Fußball-Bundesliga:Von Werdi, Ährwin und Bobbi Bolzer

Adler und Heidschnucken sind selten geworden - heutzutage werden selbst die härtesten Fußballer von übergroßen Kuscheltieren unterstützt. Nicht alle Maskottchen der 18 Bundesliga-Vereine machen sich damit beliebt. Ein Überblick.

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Fußball Bundesliga Maskottchen

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Adler und Heidschnucken sind selten geworden - heutzutage werden selbst die härtesten Fußballer von übergroßen Kuscheltieren unterstützt. Nicht alle Maskottchen der 18 Bundesliga-Vereine machen sich damit beliebt. Ein Überblick.

Zwölf Jahre lang begleitete den FC Bayern ein rundliches Wesen in Lederhose, dessen Blick auf Drogenmissbrauch schließen ließ. Zu allem Überfluss hieß das Bayern-Maskottchen "Bazi", was der Duden mit "Gauner" oder "Schlingel" übersetzt. Weil das alles überhaupt nicht zu einem Rekordmeister passt, wurde 2004 ein neuer Spielkamerad erfunden und bekam von den Fans den Namen Berni. Bei seiner Präsentation wurde er mit Roy Makaay (links) und Bastian Schweinsteiger bekannt gemacht.

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Bei Werder Bremen wurde lange ein Heidschnuckenbock namens "Pico" in die Arena geführt, später war die Möwe "Werdi" das offizielle Maskottchen des Vereins. Auch sie verschwand wieder von der Bildfläche, ohne dass sie jemand vermisst hätte: Die Hanseaten beweisen seit Jahren, dass man auch ohne Talisman Erfolg haben kann. Dennoch sucht der Verein derzeit einen Wappentier für seinen Kinder-Fanklub. Vielleicht wird es diesmal ein Schaaf ...

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Der FC Schalke 04 wird von einem Knappen namens Erwin angefeuert. Erwin (oder auch "Ährwin") hat keine Augen - Spötter sagen, das sei angesichts des Treibens auf dem Rasen manchmal auch besser so. Eigenartig ist Erwins Farbgebung: Sein Halstuch und auch seine Hose entsprechen nicht dem Ton, der auf Schalke als Königsblau bekannt und beliebt ist. Nach Vereinsangaben nehmen ihm die Fans das nicht krumm - im Gegenteil. Seine Autogrammkarten seien beliebt, heißt es auf der Schalker Internetseite. Wie Erwin mit seinen weißen Riesenhänden signieren kann, steht dort nicht.

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Dieses Maskottchen drängte sich auf: Als Gründungsmitglied der Bundesliga ist der Hamburger SV seit mehr als 44 Jahren in Deutschlands Fußball-Beletage dabei, also gewissermaßen das Urviech unter den Vereinen. Entsprechend wählte der HSV einen Dinosaurier als Talisman. Der Name des blauen Spielkameraden lautet "Hermann" - eine Hommage an Hermann Rieger, Masseur der Hamburger von 1978 bis 2005. Es ist deshalb kein Zufall, dass der Dino in dieser Szene die Schultern von Mehdi Mahdavikia zu kneten scheint.

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Was der VfB Stuttgart mit einem Krokodil zu tun hat? Das wissen wohl nur die Fans, die 1992 in einer Telefonabstimmung für das neue Maskottchen abstimmten. Schon logischer ist der Name des Raubtieres: "Fritzle" dürfte stark von Fritz Walter beeinflusst sein, der 1991/92 in 38 Spielen 22 Tore für den VfB schoss. Auf diesem Foto zeigt sich das Krokodil gar nicht schwäbisch-sparsam und gießt Marco Streller eine Ladung Wasser über den Kopf. Wenn er nicht gerade mit den Profis feiert, kümmert sich das Maskottchen um den nach ihm benannten Fritzle-Club, einen Fanklub für Kinder.

