Fußball:Nach Türkei-Terror: Podolski denkt an Abschied

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Lukas Podolsk spielt seit vergangenen Sommer in Istanbul. (Foto: Ulas Yunus Tosun/dpa)

Nach den Anschlägen überlegt der Profi von Galatasaray den Klub zu verlassen. Italiens Nationaltrainer Conte kündigt seinen Abschied an. Für Josip Drmic vom Hamburger SV ist die Saison gelaufen.

Fußball, Türkei: Lukas Podolski hat nach dem erneuten Anschlag in der Türkei mit vielen Todesopfern seine Zukunft bei Galatasaray Istanbul infrage gestellt. "Man muss gut überlegen, wie es weitergehen soll, bei dem was hier passiert ist", sagte der Fußball-Nationalspieler der "Bild"-Zeitung.

Podolski hatte am Sonntag mit seinem Team in Ankara gespielt, bevor in der türkischen Hauptstadt eine Autobombe 37 Menschen tötete. Zu den Opfern gehört auch der Vater von Podolskis Teamkollege Umut Bulut. "Der ganze Club steht unter Schockstarre", sagte Podolski. Im vergangenen Sommer war Podolski nach einem missglückten Engagement bei Inter Mailand in die Türkei gewechselt und hatte bei Galatasaray sportlich wieder überzeugen können.

Fußball, Italien: Nationaltrainer Antonio Conte wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern und die Squadra Azzurra nach dem Ende der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) verlassen. Dies bestätigte Verbandspräsident Carlo Tavecchio am Dienstag. Ein Nachfolger für den 46-jährigen Conte steht noch nicht fest. "Antonio Conte ist ein Mann der Tat. Ihm fehlt das tägliche Training, das ist für ihn das Wichtigste", sagte Tavecchio. Es sei verfrüht, über einen Nachfolger zu sprechen. "Wir werden alle Schritte im Interesse der Nationalmannschaft unternehmen", sagte Tavecchio. Conte, der den viermaligen Weltmeister seit 2014 betreut, gilt als Kandidat für den Trainerposten beim englischen Meister FC Chelsea. Medienberichten zufolge soll er in den nächsten Tagen offiziell als Teammanager ab der kommenden Saison vorgestellt werden. Der Champions-League-Sieger von 2012 wird seit der Entlassung von José Mourinho bis zum Saisonende vom Niederländer Guus Hiddink betreut.

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Fußball, Hamburger SV: Für Angreifer Josip Drmic (23) vom Hamburger SV ist die Saison in der Fußball-Bundesliga verletzungsbedingt beendet. Der Schweizer hat sich am Sonntag bei Bayer Leverkusen (0:1) einen traumatischen Knorpelschaden zugezogen, Drmic muss operiert werden. Das teilten die Hanseaten am Dienstag mit. Damit wird Drmic auch nicht mehr für den HSV spielen, die Hamburger hatten ihn nur bis Sommer von Borussia Mönchengladbach ausgeliehen.

"Es tut mir unendlich leid, weil ich mit dem HSV in der Rückrunde eine Menge vorhatte. Jetzt werde ich den Jungs ganz fest die Daumen drücken", schrieb Drmic bei Facebook: "Ihr könnt euch denken, dass es mir gerade schwer fällt, optimistisch zu sein. Aber ich war immer ein Kämpfer und werde auch diesen Kampf annehmen, um möglichst bald wieder auf den Platz zurückzukehren."

Fußball, Fortuna Düsseldorf: Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf setzt im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga auf einen routinierten Trainer. Einen Tag nach der Trennung von Marco Kurz, der nur 81 Tage bei den Düsseldorfern im Amt war, gab der Club die Verpflichtung von Friedhelm Funkel bis zum Saisonende bekannt. Der 62-Jährige, der schon bei neun verschiedenen Proficlubs als Coach gearbeitet hat, gilt als Spezialist und "Feuerwehrmann" im Abstiegskampf. Zuletzt war der ehemalige Bundesligaprofi, der als Aktiver und Trainer mehr als 1000 Spiele in der Bundesliga und 2. Liga absolvierte, bis April 2014 Trainer bei 1860 München.

Tennis, Nadal: Rafael Nadal will nach den Dopingvorwürfen von Roselyne Bachelot juristisch gegen die ehemalige französische Sportministerin vorgehen. "Ich werde sie verklagen. Ich werde überhaupt künftig jeden verklagen, der etwas Ähnliches behauptet wie sie, weil ich es einfach leid bin", sagte French-Open-Rekordsieger Nadal (29) am Rande des ATP-Masters in Indian Wells/Kalifornien und meinte: "Seit ich fünf Jahre alt bin, arbeite ich viel, immer mit Ehrlichkeit, Leidenschaft, Intensität und Liebe für den Sport."

Bachelot hatte in einer TV-Sendung behauptet, Nadal habe 2012 mit einer mehrmonatigen Verletzungspause einen positiven Dopingbefund kaschieren wollen. Damals war der Linkshänder wegen einer Knieverletzung für ein halbes Jahr ausgefallen. Am Wochenende hatten sich demonstrativ die oberste spanische Sportbehörde CSD sowie die Klubs Real Madrid und FC Barcelona hinter Nadal gestellt. Die Vorwürfe gegen den ehemaligen Weltranglistenersten seien "ungerechtfertigt und nicht zu tolerieren", teilte Real Madrid mit und sicherte seine "volle Unterstützung" für den Volkshelden zu.

Basketball, FC Bayern: Vizemeister Bayern München hat einen weiteren Rückschlag in der Basketball-Bundesliga nur mit sehr viel Mühe verhindert, könnte seinen Trainer Svetislav Pesic zum Saisonende aber verlieren. Der frühere Nationalcoach kündigte am Sonntag nach dem Sieg gegen die Fraport Skyliners Frankfurt völlig überraschend an, er überlege, zum Saisonende aufzuhören. Pesic erklärte im Interview bei telekombasketball.de, er fühle sich von den Schiedsrichtern in der Bundesliga ungerecht behandelt. Er denke deshalb darüber nach, ob im Sommer in Deutschland für ihn Schluss sei.

Beim hart umkämpften 78:76 (40:43) im Verfolgerduell gegen Frankfurt hatte der 66-Jährige in der Schlussphase sein zweites technisches Foul bekommen, weil er das Spielfeld betreten hatte. Pesic musste deshalb die Halle verlassen. So etwas gebe es nur in der Bundesliga, schimpfte Pesic, der dem Technischen Kommissar vorwarf, die Entscheidung getroffen zu haben. "Das reicht mir!" Ob der Serbe seine Worte wirklich umsetzt, ist offen. In der anschließenden Pressekonferenz wiederholte Pesic aber seine Aussagen und fügte hinzu. "Ich bin 66 Jahre alt. Ich habe so viel erlebt und erreicht. Ich habe eine schöne Frau und tolle Enkelkinder. Diesen Ärger in der Bundesliga brauche ich nicht mehr."

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