Ousmane Dembélé:"Das Ding ist durch"

Ousmane Dembélé

Offensivspieler Ousmane Dembélé, hier noch im Trikot von Borussia Dortmund.

(Foto: dpa)
  • Der Transfer von Osumane Dembélé vom BVB zum FC Barcelona steht vor dem Abschluss.
  • Die beiden Klubs haben sich offenbar auf 120 Millionen Euro Ablöse plus 30 Millionen Euro Bonuszahlungen geeinigt.
  • Damit wäre Dembélé der zweitteuereste Transfer der Fußball-Geschichte.

Von Javier Cáceres

Der Wechsel des französischen Stürmers Ousmane Dembélé von Borussia Dortmund zum FC Barcelona steht offenbar vor dem Abschluss. Wie spanische und französische Medien vermeldeten, hätten sich der BVB und Barça am Rande der Auslosung der Gruppenphase der Champions League am Donnerstag in Monte Carlo auf die Eckpunkte des umstrittenen Transfers geeinigt.

Aus den besser informierten Kreisen des FC Barcelona wurde wörtlich die folgende Botschaft überbracht: Das Treffen mit den Dortmundern sei "sehr gut verlaufen. Das Ding ist durch, aber noch nicht unterschrieben". BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke blieb hingegen gegenüber dem TV-Sender Sky noch bei einer reservierten Formulierung: "Die Entscheidung naht, aber es gibt noch keine. Es gibt kein fixes Agreement." Der BVB ist börsennotiert. Das Volumen der Ablöse, die im Raum steht - angeblich 150 Millionen Euro - zwingt den BVB dazu, eine Einigung zunächst der Börse per Ad-hoc-Mitteilung zu melden.

Sollte der Wechsel bestätigt werden, wäre Dembélé, 20, der zweitteuerste Transfer der Fußball-Geschichte. Um ihn hatte es jüngst viel Aufregung gegeben. Nachdem Paris Saint-Germain den brasilianischen Stürmer Neymar für 222 Millionen Euro beim FC Barcelona ausgelöst hatte, warb der katalanische Verein mehr oder weniger offen um die Dienste des französischen Nationalspielers Dembélé. Er war erst 2016 vom französischen Erstligisten Stade Rennes nach Dortmund gewechselt und erzielte in 32 Bundesliga-Spielen sechs Tore.

Ein erstes Gebot der Katalanen lehnte Dortmund ab. Es lag angeblich nur knapp oberhalb der 100 Millionen Euro. Vor rund zwei Wochen blieb Dembélé dann dem Training in Dortmund fern - augenscheinlich, um Borussia zu drängen, einem Verkauf zuzustimmen. Der BVB ergriff daraufhin arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen Dembélé: Der Franzose wurde vom Teamtraining freigestellt, für die ersten beiden Pflichtspiele Dortmunds wurde er nicht berufen. Von der Möglichkeit, individuell auf dem Klubgelände zu trainieren, machte Dembélé keinen Gebrauch. Zeitweise galt er als verschollen. Zuletzt wurde spekuliert, er halte sich in Monte Carlo auf - wo es am Donnerstag zu den entscheidenden Kontakten gekommen sein soll.

Der BVB hatte zuletzt immer wieder darauf beharrt, dass man Dembélé nur dann nach Spanien ziehen lasse, wenn Barcelona den exakten Preis zahle, den die Dortmunder aufgerufen hatten. Auf eine Feilscherei wolle man sich nicht einlassen. In spanischen und französischen Medien hieß es am Donnerstag, Dortmund habe eingewilligt, einen Sockelbetrag von 120 Millionen Euro zu kassieren - die restlichen 30 Millionen würden "erfolgsorientiert" bezahlt.

In Barcelona wird allerdings schon seit Tagen gescherzt, dass die Erfolgsprämien so gestaltet sind, dass Barcelona bereits zahlen muss, wenn Dembéle mit dem rechten Fuß in den rechten Schuh schlüpft. In anderen Worten: Es bestehe kein Zweifel daran, dass Dortmund mit Bruttoeinnahmen von 150 Millionen Euro kalkulieren könne. Allerdings partizipiert Stade Rennes aufgrund einer Klausel aus dem Transfervertrag von 2016 mit einem Anteil, der oberhalb der 20 Millionen Euro liegen soll.

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