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Welches Bundesliga-Maskottchen kann schon von sich behaupten, dass sich sein Name reimt? "Brian the Lion" heißt der Repräsentant von Bayer Leverkusen, angelehnt an die zwei Löwen, die im Vereinswappen zu sehen sind. Bei den Spielern ist das Tier offenbar überaus beliebt - in dieser Szene fällt es dem Siegesjubel nach einem gewonnenen Spiel zum Opfer.

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In der Werbeabteilung des VfL Wolfsburg zu arbeiten, ist wahrscheinlich ein recht angenehmer Job. Zumindest war bei der Wahl des Maskottchens keine allzu große Kreativität nötig - es ist ein Wolf, der "Wölfi" heißt und auf Wunsch zu Wolfsburg-Fans nach Hause kommt: Eine 45-minütige Autogrammstunde kostet 75 Euro, ein Geburtstagsbesuch mit Geschenk und Torte 180 Euro. Ob diese Preise bei den Anhängern gut ankommen, darf bezweifelt werden. Das Maskottchen an sich wird im Fan-Forum gelobt: "Das ist doch eine der wenigen coolen Sachen am VfL ..."

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Seitdem die Kölner in der zweiten Liga herumkrebsen, sind lebendige Maskottchen selten geworden. Die große Ausnahme bildet Attila, Steinadler im Dienste von Eintracht Frankfurt. Die Eintracht hat einen Adler im Vereinswappen, insofern ist die Wahl Attilas nur konsequent. Seit 2005 dreht er zumindest virtuell auf der Videoleinwand seine Runden im Waldstadion. Welchen Effekt das imposante Tier hat, ist hier gut am Blick von Frankfurts Stürmer Ioannis Amanatidis abzulesen. Man kann Attila auch mieten: Für den Pauschalpreis von 190 Euro kommen er und sein Falkner Norbert Lawitschka in Schulen und Kindergärten im Umkreis von 50 Kilometern um Frankfurt.

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Das ist auch ein lebendiges Maskottchen, allerdings kein offizielles. Fernsehmoderator Oliver Pocher trägt gerne das Logo von Hannover 96 spazieren - ob bei Auftritten oder privat. Die "Roten" sparen sich so die Ausgaben für ein Plüschtier, verzichten aber auch auf etwaige Einnahmen ihres Fanshops. Oliver-Pocher-Puppen wurden dort noch nicht gesichtet.

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Der Karlsruher SC ist einer der wenigen Klubs, der das Namensrecht seines Stadions noch nicht verkauft hat. Beim KSC dürfte sich daran auch so schnell nichts ändern, ist doch auch das Maskottchen nach der Arena benannt: Willi Wildpark heißt das Wildschwein, das den Karlsruhern als Maskottchen dient und auf diesem Foto mit Joshua Kennedy posiert. Dass Willis Zähne ein bisschen an halb verschluckte Weißwürste erinnern, scheint weder den Stürmer noch die KSC-Fans zu stören.

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Einen gewissen Hang zur Selbstironie zeigt der VfL Bochum mit der Auswahl dieses Maskottchens, das vor allem als Talisman für die jüngsten Anhänger gedacht ist und einen eigenen Fanklub hat. Es heißt "Bobbi Bolzer" und ist eine blaue Maus - nicht etwa eine graue, wie der Verein aus dem Ruhrgebiet hin und wieder charaktierisiert wird. Bobbis Lebensmotto gibt die im Abstiegskampf nötige Einstellung wieder - es lautet: "Trotzdem!"

Screenshot: sueddeutsche.de

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Der Name dieses Plüschtieres hat sich ein wenig überlebt: "Herthinho" heißt das Maskottchen von Hertha BSC, wohl in Anlehnung an den brasilianischen Spielmacher Marcelinho, der allerdings längst nach Wolfsburg abgewandert ist. In Berlin ist selbstverständlich ein Bär das Tier der Wahl, passend zum extrovertierten Ruf der Hauptstadt mit einem angedeuteten Irokesenschnitt und gefärbtem Barthaar. Das ergraute Haupt des Trainers Lucien Favre sieht dagegen ziemlich alt aus.

