Fußball:Frankreichs Verband suspendiert Benzema

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Karim Benzema verpasst wegen einer Erpressungsaffäre die EM im eigenen Land.

(Foto: Franck Fife/AFP)

Der Stürmer verpasst dadurch die EM im eigenen Land. Bastian Schweinsteiger wird bei Manchester United zu einer Pause gezwungen. Die deutschen Handballerinnen erreichen das WM-Achtelfinale.

Manchester United, Bastian Schweinsteiger: Der DFB-Kapitän wird Manchester United nach seinem Ellbogenschlag im Spiel gegen West Ham United in den kommenden drei Premier-League-Partien fehlen. Schweinsteiger habe die Entscheidung des englischen Fußballverbandes FA bereits akzeptiert, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung. Die Sperre trete sofort in Kraft - damit fehlt Schweinsteiger ManUnited beim AFC Bournemouth (12. Dezember), gegen Norwich City (19. Dezember) und bei Stoke City (26. Dezember). Schweinsteiger hatte vergangenen Samstag seinen Gegenspieler Winston Reid vor einem Freistoß mit dem Ellbogen weggestoßen. Der Schiedsrichter hatte die Attacke nicht gesehen. Auf Grundlage der Videos nahm die FA nach der Partie Ermittlungen auf.

Fußball, Karim Benzema: Der französische Fußball-Verband FFF hat Stürmer Karim Benzema wegen der Sexvideo-Affäre vorerst aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Der Angreifer von Real Madrid war zuletzt bereits nicht für die Länderspiele gegen Deutschland (2:0) und England (0:2) nominiert worden. Laut FFF-Präsident Noel Le Graet werde Benzema damit auch nicht bei der EM 2016 im eigenen Land spielen.

"Karim Benzema kann solange nicht berufen werden, bis sich die Situation ändert, bis es etwas Neues in seinem Fall gibt", sagte Le Graet: "Mathieu Valbuena ist das Opfer. Karim Benzema ist ein guter Kerl und steht bei Real Madrid außerhalb jeder Kritik, er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Ich verhänge nicht gerne Sanktionen, aber der Fußballverband kann das öffentliche Interesse nicht außer acht lassen." Gegen Benzema war am 5. November wegen Beteiligung an der Erpressungsaffäre ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Drei mutmaßliche Erpresser, die seinen Nationalmannschafts-Kollegen Valbuena von Olympique Lyon mit einem kompromitierenden Video laut Medienberichten um eine sechsstellige Summe erleichtern wollten, wurden inhaftiert. Valbuena hatte der Justiz am 20. November seine Sicht der Dinge geschildert.

Der 27 Jahre alte Benzema hatte zuletzt darauf gesetzt, dass ihm Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps trotz der Affäre die Treue hält. "Ich habe eine Nachricht von ihm. Er unterstützt mich, natürlich", sagte Benzema. Zuvor hatte Benzema bereits seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, in die Equipe Tricolore an der Seite seines vermeintlichen Opfers Valbuena zurückkehren zu können.

Handball, WM der Frauen: Mit einer starken Leistung haben sich die deutschen Handballerinnen bei der WM in Dänemark den vorzeitigen Achtelfinaleinzug gesichert. Gegen die favorisierten Südkoreanerinnen setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard am Donnerstagabend im vierten Vorrundenspiel in Kolding überraschend deutlich mit 40:28 (14:15) durch. Nach ausgeglichener erster Hälfte drehten die deutschen Handballerinnen nach der Halbzeit auf. Beste Torschützinnen waren Franziska Müller und Xenia Smits mit je sechs Treffern, daneben bot Torfrau Katja Kramarczyk eine Topleistung.

Basketball, NBA: Dennis Schröder hat das Duell der deutschen Nationalspieler gegen Dirk Nowitzki gewonnen. Der 22 Jahre alte Point Guard siegte mit den Atlanta Hawks nach einem starken Schlussspurt mit 98:95 bei den Dallas Mavericks um den 15 Jahre älteren Nowitzki, der mit 13:11 Punkten allerdings das Privat-Duell knapp für sich entschied. Für Atlanta war es der 14. Sieg im 23. Saisonspiel, für die bisher auf exakt dieselbe Ausbeute kommenden Mavs die zehnte Niederlage. Diese hätte Dallas vermeiden können, die Gastgeber führten drei Minuten vor dem Ende mit 93:89, ehe Atlanta mit sieben Punkten in Folge das Spiel drehte.

Nowitzki scheiterte beim Stand von 93:96 mit einem Drei-Punkte-Wurf. In der gesamten Partie war er nur mit einem von acht Versuchen aus der Distanz erfolgreich. Vor allem im Schluss-Viertel agierte der gebürtige Würzburger höchst unglücklich: Er blieb in neun Einsatz-Minuten ohne jeden Punkt. Insgesamt kamen die Mavericks mit 36 Prozent auf ihre schlechteste Wurfquote der gesamten Saison. Dies gab in einem eng umkämpften Spiel mit 20 Führungs-Wechseln, in dem nie ein Team mit mehr als sechs Punkten führte, den Ausschlag.

Leichtathletik, WM-Vergabe: Die französische Staatsanwaltschaft hat vorläufige Ermittlungen wegen der umstrittenen Vergabe der Leichtathletik-WM 2021 aufgenommen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP am Donnerstag. Das Council des Weltverbandes IAAF hatte die Weltmeisterschaften im April dieses Jahres ohne vorheriges Bewerbungsverfahren an die Stadt Eugene im US-Bundesstaat Oregon vergeben, die eng mit dem Sportartikel-Giganten Nike verwoben ist.Treibende Kraft hinter dieser Entscheidung war der damals noch amtierende IAAF-Präsident Lamine Diack, gegen den die französische Justiz mittlerweile Anklage wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Bestechlichkeit erhoben hat.

