Fußball:Del Bosque hört nach Euro 2016 auf

Euro 2016 draw

Vicente del Bosque gewann sowohl die Europameisterschaft 2012 als auch die Weltmeisterschaft 2010 mit der spanischen Nationalmannschaft.

(Foto: REUTERS)

Der Trainer der spanischen Fußball-Nationalmannschaft kündigte das in seiner Autobiografie an. Biathlet Simon Schempp gewinnt den 10-Kilometer-Sprint in Slowenien. David Alaba ist Österreichs Fußballer des Jahres.

Fußball, Spanien: Vicente del Bosque wird sein Amt als Trainer der spanischen Fußball-Nationalmannschaft nach der EM 2016 in Frankreich wohl niederlegen. Der 64-Jährige kündigte den Schritt in seiner am Montag erscheinenden Autobiografie "Gewinnen und Verlieren - die emotionale Kraft" an und verwies dabei auch auf gesundheitliche Gründe. "Wenn sich alles normal entwickelt, werde ich nach der EURO 2016 die Nationalmannschaft und den Verband verlassen. Es ist auch eine Frage der Gesundheit", wurde del Bosque in vorab in spanischen Medien veröffentlichten Passagen zitiert. Es sei nicht seine Absicht, an Posten zu kleben.

Del Bosque hatte die spanische Nationalmannschaft 2008 übernommen und die Furia Roja zu den Titeln bei der WM 2010 und EM 2012 geführt. Im Jahr des EM-Triumphs wurde er vom Weltverband FIFA zum Trainer des Jahres gekürt. Als Vereinstrainer führte del Bosque Real Madrid zu zwei Champions-League-Titeln (2000, 2002), für die Königlichen war er auch über ein Jahrzehnt als Spieler aktiv gewesen. Wintersport, Super G: Favorit Aksel Lund Svindal hat bei einem historischen norwegischen Dreifach-Sieg den Super-G in Gröden gewonnen. Der 33-Jährige verwies in 1:28,12 Minuten seine Landsmänner Kjetil Jansrud (0,34 Sekunden zurück) und Aleksander Aamod Kilde (0,44) auf die Plätze zwei und drei. Es war der erste norwegische Dreifach-Erfolg in der Weltcup-Geschichte dieser Disziplin. Svindal, der zuletzt wegen eines Infekts auf Rennen in Beaver Creek und Val d'Isere verzichtet hatte, verbuchte im dritten Super-G der Saison seinen zweiten Sieg und seinen 29. Weltcup-Erfolg insgesamt. Als bester Deutscher erreichte Andreas Sander (Ennepetal) den 13. Platz, zwei Ränge vor Josef Ferstl (Hammer). Beiden DSV-Fahrern gelang damit ihr bestes Super-G-Ergebnis. Klaus Brandner (Königssee) verpasste den Sprung in die Top 30. Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher (Österreich), der vor zwei Wochen überraschend den Super-G in Breaver Creek für sich entschieden hatte, fährt nur ausgewählte Speed-Rennen und verzichtete am Freitag auf einen Start.

Biathlon: Simon Schempp hat den Biathlon-Sprint beim Weltcup in Pokljuka gewonnen. Der Uhinger setzte sich über die zehn Kilometer in überragender Manier vor dem Norweger Ole Einar Björndalen durch. Der 41-Jährige blieb genau wie sein fast 15 Jahre jüngerer Rivale am Schießstand fehlerfrei. Schempp hatte am Ende 15,2 Sekunden Vorsprung. Für den Schwaben war es der siebte Weltcup-Sieg der Karriere. Dritter wurde der Russe Jewgeni Garanitschew.

Fußball, Österreich: David Alaba ist zum fünften Mal in Folge zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt worden. Der 23-Jährige (45 Punkte) gewann die von der Nachrichtenagentur APA durchgeführte Wahl souverän vor seinem Nationalmannschafts-Kollegen Aleksandar Dragovic (14). Dritte wurden der Ex-Bremer Marko Arnautovic und der jetzige Werder-Profi Zlatko Junuzovic (beide jeweils 10).