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Es gibt in der Natur nicht allzu viele gelb-schwarze Vorbilder für ein Maskottchen, wenn man mal von Giftschlangen und Feuersalamandern absieht. Borussia Dortmund suchte 2005 ein niedliches Tier für seinen "Kids Club" und entschied sich für eine Biene - die nicht Maja, sondern "Emma" heißt. Das ist der Spitzname der 2003 verstorbenen BVB-Legende Lothar Emmerich, dem damit ein Denkmal gesetzt wurde. In dieser Hinsicht ist es ein bisschen verwunderlich, dass das 2,25 Meter große Wesen recht weiblich daher kommt. Den jungen BVB-Fans wird es egal sein und auch die Spieler Diego Klimowicz, Marc Ziegler und Giovanni Federico (von links) schauen zufrieden drein. Vielleicht sind sie einfach froh, dass ihnen keine Giftschlange begegnet ist.

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Das Maskottchen von Energie Cottbus gibt Anlass zur Sorge. "Lauzi", wie die Lausitzer die Figur getauft haben, fällt durch seine aschfahle Hautfarbe sowie gewölbte, glasige Augen auf. Angesichts der schwarzen Punkte über den Mundwinkeln möchte man ihm zu einem baldigen Arztbesuch raten. Vielleicht ein Beweis dafür, dass der Abstiegskampf auf Dauer ungesund ist.

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Arminia Bielefeld erinnert mit seinem Maskottchen "Lohmann" an den Bauern, der dem Verein 1926 eine Wiese im Westen der Stadt überließ. Ein Klubmitglied soll damals gesagt haben, der hügelige Platz sehe aus "wie auf der Alm" - der legendäre Name des Stadions war geboren. Eine Kuh passt gut zu Bauer und Alm - jedoch: Lohmann ist ein Stier. Der besonders laut "Muh" machen kann, wie es auf der Internetseite des Vereins heißt. Um das zu verstehen, muss man wohl aus Ostwestfalen kommen.

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Erst nach langer Suche findet man in den Tiefen des Fanshops von Hansa Rostock eine Art Vereins-Maskottchen: Der Hansa-Bär, erhältlich als Fotohalter, Spardose, Tasse, Schlüsselanhänger und Kissen. Ein Bär hat mit der Hansestadt nicht allzu viel gemein, weshalb viele Fans der Meinung sind, die Kogge im Vereinswappen reiche als Talisman völlig aus. Dazu passt der Wahlspruch der Rostocker: "Unsinkbar seit 1965".

Screenshot: sueddeutsche.de

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Der MSV Duisburg ist der Bundesliga-Klub mit dem wohl traditionsreichsten Maskottchen. Seit jeher werden die Spieler des Meidericher SV wegen ihrer Trikots "Zebras" gerufen - obwohl die Streifen darauf blau-weiß sind. Der Name des Wappentieres lautet "Ennatz" - eine Hommage an den ehemaligen MSV-Profi und Nationalspieler Bernard Dietz. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer einer Internet-Umfrage sprachen sich 2005 für diesen Namen aus - andere Vorschläge wie "Zebraldo", "ZeDU" und "Schmackes" hatten keine Chance.

Screenshot: sueddeutsche.de

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Dieses Bild wird sich den Zuschauern des 1. FC Nürnberg nicht mehr bieten: "Fränkie" ist ein Auslaufmodell. Laut der Pressestelle des Vereins wird das Maskottchen derzeit überarbeitet. Ob der fränkische Ritter in modernisierter Form wiederkommt oder ob es ein ganz anderes Wesen wird, sei noch unklar. In Anlehnung an den mächtigen Club-Präsidenten Michael A. Roth wäre ein fliegender Teppich denkbar - mit einer Plüsch-Version des ehemaligen Trainers Hans Meyer als Passagier.

Foto: dpa Text: Michael König

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