Fußball, Klub-WM: Der japanische Fußball-Meister Sanfrecce Hiroshima hat sich mit einem Sieg im Eröffnungsspiel der Klub-WM für das Viertelfinale qualifiziert. In Yokohama setzte sich Hiroshima nach Toren von Yusuke Minagawa (9.) und Tsukasa Shiotani (70.) mit 2:0 (1:0) gegen den ozeanischen Champions-League-Sieger Auckland City FC aus Neuseeland durch. Der europäische Champions-League-Sieger FC Barcelona aus Spanien und River Plate aus Argentinien, Gewinner der Copa Libertadores, greifen erst im Halbfinale in der kommenden Woche ins Geschehen ein. Insgesamt nehmen sieben Klubs am Turnier in Japan teil.

Fußball, DFB: Bundestrainer Joachim Löw nimmt Nationalmannschafts-Kapitän Bastian Schweinsteiger nach Kritik aus England in Schutz. "Wir wissen beim DFB, was wir an Bastian haben. Er ist nach wie vor ein Weltklasse-Spieler und unumstritten als unser Kapitän", sagte Löw der Bild (Donnerstag). Schweinsteiger war nach dem 2:3 von Manchester United beim VfL Wolfsburg und dem Aus des englischen Rekordmeisters von Trainer Louis van Gaal und den Medien im Mutterland des Fußballs kritisiert worden. Van Gaal hatte Schweinsteiger, den er im Sommer von Bayern München nach Manchester geholt hatte, am Mittwochabend in Wolfsburg nach 69 Minuten ausgewechselt. Nach dem Spiel hatte der Niederländer den 31-Jährigen erneut ein kritisches Zeugnis ausgestellt. "Man muss auch einem erfahrenem Spieler wie ihm Zeit geben, sich an die neue Liga zu gewöhnen. Ich bin sicher, Manchester United wird an Bastian Schweinsteiger noch viel Freude haben", erklärte Löw weiter.

Skispringen, Gregor Schlierenzauer: Österreichs Skispringer Gregor Schlierenzauer legt nach seinem schwachen Start in die Weltcup-Saison eine Pause auf unbestimmte Zeit ein, Ziel des 25-Jährigen bleibt aber der Start bei der Vierschanzentournee (28. Dezember bis 6. Januar). Dies teilte der zweimalige Tourneesieger auf seiner Homepage mit.

"Irgendwann mag man die Dinge nicht mehr schönreden, also habe ich am langen Heimweg von Lillehammer und dann zu Hause in aller Ruhe und Ehrlichkeit die Situation analysiert", schrieb Schlierenzauer: "Rausgekommen ist, dass ich Nischni Tagil auf jeden Fall mal auslassen werde und mich hinsichtlich der weiteren Tournee-Vorbereitung nicht festlegen möchte."

Rekord-Weltcupsieger Schlierenzauer hatte nach Platz 17 zum Auftakt in Klingenthal bereits eine Trainings-Pause eingelegt, war am Wochenende in Lillehammer aber erneut nicht über die Plätze 14 und 20 hinausgekommen. "Um wieder dort hinzukommen, wo ich jahrelang war, habe ich in den vergangenen Monaten so ziemlich alles probiert", sagte Schlierenzauer: "Ich möchte Abstand gewinnen, um die Müdigkeit, die ich aktuell verspüre, aus dem Kopf raus- und neuen Schwung und Freude hinein zu bekommen."

Tennis, Roger Federer: Der frühere Tennis-Weltranglistenerste Roger Federer und sein schwedischer Trainer Stefan Edberg haben ihre Zusammenarbeit beendet. Der Schweizer teilte am frühen Mittwochmorgen auf seiner Facebook-Seite mit, dass Edberg nach "2 sehr erfolgreichen Jahren" sein Team verlassen werde. Edberg hatte 2013 als zweiter Coach neben Severin Lüthi die Betreuung übernommen. Ursprünglich sollte das Engagement nur ein Jahr laufen. Edberg wird durch den 36 Jahre alten ehemaligen Weltklassespieler Ivan Ljubicic aus Kroatien ersetzt. Lüthi bleibt Federers Haupttrainer. Mit der Zusammenarbeit mit Edberg sei für ihn "ein Traum wahr geworden", schrieb Federer, der den sechsmaligen Grand-Slam-Sieger als "sein Kindheitsidol" bezeichnete. "Er hat mit so viel beigebracht und sein Einfluss auf mein Spiel wird bleiben", meinte Federer. Unter Edberg gewann er in den vergangenen zwei Jahren elf ATP-Turniere und 2014 den Davis Cup.

Basketball, NBA: Auch im 23. Saisonspiel ist NBA-Champion Golden State Warriors in der Basketball-Profiliga nicht gestolpert und hat seinen Startrekord ausgebaut. Das Team aus Oakland/Kalifornien gewann bei den Indiana Pacers mit 131:123, saisonübergreifend steht der Titelverteidiger bei einer Serie von 27 aufeinanderfolgenden Siegen in Hauptrundenspielen. Damit stellte die Mannschaft von Superstar Stephen Curry die zweitlängste Siegesserie der NBA-Geschichte ein, für diese hatte Miami Heat in der Saison 2012/13 gesorgt. Die Bestmarke halten die Los Angeles Lakers mit 33 Erfolgen (1971/72). Golden State verlor das letzte Viertel hoch (20:40), gewann letztlich aber dennoch souverän. Klay Thompson kam als Topscorer auf 39, Curry auf 29 Punkte. Dank seiner zehn Assists gelang Curry ein Double-Double. Trainer Luke Walton schonte im Schlussabschnitt einige seiner besten Spieler.

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