Mit fünf Triumphen insgesamt liegt Alaba in der ewigen Bestenliste nun vor Ivica Vastic (4) auf Platz eins. "Das ist eine riesige Ehre für mich. Ich bin Gott sehr dankbar für diesen Preis und auch den Trainern, die mich gewählt haben", sagte Alaba, der wegen einer Kapselverletzung im linken Sprunggelenk bis Jahresende ausfällt. Neun der zehn befragten Trainer der österreichischen Bundesliga wählten ihn auf Platz eins. Alaba qualifizierte sich mit der österreichischen Nationalmannschaft erstmals sportlich für eine EM. Mit den Bayern gewann er die deutsche Meisterschaft.

Fußball, Klub-WM: Champions-League-Sieger FC Barcelona steht zum vierten Mal im Endspiel der Fußball-Klub-WM. Die Katalanen gewannen das Halbfinale ohne den erkrankten Lionel Messi dank eines Dreierpacks von Luis Suarez mit 3:0 (1:0) gegen Guangzhou Evergrande aus China. Gegner im Endspiel am Sonntag ist der argentinische Traditionsklub River Plate aus Buenos Aires, der im zweiten Halbfinale Sanfrecce Hiroshima aus Japan 1:0 (0:0) besiegte.

In Abwesenheit von Messi, der wegen einer akuten Nierenkolik nicht zur Verfügung stand und vermutlich längere Zeit ausfallen wird, erzielte in Yokohama der Uruguayer Suarez (39., 50. und 67., Foulelfmeter) die Tore zum souveränen Sieg von Barca. Der Triple-Sieger der vergangenen Saison hat die Klub-WM bereits zweimal (2009 und 2011) gewonnen.

Nationaltorwart Marc-André ter Stegen musste sich mit dem Platz auf der Ersatzbank von Barca zufriedengeben. Trainer Luis Enrique gab stattdessen Claudio Bravo den Vorzug im Tor der Katalanen. River Plate hatte am Mittwoch große Mühe beim Erfolg gegen die Japaner und ist im Endspiel gegen Barcelona nur Außenseiter.

Tennis, Andrea Petkovic: Andrea Petkovic setzt im Tennis-Jahr 2016 auf Jan de Witt als neuen Trainer. Die 28 Jahre alte Fed-Cup-Spielerin einigte sich mit de Witt vorerst auf eine Zusammenarbeit für ein Jahr, wie beide Seiten am Donnerstag im westfälischen Halle bekanntgaben. In der Break Point Base unweit des Gerry-Weber-Stadions bereitet sich Petkovic noch bis zum 23. Dezember mit ihrem neuen Coach vor. Für die Nummer 24 der Welt, die sich zuletzt mit Rücktrittsgedanken herumschlug, beginnt die neue Saison Anfang Januar beim WTA-Turnier in Brisbane. Danach stehen vom 18. bis 31. Januar die Australian Open in Melbourne an.

DFB-Pokal, Braunschweig: Torsten Lieberknecht war nach dem späten Pokal-Aus von Zweitligist Eintracht Braunschweig bedient. Eine ausgebliebener Elfmeterpfiff in der 113. Minute des mit 2:3 verlorenen Fußball-Krimis am Mittwochabend beim VfB Stuttgart brachte den Trainer nach Abpfiff in Rage. "Wir hätten das Spiel innerhalb von zwei Minuten drehen können, wenn der Schiri Haltung gezeigt hätte und auch der Linienrichter Haltung gezeigt hätte - so wie er das beim Elfmeter für den VfB getan hatte", wütete der Braunschweiger Trainer im Anschluss. "Es ist unfassbar, dass du das nicht gepfiffen bekommst, es ist unfassbar." Der sichtlich angefressene Coach fügte noch einmal hinzu: "Es ist unfassbar."

Was Lieberknecht in Wallung brachte, war die Aktion von Stuttgarts Innenverteidiger Georg Niedermeier gegen Orhan Ademi. Der robuste Abwehrspieler stoppte den wendigen Eintracht-Spieler im VfB-Strafraum mit einem Tritt von hinten in die Beine. Statt Elfmeter entschied Sippel auf Eckball und verweigerte dem Außenseiter so die Chance zum Siegtreffer. Erst drei Minuten zuvor hatte Ademi den 2:2-Ausgleich erzielt. Fünf Minuten nach dem verweigerten Elfmeter versetzte der Stuttgarter Toni Sunjic dann mit seinem Tor der Eintracht den K.o.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: