Fußball:DFB-Junioren erreichen nach Krimi die U-20-WM

U19 Germany v U19 Netherlands - UEFA Under19 European Championship 5th Rank Match

Marvin Mehlhem (links) trifft in der Verlängerung zur erneuten Führung und freut sich mit Teamkollege Maximilian Mittelstädt.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Erst im Elfmeterschießen gewinnt die deutsche U19 gegen die Niederlande und qualifiziert sich für die Weltmeisterschaft. Spanien und England finden neue Trainer für ihre Nationalteams.

DFB, U19: Der deutsche Fußball-Nachwuchs hat bei der U-19-Europameisterschaft nach dem frühen Aus im Titelrennen mit der Qualifikation für die U-20-WM 2017 für einen versöhnlichen Abschluss gesorgt. Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gewann in Sandhausen das dramatische Entscheidungsspiel um Rang fünf gegen die Niederlande verdient mit 5:4 im Elfmeterschießen. Zuvor hatten für Deutschland beim 3:3 (2:2, 1:0) nach Verlängerung Philipp Ochs (43. Minute), Suat Serdar (90.+4) und Marvin Mehlem (96.) getroffen. Für die Niederländer waren Abdehak Nouri (81.), Dennis Van Der Hejden (88.) und Sam Lammers (111.) erfolgreich.

"Es wäre ein Wahnsinn gewesen, wenn wir verloren hätten. Ich bin extrem stolz auf die Burschen", sagte der deutsche Trainer Guido Streichsbier im TV-Sender Eurosport angesichts der drückenden Überlegenheit in den ersten 90 Minuten. "Wir sind jetzt extrem froh, dass wir an der WM teilnehmen können", fügte Matchwinner Benny Henrichs hinzu, der den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Damit erreichte das DFB-Team vor 8592 Zuschauern zumindest sein Minimalziel, nachdem in der Vorrundengruppe A nur der dritte Platz erreicht und der Halbfinaleinzug verpasst worden war.

Das EM-Finale in Sinsheim bestreiten am Sonntag (20.30 Uhr) Italien und Frankreich. Italien schlug am Donnerstag im Halbfinale England mit 2:1 (1:0), Frankreich gewann gegen Portugal mit 3:1 (1:1).

Motorsport, Formel 1: Formel-1-Pilot Nico Rosberg (Wiesbaden) hat wie erwartet seinen auslaufenden Vertrag bei Mercedes bis 2018 verlängert. Der Weltmeister-Rennstall stellte am Freitag vor dem Großen Preis von Ungarn ein Video online, in dem zunächst der WM-Spitzenreiter und dann Motorsportchef Toto Wolff ihre Unterschrift unter den neuen Kontrakt setzten. "Es ist ein ganz besonderer Moment für mich, dieses Stück Papier zu unterzeichnen. Ich freue mich auf die Zukunft, und ich bin allen Beteiligten sehr dankbar", sagte Rosberg, für den der ehemalige Formel-1-Pilot Gerhard Berger die Verhandlungen geführt hatte.

"Wir haben einige Wochen diskutiert, aber es war immer klar, dass wir mit Nico weitermachen wollten", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: "Er ist für uns ein Volltreffer, und die Unterschrift ist alles was zählt." Nach Informationen der Bild-Zeitung soll Rosberg in den kommenden zwei Jahren inklusive Prämien rund 45 Millionen Euro verdienen. Seit 2010 fährt Rosberg für Mercedes. In den ersten drei Jahren war der heute 31-Jährige dort Teamkollege von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Seit 2013 liefert er sich ein Teamduell mit Lewis Hamilton, der Weltmeister hatte seinen Vertrag im Vorjahr ebenfalls bis 2018 verlängert.

Olympische Spiele, Terrorverdacht: Die brasilianische Polizei hat in zehn Bundesländern zehn Mitglieder einer Gruppe verhaftet, die möglicherweise einen terroristischen Anschlag während der Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro geplant hat. Zwei weitere Personen wurden vorläufig festgenommen. Brasiliens Justizminister Alexandre de Moraes bestätigte am Donnerstag entsprechende Medienberichte.

Die zehn brasilianischen Staatsbürger hatten demnach mehrfach ihre Loyalität zum IS zum Ausdruck gebracht und über den Kauf von Waffen diskutiert. Einer der Männer habe bereits Kontakt zu einer Organisation in Paraguay aufgenommen, um dort Sturmgewehre vom Typ AK-47, sogenannte Kalaschnikows, zu besorgen. Die Gruppe war von brasilianischen Ermittlern über ihre Kommunikation via WhatsApp und Telegram aufgespürt und beobachtet worden.

Die vorläufige Haft gilt für 30 Tage und kann nochmal um 30 Tage verlängert werden. Zwei der Verhafteten hatten bereits Gefängnisstrafen für Totschlag abgesessen. De Moraes versicherte erneut, dass die Terror-Gefahr während der Olympischen Spiele "sehr gering" sei. "Das Risiko ist dasselbe wie vorher. Es gibt eine äußerst minimale Wahrscheinlichkeit für einen terroristischen Anschlag in Rio", sagte Moares auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz.

