Fußball:Fifa-Ethikkommission beendet Ermittlungen gegen Infantino

Infantino looks on following a meeting in Abuja

Wird nicht bestraft: Fifa-Präsident Gianni Infantino

(Foto: REUTERS)

Der Fifa-Präsident muss keine Bestrafung wegen unlauteren Verhaltens mehr befürchten. Gareth Bale, Antoine Griezmann und Cristiano Ronaldo sind die Kandidaten zu Europas Fußballer des Jahres - und nicht Lionel Messi.

Fußball, Fifa: Fifa-Präsident Gianni Infantino muss nach geheim gehaltenen Ermittlungen keine Bestrafung durch die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes befürchten. Der Schweizer habe nicht gegen Verhaltensregeln verstoßen, teilte das Gremium mit. Zu diesem Schluss kam die Ethikkommission nach mehrwöchigen Untersuchungen gegen den 46-Jährigen. Demnach wurden Infantino, der die von vielen Skandalen erschütterte Fifa seit Februar 2016 leitet, mögliche Vergehen gegen vier Paragrafen des Ethikcodes vorgeworfen. Untersucht wurde die Kostenübernahme für mehrere Flüge Infantinos - dem Vernehmen nach im Zusammenhang mit Reisen in die WM-Gastgeberländer Russland und Katar sowie zu einem Besuch beim Papst.

Verdachtsmomente für unlauteres Verhalten gab es zudem bei Personalfragen für die Jobbesetzung im Präsidentenbüro sowie bezüglich der Weigerung Infantinos, seine Gehaltsvereinbarung mit der Fifa zu unterschreiben. Infantino soll sein Salär von umgerechnet rund zwei Millionen Franken in einer Fifa-Sitzung angeblich als unzureichend bezeichnet haben. Im Gegensatz zu sonstigen Fällen hatte die Ethikkommission ihre Ermittlungen nicht publik gemacht. Die rechtsprechende Kammer habe der Entscheidung der ermittelnden Kammer zugestimmt, teilte das Gremium mit.

Fußball, Ehrung: Europas Fußballer des Jahres spielt in Madrid: Gareth Bale (Real Madrid), Antoine Griezmann (Atlético Madrid) und Cristiano Ronaldo (Real) sind für die Wahl des besten Spielers des Kontinents der Saison 2015/16 nominiert. Die drei Angreifer wurden von Journalisten in die Endauswahl gewählt, wie die Europäische Fußball-Union (Uefa) bekannt gab. Drei deutsche Nationalspieler landeten bei der Abstimmung unter den besten zehn: Torwart Manuel Neuer (8.), Mittelfeldstratege Toni Kroos (9.) sowie Offensivspieler Thomas Müller (10.). Luis Suárez und Lionel Messi von Reals Erzrivale FC Barcelona wurden Vierter und Fünfter der Abstimmung. Der italienische Torwart Gianluigi Buffon kam auf den sechsten Platz.

Bei den Frauen steht die deutsche Mittelfeldspielerin Dzsenifer Marozsán von 1. FFC Frankfurt zur Wahl zur besten Fußballerin Europas. Die 24-Jährige erreichte neben der Norwegerin Ada Hegerberg und der Französin Amandine Henry die Endauswahl. Die Sieger werden am 25. August in Monaco bei der Gruppenauslosung zur Champions League gewählt.

Fußball, FC Bayern: Der FC Bayern München will Top-Stürmer Robert Lewandowski über dessen laufenden Vertrag hinaus behalten. "Wir sind bereit zu verlängern", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge der Bild-Zeitung. Man habe mehrere Gespräche mit Lewandowskis Beratern gehabt. Der Vertrag des 27-Jährigen bei den Bayern läuft bis Mitte 2019. Rummenigge bekräftige erneut, dass der deutsche Rekordmeister den polnischen Nationalspieler nicht verkaufen wolle. "Wir waren und sind immer bereit, Verträge auch vorzeitig an veränderte Situationen und Marktwerte anzupassen", sagte der Bayern-Chef. Vor allem Champions-League-Sieger Real Madrid soll Interesse an einer Verpflichtung Lewandowskis haben.

Fußball, Mönchengladbach: Borussia Mönchengladbach trifft in den Playoffs der Champions League auf Young Boys Bern. Das ergab die Auslosung am Freitag in der Zentrale der Europäischen Fußball-Union (Uefa) in Nyon. Manchester City mit dem früheren Bayern-Trainer Pep Guardiola bekommt es mit Steaua Bukarest zu tun. Die beiden Playoff-Spiele finden am 16./17. und 23./24. August statt und entscheiden über den Einzug in die lukrative Gruppenphase der Fußball-Königsklasse. Gladbach spielt zunächst auswärts. In bislang 151 Europapokalspielen haben die Gladbacher noch nie gegen Bern gespielt.

