Fußball:Fifa denkt über vierten Auswechselspieler nach

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Musste im WM-Finale gegen Argentinien kurz nach dem Anpfiff ausgewechselt werden: DFB-Spieler Christoph Kramer (Foto: AP)

Der Fußball-Weltverband überlegt anscheinend, den vierten Auswechselspieler einzuführen - auch wegen des Vorfalls um Christoph Kramer im WM-Finale. Absteiger Dynamo Dresden startet erfolgreich in die Drittliga-Saison. Eisschnellläuferin Claudia Pechstein holt Gold - bei der Inline-Speedskating-EM.

Fußball, Fifa: Auch wegen des Knockouts von Christoph Kramer im WM-Finale wird bei der Fifa die Einführung eines vierten Einwechselspielers diskutiert. "Ich persönlich bin der Meinung, dass ein vierter Spielerwechsel im Falle einer Verlängerung erlaubt werden sollte", sagte der Belgier Michel D'Hooghe, Mitglied des Exekutivkomitees und Medizinchef des Fußball-Weltverbandes (FIFA), der Welt am Sonntag. Auch Wolfgang Niersbach sprach sich in der Zeitung als Präsident des Deutschen Fußball-Bundes dafür aus. Kramer war im Endspiel von Rio de Janeiro nach einem Zusammenprall mit dem Argentinier Ezequiel Garay benommen, hatte aber noch weitergespielt.

Bundesliga, FC Bayern: Torjäger Robert Lewandowski fühlt sich bereits voll eingebunden beim Double-Gewinner Bayern München. "Es ist eine neue Mannschaft, aber ich kenne ich schon einige Spieler. Das ist hier eine andere Situation als in den ersten zwei, drei Monaten bei Borussia Dortmund", sagte der polnische Nationalspieler, der einst von Lech Posen zu den Westfalen in die Bundesliga wechselte. Das Spiel um den Supercup am 13. August (18.00 Uhr/ZDF und Sky) bei seinem ehemaligen Klub in Dortmund sieht Lewandowski als "besonderes Spiel". Der 25-Jährige legt wert auf die Feststellung, dass er in Dortmund "vier tolle Jahre" erlebt habe. Die Borussia bezeichnete er als einen der ersten Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft. "Die Borussia ist immer gefährlich, egal welcher Spieler weggeht", ergänzte Lewandowski. Zur Umstellung auf die Spielweise der Bayern meinte Lewandowski: "Ich werde mit dem Trainer besprechen, wie ich das eine oder andere besser machen kann. Aber ich bin Stürmer. Und da ist es wichtig Tore zu machen. Aber ich bin kein Stürmer, der im Strafraum steht und auf die Bälle wartet. Ich will möglichst immer mitspielen."

Fußball, Dritte Liga: Dynamo Dresden hat das Duell der Zweitliga-Absteiger beim FC Energie Cottbus gewonnen und ist in der 3. Fußball-Liga auf Platz zwei vorgerückt. Das Team von Trainer Stefan Böger siegte zum Abschluss des 2. Spieltages im Stadion der Freundschaft 3:1 (3:0). Vor 14.807 Zuschauern trafen Dennis Erdmann (9.), Justin Eilers (16.) und Sylvano Comvalius (39.) jeweils per Kopf für die Dresdner. Leonhard Kaufmann sorgte in der 74. Minute mit einem Linksschuss für den Cottbuser Ehrentreffer. Wie Tabellenführer Chemnitzer FC hat Dynamo zwei Siege auf dem Konto, weist jedoch die schlechtere Tordifferenz auf.

Italien
:Neue Ermittlungen zum Tod des Ex-Radprofis Pantani

Er soll gezwungen worden sein, eine Überdosis Kokain zu nehmen: Die italienische Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Tod des ehemaligen Radprofis Marco Pantani wieder aufgenommen, wie eine Zeitung berichtet. Auslöser sind neue Hinweise auf einen kriminellen Hintergrund.

Eisschnelllauf, Claudia Pechstein: Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat bei ihrem Ausflug zum Inline-Speedskating EM-Gold gewonnen. Die 42-Jährige siegte bei den Europameisterschaften in Geisingen auf der 1,4 km langen Straßenrunde in der Masterklasse unter 50 im Marathonrennen mit mehr als zwei Minuten Vorsprung auf die Französin Karine Malle. Insgesamt holten die Aktiven des Deutschen Roll- und Inlinesport-Verbandes (DRIV) vier Gold-, sechs Silber- und fünf Bronzemedaillen. Erfolgreichste deutsche Starterin war mit zwei Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille Laethisia Schimek aus Groß-Gerau.