Die nun festgenommene Gruppe habe "sehr amateurhaft" und "absolut unorganisiert" agiert. Es seien keine speziellen Anschlagsziele genannt worden, unter anderem hätten sich die Mitglieder überlegt, Verkehrsunfälle zu verursachen. Verteidigungsminister Raul Jungmann sagte, die Verdächtigen hätten sich "vollkommen verrückt" benommen. Ein direkter Kontakt zur IS konnte nicht festgestellt werden.

Bereits im April waren die Ermittler auf die Gruppe mit dem Namen "Verteidiger der Sharia" aufmerksam geworden und hatten sie seither ständig beobachtet. Zuletzt hatten sich die Mitglieder der Gruppe darauf verständigt, mit dem Kampfsport-Training zu beginnen. Die Festnahmen erfolgten in der Amazonas-Region sowie in der Finanzmetropole Sao Paulo und in Rio de Janeiro. Nach dem Terroranschlag in Nizza, bei dem 84 Menschen ihr Leben verloren, haben die brasilianischen Behörden ihre Sicherheitsvorkehrungen für die Spiele in Rio noch einmal deutlich verstärkt. 47.000 Polizisten und 38.000 Soldaten sollen die 10.500 Athleten und rund 500.000 erwarteten Touristen aus aller Welt schützen.

Fußball, spanische Nationalmannschaft: Julen Lopetegui ist neuer Nationaltrainer des ehemaligen Welt- und Europameisters Spanien. Das gab der Fußball-Verband RFEF bekannt. Der 49-Jährige hatte zuletzt den portugiesischen Traditionsverein FC Porto trainiert, war dort aber im Januar entlassen worden. Lopetegui wird Nachfolger von Vicente del Bosque, 65, der nach dem Achtelfinal-Aus bei der EM gegen Italien (0:2) seinen Abschied verkündet hatte. Als Spieler war Lopetegui sowohl für Real Madrid als auch den FC Barcelona aufgelaufen, sein einziges Länderspiel absolvierte er 1994 gegen Kroatien. Lopetegui wird am Donnerstagabend offiziell vorgestellt. Über die Vertragsdauer wurde zunächst nichts bekannt.

Fußball, englische Nationalmannschaft: Der frühere Fußball-Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat im Kampf um dem Posten des Teammanagers der englischen Nationalmannschaft offenbar den Kürzeren gezogen. Laut übereinstimmenden britischen Medienberichten ist die Wahl des englischen Verbandes FA auf Sam Allardyce gefallen. Die Verpflichtung des 61-Jährigen, der derzeit beim Premier-Klub AFC Sunderland unter Vertrag steht, soll demnach spätestens am Donnerstag als Coach der Three Lions offiziell gemacht werden.

Der frühere Nationalcoach Roy Hodgson hatte sich nach dem blamablen Aus im EM-Achtelfinale gegen Außenseiter Island (1:2) zurückgezogen. Neben Allardyce sollen auch Steve Bruce (Hull City), Eddie Howe (AFC Bournemouth) und Klinsmann (derzeit als Nationaltrainer der USA) auf der Liste der FA gestanden haben.

Fußball, Europa League: Hertha BSC trifft in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation auf Brøndby IF aus Dänemark. Die Mannschaft des ehemaligen Leipziger und Stuttgarter Trainers Alexander Zorniger gewann am Donnerstag im Elfmeterschießen 5:3 gegen Hibernian Edinburgh. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung stand es 1:0 (1:0, 0:0) für die Gäste aus Schottland. Das Hinspiel in Edinburgh hatte der Kopenhagener Vorortclub 1:0 gewonnen, dieses Ergebnis egalisierte David Gray in der 62. Minute für die Hibs. Die Schlussoffensive der Hausherren führte nicht mehr zum Ausgleich. Im Elfmeterschießen trafen für die Dänen alle fünf Akteure, dagegen scheiterte gleich der erste schottische Schütze John McGinn an Brøndbys Torwart Frederik Rønnow. Die Rückkehr von Hertha BSC nach sechseinhalb Jahren Abwesenheit vom internationalen Fußball-Geschäft steigt am kommenden Dienstag beim Hinspiel im Berliner Jahnsportpark. Das Rückspiel findet am 4. August in Dänemark statt.

Olympia, Anti-Doping-Labor: 16 Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele hat die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada die erst vor wenigen Wochen verhängte Suspendierung des Anti-Doping-Labors in Rio de Janeiro aufgehoben. Damit darf das Labor die Analyse von Urin- und Blutproben bei den Olympischen Spielen (5. bis 21. August) und den Paralympics (7. bis 18. September) in Rio durchführen. Die Suspendierung am 24. Juni wurde laut Wada wegen "einer Nichtübereinstimmung mit dem Internationalen Standard für Laboratorien (ISL)" verhängt. Nun sei das Labor wieder im Einklang mit dem Standard, erklärte die Wada.

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