Fußball:Englands Nationalcoach fällt auf verdeckte Reporter rein

Sam Allardyce

Sam Allardyce, der neue englische Nationaltrainer.

(Foto: Peter Powell/dpa)
  • Englands Nationalcoach Sam Allardyce plaudert im Gespräch mit vermeintlichen Investoren brisante Details aus.
  • Die "Investoren" waren in Wirklichkeit jedoch britische Journalisten.
  • Der Verband soll bereits Ermittlungen aufgenommen haben.

Sein erstes Länderspiel als Trainer von Englands Fußballnationalmannschaft ist erst wenige Wochen her (1:0 gegen die Slowakei). Soll es für Sam Allardyce bereits das letzte gewesen sein?

Jedenfalls ermittelt der eigene Verband gegen ihn, der Grund: Der 61-Jährige soll heimlich dabei gefilmt worden sein, wie er Tipps zum Umgehen der Transferregeln gibt. Das berichtet der Daily Telegraph. Allardyce war wohl im August bei einem Gespräch mit angeblichen Investoren aus dem Fernen Osten gefilmt worden. Der Coach soll in dem Gespräch gesagt haben, dass es möglich sei, die Regularien des englischen Verbands FA bezüglich der Dritteigentümer-Verträge (etwa über Sportagenturen oder private Investoren) zu umgehen. Die FA und auch der Weltverband Fifa haben diese Praxis verboten.

Allardyce habe in dem Mitschnitt behauptet, er kenne Agenten, die dies "die ganze Zeit tun würden". Man könne die Regularien "immer noch umgehen. Ich meine, hier liegt das große Geld", wird Allardyce zitiert.

Allardyce soll einen Beratervertrag abgeschlossen haben

Bei den Investoren soll es sich in Wirklichkeit um verdeckte Reporter des Telegraph handeln. Wie die BBC berichtet, liegt das Filmmaterial bereits dem englischen Verband vor, der Ermittlungen aufgenommen hat. Laut Telegraph soll sich Allardyce auch über seinen Vorgänger Roy Hodgson lustig gemacht ("hat nicht die Persönlichkeit") und seine Position als englischer Nationalcoach dazu benutzt haben, einen Beratervertrag über 400 000 Pfund abzuschließen.

Am Sonntag gibt Allardyce sein Aufgebot für die nächsten beiden WM-Qualifikationsspiele bekannt. Am 8. Oktober trifft England im Wembleystadion auf Malta, am 11. Oktober ist Slowenien in Ljubljana Gegner der "Three Lions".

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