Fußball-EM:Löw: "Boateng wird morgen spielen"

Germany - Training & Press Conference

Deutsches Team: Auch aus dem All noch gut erkennbar

(Foto: Getty Images)

Der Bundestrainer verkündet, dass der Abwehrchef fit ist und auf dem Platz stehen wird. Gegner Slowakei plagen Verletzungssorgen. Felix Brych muss erstmal zuschauen.

DFB-Team: Abwehrchef Jerome Boateng steht der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale am Sonntag (18 Uhr/ZDF) in Lille gegen die Slowakei zur Verfügung. "Er wird morgen spielen", sagte Bundestrainer Joachim Löw am Samstag im ARD-Interview. Der Innenverteidiger vom deutschen Meister Bayern München hatte zuvor im Teamquartier in Evian ohne Probleme am Abschlusstraining teilgenommen. "Im Grunde genommen hat die Wade heute gehalten. Er hatte keine Probleme, er hat alles absolviert", sagte Löw.

Boateng hatte sich im abschließenden Gruppenspiel gegen Nordirland in Paris (1:0) eine "neurogene Verhärtung" in der rechten Wade zugezogen. Am Samstag ließ er sich unmittelbar vor dem Training von Teamarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt noch kurz die Wade massieren.

Slowakei: Deutschlands Achtelfinalgegner Slowakei bangt um den Einsatz von Außenverteidiger Dusan Svento und Offensivspieler Robert Mak. Beide trainierten bei der abschließenden Einheit am Samstag nicht mit der Mannschaft, sondern arbeiteten individuell auf dem Ergometer. Den Kölner Svento plagen muskuläre Probleme, der ehemalige Nürnberger Mak leidet an einer Oberschenkelblessur. Noch am Freitag hatte Teamarzt Jan Batalik dem SID gesagt, dass einzig hinter Sventos Einsatz ein Fragezeichen stehe.

Felix Brych: Nach seinen beiden Vorrundenspielen ist der deutsche Schiedsrichter Felix Brych für das Achtelfinale nicht eingeteilt worden. Wie die Uefa am Samstag bekanntgab, sind Cüneyt Cakir und Damir Skomina für die beiden letzten Achtelfinalspiele am Montag nominiert worden. Der Türke Cakir pfeift die Partie zwischen Italien und Spanien in Saint-Denis (18.00 Uhr). Der slowenische Unparteiische Skomina kommt in der Begegnung England gegen Island in Nizza (21.00 Uhr) zum Einsatz.

Achtelfinale: Der Pole Szymon Marciniak pfeift das EM-Achtelfinale der deutschen Weltmeister gegen die Slowakei am Sonntag (18.00 Uhr/ZDF) in Lille. Das gab die Europäische Fußball-Union (UEFA) am Freitag bekannt. Marciniak (35) ist seit 2011 FIFA-Schiedsrichter und leitete während der Europameisterschaft bereits die Spiele zwischen Österreich und Island (1:2) und Spanien und Tschechien (1:0). Insgesamt zeigte der Pole bei dem Turnier sechs Gelbe Karten. Im Spiel der Isländer gab er einen berechtigten Foulelfmeter für Österreich, den Aleksandar Dragovic aber an den Pfosten setzte.

Island: Der isländische TV-Fußball-Kommentator Gudmundur Benediktsson, der mit seinen schrillen Jubelschreien beim 2:1 (1:0)-Sieg des Teams seines Landes über Österreich im letzten EM-Vorrundenspiel für weltweite Schlagzeilen sorgte, droht nun seinen Job zu verlieren. Benediktsson ist im Hauptberuf Assistenzcoach des isländischen Erstligisten KR Reykjavik, und dessen Trainerteam steht gerade nach drei Niederlagen in Serie vor der Entlassung. Dabei war Benediktsson extra für das Ligaspiel in der auch während der Europameisterschaft laufenden isländischen Meisterschaft gegen IA Akranes in die Heimat geflogen, doch sein Einsatz half nichts. Auch mit dem mittlerweile berühmten TV-Kommentator auf der Bank verlor KR Reykjavik mit 1:2. Cheftrainer Bjarnig Gudjohnsen und Benediktsson stehen somit laut isländischen Medien vor der Entlassung. Für Benediktsson bliebe dann immer noch der Zweitjob beim Fernsehen, für das er als freier Mitarbeiter tätig ist. Bei Islands Achtelfinal-Duell mit England am Montag (21.00 Uhr) in Nizza wird er jedenfalls wieder vor dem Mikrofon sitzen.

Trainer Jan Kozak setzt darauf, dass seine Mannschaft befreit aufspielen kann. "Wir haben diesmal den Vorteil, dass auf uns kein Druck mehr lastet, nachdem wir unser Ziel, das Achtelfinale, schon erreicht haben", sagte Kozak. Die Favoritenrolle sei klar. "Deutschland ist Weltmeister und hat seine Gruppe ohne Gegentor gewonnen, das sagt alles", bemerkte Kozak. "Die Deutschen sind ein Spitzenteam und ein schwerer Gegner."

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