DTM, Spielberg: BMW-Pilot Marco Wittmann hat beim DTM-Rennen in Spielberg seinen dritten Saisonsieg eingefahren und die Gesamtführung im Deutschen Tourenwagen Masters ausgebaut. Hinter dem 24 Jahre alten Franken folgten beim sechsten von zehn Saisonrennen drei weitere BMW-Fahrer. Augusto Farfus wurde Zweiter. Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock kam am Sonntag vor Martin Tomczyk auf Rang drei. Timo Scheider wurde als bester Audi-Pilot Fünfter. Erfolgreichster Mercedes-Fahrer war Christian Vietoris auf Rang neun. Wittmann ist sein erster DTM-Titel kaum noch zu nehmen - bei vier verbleibenden Rennen hat er komfortable 39 Punkte Vorsprung auf den Meisterschaftszweiten Mattias Ekström (Schweden/Audi).

Der lange in Führung liegende Mercedes-Fahrer Robert Wickens wurde disqualifiziert, nachdem er eine verhängte Durchfahrtsstrafe der Rennleitung missachtet hatte. "Das war eine der krassesten Fehlentscheidungen, die diese Serie je erlebt hat", sagte Wolfgang Schattling, DTM-Verantwortlicher bei Mercedes und schloss einen Protest gegen das Ergebnis nicht aus. "Aus unserer Sicht war das korrekt", sagte Michael Kramp vom Deutschen Motorsport Bund (DMSB): "Es war wohl ziemlich eindeutig." Zudem könne gegen eine Durchfahrtstrafe grundsätzlich kein Protest eingelegt werden.

Fußball, Rekord: Manchester United und Real Madrid haben für eine Zuschauerbestmarke beim Fußball in den USA gesorgt. Die Rekordzahl von 109.318 Fans verfolgte am Samstag im Michigan Stadium von Ann Arbor den 3:1-Sieg des englischen Rekordmeisters beim International Champions Cup. Der bisherige US-Rekord von 101.799 Zuschauern stammte vom Olympia-Finale 1984 im Rose Bowl in Pasadena/Kalifornien. Frankreich schlug damals Brasilien 2:0. Im sogenannten "Big House" in Ann Arbor traf Manchesters Ashley Young zweimal (21., 37.), Javier Hernandez gelang das dritte Tor (80.) für das Team von Louis van Gaal. Den Treffer für Madrid erzielte Gareth Bale (27.) per Elfmeter.

Tennis, Stanford: Angelique Kerber hat das Endspiel beim WTA-Turnier von Stanford erreicht. Die Weltranglisten-Achte gewann am Samstag (Ortszeit) 4:6, 7:6 (7:4), 6:2 gegen Varvara Lepchenko aus den USA und wehrte dabei im zweiten Satz einen Matchball ab. Die Kielerin trifft im Finale an diesem Sonntag auf die Weltranglisten-Erste Serena Williams. Die Amerikanerin bezwang die Darmstädterin Andrea Petkovic im ersten Halbfinale 7:5, 6:0. Auch Kerber stand im Duell zweier Linkshänderinnen gegen Lepchenko am Rande einer Niederlage. Im zweiten Satz hieß es bereits 2:5, dann aber begann die gebürtige Usbekin, Nerven zu zeigen. Als Lepchenko beim 5:3 zum Matchgewinn und dem ersten Final-Einzug ihrer Karriere aufschlug, schenkte sie Kerber mit zwei Doppelfehlern nacheinander das Break. Beim 5:4 und Matchball konnte sie kurz darauf einen zweiten Aufschlag der Norddeutschen nicht returnieren. Kerber zeigte sich in der entscheidenden Phase kämpferisch und holte auch ein 2:4 im Tiebreak auf. Nach 2:39 Stunden machte die 26-Jährige ihren zwölften Final-Einzug auf der WTA-Tour perfekt.

Leichtathletik, Harting: Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting hat die drohende Klage gegen seine Jubelpose mit dem Zerreißen seines Trikots nach großen Siegen als "völligen Schwachsinn" bezeichnet. Die Bild am Sonntag hatte berichtet, dass Harting in einer Email an seinen Anwalt mit einer Klage gedroht würde, wenn er nach einem möglichen Sieg bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Zürich am 13. August wieder seinem Ritual folge und das Trikot zerreiße. Diese Jubel-Geste verstoße gegen Paragraf 90a des Strafgesetzbuches, der die Thematik "Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole" beinhaltet. Ein Anwalt habe die drohende Klage im Auftrag des Deutschen Leichtathletik-Verbands und Robert Hartings geprüft. Der zweimalige deutsche "Sportler des Jahres" reagierte gegenüber der "Bild am Sonntag" ungehalten: "Das Ganze ist natürlich völliger Schwachsinn - und irgendwie auch typisch deutsch." Er lasse sich davon aber überhaupt nicht beeinflussen. "Da hat jemand Erfolg, einem anderen passt das nicht und dann wird angefangen, Dinge zu suchen und irgendetwas zu konstruieren. Ich bin schockiert, wie man überhaupt auf so eine Idee kommen kann."

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