Fußball:1860-Geschäftsführer Ayre und Präsident Cassalette treten zurück

1860 München präsentiert neuen Geschäftsführer

03.04.2017: Ian Ayre (mi.) wird als Geschäftsführer vorgestellt - nun tritt er schon wieder zurück

(Foto: dpa)

Nach SZ-Informationen hatte Ayre bereits am Nachmittag vor dem Rückspiel in der Relegation seine Kündigung eingereicht.

Von Philipp Schneider und Markus Schäflein

Für eine Weile herrschte noch einmal große Verwirrung nach diesem Relegations-Spiel, das aus Sicht des TSV 1860 München ohnehin nicht arm war an Irritationen. Ob denn nicht ein Klub-Offizieller verfügbar sei, der dazu in der Lage wäre, zu erklären, wie es denn nun sportlich weiter geht in der dritten Liga? Nein, diese Stellungnahme sei nicht zu erwarten, hieß es von Seiten der Presseabteilung, Geschäftsführer Ian Ayre sei im Übrigen gar nicht in der Arena gewesen während des Spiels. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hatte Ayre bereits am Nachmittag vor dem Spiel seine Kündigung eingereicht. Und Peter Cassalette, der ja zumindest noch Präsident des Vereins war, hatte die Arena noch vor Spielende verlassen. Am Abend legte auch er sein Amt nieder.

Der neue Geschäftsführer Ayre, den Investor Hasan Ismaik erst vor wenigen Wochen als Sensation präsentiert hatte, war zuvor vom FC Liverpool aus der Premier League gewechselt. Ein Abstieg wäre ein "Desaster epischen Ausmaßes", hatte der 54-jährige Liverpooler Ayre noch vor wenigen Tagen gesagt. Aber damit hatte er nicht seinen Rücktritt gemeint, sondern an den Klub gedacht. Umgedacht hatte Ayre offenkundig erst, nachdem der Investor in der Nacht auf Montag einen Brandbrief auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hatte, in denen er "grundlegende Änderungen auf allen Ebenen" ankündigte, um "ein solides Fundament für einen Neuanfang und eine erfolgreiche Zukunft zu schaffen".

Im Übrigen, schrieb Ismaik, habe er sich vorzuwerfen, "dass ich sogenannten Fachleuten vertraut habe, ohne zu hinterfragen, was mit meinem Geld eigentlich passiert". Er soll Ayre in den vergangenen Tagen immer wieder wütend kontaktiert und seinen Missmut ausgedrückt haben. Ismaik hatte den Kontakt zu Ayre über den englischen Fußballgeschäftsmann Kia Joorabchian herstellen können, der auch einige Transfers einfädelte.

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