Fußball:Calhanoglu vier Monate gesperrt

Bayer 04 Leverkusen v Borussia Moenchengladbach - Bundesliga

Aus dem Spielbetrieb genommen, weil er und sein Umfeld sich im Dschungel der Fußball-Verträge völlig verirrt hatten: Hakan Calhanoglu.

(Foto: Lars Baron/Getty)

Der internationale Sportgerichtshof Cas bestätigt das Fifa-Urteil gegen den Leverkusener. Grund ist ein Vertragsbruch.

Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen muss für den Rest der Saison auf Hakan Calhanoglu, 22, verzichten. Der Internationale Sportgerichtshof (Cas) hat die vom Weltverband Fifa ausgesprochene viermonatige Sperre gegen den Mittelfeldspieler bestätigt. Calhanoglu darf bereits an diesem Freitag im Gastspiel beim Hamburger SV nicht mitwirken und muss zudem 100 000 Euro Strafe zahlen. Ein Einspruch gegen das Urteil ist nicht möglich.

Hintergrund der Sperre ist eine Auseinandersetzung zwischen Calhanoglu und dem türkischen Erstligisten Trabzonspor. Während seiner Zeit beim Karlsruher SC im Jahr 2011 hatte Calhanoglus Umfeld eine Vereinbarung für den 17-Jährigen mit Trabzonspor bezüglich eines Wechsels getroffen. Verlängert wurde jedoch der Vertrag beim KSC, später wechselte der Profi zum Hamburger SV. Der Cas sah das Verhalten als Vertragsbruch gegenüber Trabzonspor an und folgte dem Fifa-Urteil von 2016.

Für Michael Schade, Leverkusens Geschäftsführer, eine harte und ungerechtfertigte Entscheidung: "Es trifft neben dem Spieler einen Verein, der an den damaligen Ereignissen absolut unbeteiligt war." Calhanoglu, der 2014 für 14,5 Millionen Euro vom HSV nach Leverkusen wechselte, war in der laufenden Saison in 15 von 18 Spielen dabei und erzielte sechs Tore.

Zum Fall erklärte der Profi dem Kölner Express: "Ich war 17 Jahre alt und habe beim Karlsruher SC gespielt. Ich habe zufällig über einen Freund mitbekommen, dass sich mein Vater in Darmstadt in einem Restaurant mit Vertretern von Trabzonspor trifft. In unserer Kultur hat der Vater das Sagen. Es gehört sich nicht, ihm keinen Respekt entgegen zu bringen. Ich war 17 Jahre alt und war mir der Tragweite nicht bewusst. Ich hatte doch nur Fußball im Kopf. Ich habe meinem Vater vertraut."

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