Fußball-EM:Frankreich siegt spät gegen Albanien

Lesezeit: 2 min

Antoine Griezmann und Laurent Koscielny: Späte Freude in Marseille (Foto: Getty Images)

Und steht schon im Achtelfinale. Bis zur 90. Minute rennen die Franzosen vergeblich an, dann trifft der eingewechselte Antoine Griezmann - und Dimitri Payet zum 2:0.

Zwei Treffer in den Schlussminuten haben Frankreich den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale der Heim-EM beschert. Der eingewechselte Antoine Griezmann (90.) und Dimitri Payet in der Nachspielzeit trafen zum erlösenden 2:0 (1:0) gegen Außenseiter Albanien. Beim EM-Startelfdebüt von Kingsley Coman von Bayern München quälte sich der Gastgeber am Mittwoch in Marseille damit als erstes Team vorzeitig in die K.o.-Runde.

Nach dem mühsamen 2:1-Auftakterfolg gegen Rumänien blieb das Gastgeber-Team von Didier Deschamps aber erneut weit unter seinen Möglichkeiten gegen tapfer kämpfende und taktisch klug agierende Albaner. Für den Gruppensieg reicht den Franzosen gegen die Schweiz am Sonntag in Lille dennoch bereits ein Unentschieden.

Wie schon vor zwei Jahren bei der WM verordnete Deschamps den beiden Offensivkräften Paul Pogba und Antoine Griezmann zunächst eine (Denk)-Pause. Mit Coman auf rechts und Anthony Martial auf links in der Dreierkette hinter Mittelstürmer Olivier Giroud begannen die Franzosen auch schwungvoller, ein frühes Tor gelang aber wie schon beim mühsamen 2:1-Auftakterfolg fünf Tage zuvor gegen die Rumänen nicht. Ein Kopfball Girouds nach Freistoß-Vorlage vom neuen französischen Fußball-Helden Payet ging nach vier Minuten drüber.

Ein Jahr nach dem blamablen 0:1 in Albanien schienen die Südosteuropäer die Équipe tricolore mit ihrer Spielweise erneut zu zermürben. Coman mühte sich, Martial ebenfall. Viel kam aber nicht dabei heraus. Im ausverkauften Stadion, in dem vor dem Anpfiff noch 134 Dezibel gemessen worden waren, wurde es merklich leiser. Zumal die Albaner in der 24. Minute auch noch eine Riesenchance hatten: Armando Sadiku vepasste aber um Zentimeter den Ball.

Deschamps wirkte ratlos

Die Franzosen waren nur durch Standards gefährlich. Ein weiterer Kopfball von Giroud - das war's vor der Pause. Auf der Gegenseite hinterließ die Abwehr der Gastgeber weiter keinen sicheren Eindruck. Der WM-Viertelfinalist agierte zunehmend hilflos gegen die vom italienischen Trainer Gianni De Biasi perfekt eingestellten Albaner. Diese hatten kurz vor der Pause die besseren Chancen, etwa als der Freistoß von Ledian Mamushaj aus 18 Metern auf dem Tornetz landete oder der Kölner Mergim Mavraj den Ball nicht richtig traf. Deschamps wirkte ratlos. Sein Team strahlte nach einem vielversprechenden Start überhaupt keine Souveränität mehr aus.

Pogba kam zur zweiten Halbzeit, in deren Anfangsphase Coman mit einem Kopfball aus kurzer Distanz die bis dahin beste Chance hatte. Das Spiel wurde nun schneller: Frankreichs Bacary Sagna lenkt den Ball an den eigenen Pfosten, auf der Gegenseite schoss Pogba knapp über die Latte. Auch Giroud (69.) traf den Pfosten. Die Möglichkeiten häuften sich, Albanien wurde müde und in den letzten 20 Minuten zunehmend in den eigenen Strafraum zurückgedrängt. Frankreich drückte, Laurent Koscielny und erneut Pogba vergaben weitere Chancen zum Lucky Punch.

Staatspräsident François Hollande und die meisten der Zuschauer in der südfranzösischen Mittelmeermetropole warteten geduldig - und wurde am Ende durch Griezmanns Kopfball erlöst. Payet legte dann nach.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: