olympia 2022: München hat im Rennen um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2022 einen Gegner weniger: Die spanische Stadt Barcelona verzichtet nun offiziell auf eine Kandidatur. Die Bedingungen seien noch nicht gegeben, um den Zuschlag für 2022 zu bekommen, erklärte Bürgermeister Xavier Trias am Freitag in einer Mitteilung. Man wolle nun allerdings weiter arbeiten, um die Winterspiele 2026 organisieren zu können. Er sei sehr zuversichtlich, dass man das Ziel erreichen werde, versicherte Trias, der den Verzicht für 2022 schon in der vorigen Woche angekündigt hatte. Barcelona wollte die Spiele zusammen mit Wintersportorten in den Pyrenäen ausrichten. Trias verriet nun aber, die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und in der spanischen Regierung sowie Vertreter des Nationalen (COE) und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hätten ihm von einer Bewerbung abgeraten. IOC-Präsident Thomas Bach hatte nach spanischen Medienberichten bei einem Treffen mit Trias darauf hingewiesen, dass der Wintersport weder in Katalonien noch im übrigen Spanien auf große Begeisterung stoße und dass das Land keine herausragenden Athleten vorzuweisen habe. München erwägt eine Kandidatur für die Winterspiele 2022 ebenso wie Oslo, Östersund (Schweden), Krakau (Polen) und Lwiw (Ukraine). Kasachstans Hauptstadt Almaty hat seine Bewerbung bereits bekanntgegeben. Die Frist zur Anmeldung beim IOC endet am 14. November.

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