Fußball, Hertha BSC: Der ehemalige Schalker Teemu Pukki hat den Berliner Traum von der Europa League jäh beendet. Der finnische Angreifer erzielte bei der 1:3 (1:2)-Niederlage von Hertha BSC bei Bröndby Kopenhagen sämtliche Treffer für die Gastgeber. Der Fußball-Bundesligist gab damit den 1:0-Sieg aus dem Hinspiel leichtfertig aus der Hand und erlebte rund drei Wochen vor dem Liga-Start eine bittere Enttäuschung. Die Berliner hatten 2354 Tage auf einen internationalen Auswärtsauftritt warten müssen.

Pukki traf für die Dänen, die mit ihrem deutschen Trainer Alexander Zorniger nun in den Playoffs der Europa League stehen, in der 3., 34. und 52. Minute. Vedad Ibisevic hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die insgesamt auf ganzer Linie enttäuschenden Berliner erzielt (30.). Schon im Hinspiel hatte der Bosnier das einige Tor für die Bundeshauptstädter markiert.

Fußball, VfL Wolfsburg: Trainer Dieter Hecking erwartet von Nationalspieler Julian Draxler professionelles Verhalten, nachdem der Klub dem 22-Jährigen einen vorzeitigen Wechsel verweigert hatte. "Wir hatten ein vernünftiges und konstruktives Gespräch - auch von Julians Seite. Das muss man betonen, dass er dieses Gespräch wirklich professionell geführt hat. Wir erwarten, dass er zur Professionalität zurückkehrt", sagte Hecking Sky Sport News HD. Der Coach ergänzte: "Es wird jetzt darauf ankommen, wie schnell Julian mit seinen Gedanken wieder beim VfL ist. Ich hoffe, dass er zu seiner Leistung findet, weil er dann für uns sicherlich ein sehr wichtiger Stabilisator und Faktor ist."

Draxler hatte in einem Bild-Interview seiner Forderung Ausdruck verliehen, die Wölfe nach nur einer Saison wieder verlassen zu wollen. Sein Vertrag beim VfL läuft allerdings noch bis 2020. Dieses Ansinnen war vonseiten der Niedersachsen abgelehnt worden. Ohne Draxler ist der VfL unterdessen zum Testspiel bei Malmö FF nach Schweden geflogen. Der Nationalspieler sollte nach Angaben des Klubs wegen einer Verletzung an der Patellasehne in Wolfsburg bleiben. Er wäre in der Abendpartie ohnehin nicht zum Einsatz gekommen.

Europapokal: Borussia Mönchengladbach darf in den Play-offs zur Champions League auf eine lösbare Aufgabe hoffen. Das Team von Trainer André Schubert ist bei der Auslosung am Freitag in Nyon (12.00 Uhr) gesetzt und trifft entweder auf den AS Rom, Steaua Bukarest, AS Monaco, FK Rostow (Russland) oder die Young Boys Bern. Das steht nach der am Mittwoch beendeten dritten Qualifikationsrunde fest. "Wir müssen es nehmen, wie es kommt. Aber es wird nicht leicht. Wir bekommen in jedem Fall einen schwierigen Gegner", sagte Weltmeister Christoph Kramer.

Die Borussia reist mit einer vierköpfigen Delegation um Geschäftsführer Stephan Schippers und Sportdirektor Max Eberl zur Auslosung. Neben den Paarungen wird auch ermittelt, welcher Club zunächst Heimrecht hat. Die Play-off-Hinspiele werden am 16./17. August ausgetragen, die Rückspiele folgen am 23./24. August. Wer zuerst Heimrecht hat, ergibt die Auslosung. Gladbach hatte bereits 2012 als Bundesliga-Vierter die Play-offs zur Königsklasse erreicht, war damals aber an Dynamo Kiew gescheitert. Bereits sicher für die Gruppenphase qualifiziert sind Bayern München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen.

Belgische Nationalelf: Der Spanier Roberto Martínez ist der neue Trainer der belgischen Nationalmannschaft. Der 43-Jährige wird Nachfolger des ehemaligen Bundesliga-Profis Marc Wilmots, der nach dem enttäuschenden Aus der Roten Teufel im EM-Viertelfinale entlassen wurde. "Ich fühle mich geehrt, eine der besten Mannschaften der Welt zu leiten", sagte der Iberer am Donnerstag während seiner offiziellen Vorstellung in Brüssel: "Natürlich ist da Druck, sind da Erwartungen - Belgien wird in den meisten Spiele Favorit sein. Damit werde ich umgehen." Allerdings scheint Martínez nicht unbedingt die erste Wahl gewesen zu sein. Verbands-Vize Bart Verhaeghe sprach am Donnerstag von "finanziellen" Einschränkungen. "Wir sind nicht der Deutsche Fußball-Bund", sagte er. Angeblich waren auch Italiens Trainer Marcello Lippi sowie Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal im Gespräch - am Ende könnten beide aber zu teuer gewesen sein.

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