Fußball-Bundesliga:Von Kurzarbeit bedroht

Lell bringt sich bei den Blackout Rovers ins Gespräch, Van Bommel ist ein schadhaftes Scharnier und bei Ribéry blitzen nur die Schuhe. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Claudio Catuogno

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Lell bringt sich bei den Blackout Rovers ins Gespräch, Van Bommel ist ein schadhaftes Scharnier und bei Ribéry blitzen nur die Schuhe. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Michael Rensing

Muss sich vor allem das 1:0 vorwerfen lassen. Plädoyer der Anklage: Einen Ball, der länger in der Luft ist als es dauert, das Wort "Torwartdebatte" zu buchstabieren, sollte ein Keeper aus der Luft pflücken können. Erwiderung der Verteidigung: Rensing wurde vom eigenen Mann ausgetrickst: von Christian Lell. Beim 2:1 war der Ball schneller an ihm vorbei, als man das Wort "Torwartdebatte" aussprechen kann...

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Christian Lell

Wäre, sollte der FC Bayern doch noch von der Finanzkrise erfasst werden, vermutlich als erster von Kurzarbeit bedroht. Und wäre damit noch gut bedient: Das Spiel vom Samstag würde auch eine fristlose Kündigung rechtfertigen. Lells Bilanz der ersten Halbzeit: ein gefährlicher Querschläger hinten, drei ungefährliche Halbfeldflanken vorne, ein Haken ins Nichts bei Voronins Kopfball zum 1:0. Ließ dann leicht nach und musste in der 58. Minute Tim Borowski weichen. Demnächst in der Kreisliga beim FC Tiefschlaf 04 unter Vertrag. Oder bei den Blackout Rovers.

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Lucio

Gelegentlich eine verirrte Seele, was diesmal leicht zu diagnostizieren war, weil sich der Brasilianer mit einem ruppigen Stürmerfoul in die Partie einführte. Das ist Innenverteidigern sonst ja eher selten vergönnt. Anschließend ein solider Innenverteidiger, aber beim 2:1 zu weit weg vom Gegner.

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Martin Demichelis

Auch ein solider Innenverteidiger, der sein Tätigkeitsfeld großzügig interpretierte. Hatte die erste Großchance der Bayern, als er den Ball in der 28. Minute volley nahm - und Arne Friedrich anschoss, einen, richtig: Innenverteidiger. Beim 2:1 dann auch zu weit weg vom Gegner. Scheint bei den Bayern eine Art Innenverteidigerkrankheit zu sein.

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Philipp Lahm

Ließ zwei Mal seine speziellen Costa-Rica-Momente aufblitzen: schneller Antritt, Haken zur Mitte, Abschluss mit dem starken rechten Fuß. Wobei, was heißt hier Abschluss? Im WM-Eröffnungsspiel gegen die Südamerikaner rauschte der Ball damals ja in den Winkel. Diesmal rauschte nichts. Und niemand berauschte sich an Lahms Leistung, die ihn aber immer noch zum besten Münchner Außenverteidiger machte (siehe: Christian Lell).

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Mark van Bommel

Eigentlich als Scharnier zwischen den Mannschaftsteilen eingeplant, zwischen vorne und hinten, zwischen Angriff und Verteidigung. Und um es kurz zu machen: Man hörte es Quietschen, das Scharnier.

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Zé Roberto

Im Mittelfeld wieder fleißig wie eine Biene und dabei unauffällig wie eine Eintagsfliege. Mit einer Ausnahme: Warf sich heldenhaft in einen Gewaltschuss von Pal Dardai (30. Minute). War dadurch der beste Torhüter auf dem Platz. Weshalb sich Michael Rensing vielleicht bald eine Fliegenklatsche besorgt.

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Bastian Schweinsteiger

Lange bemüht - aber glücklos. Beim Ausgleich zum 1:1 dann bemüht und mit dem großen Glück gesegnet, dass Miroslav Klose zwecks Vollendung des Werkes heranrauschte. Danach weiter bemüht. Aber glücklos.

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Franck Ribéry

Extrem auffällig, der Franzose, mal wieder. Wirklich extrem auffällig. Trug die selben schäußlichgrünen Schuhe wie sein Gegenspieler Patrick Ebert. Will damit auf seine Schuhfirma aufmerksam machen, die nicht die Ausrüsterfirma des FC Bayern ist. Deckte nebenbei auch ein Kerndefizit der Bayern auf: die Abhängigkeit von Geistesblitzen bei gleichzeitiger Vernachlässigung des Kollektivgedankens.

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Miroslav Klose

Fiel lange auf dem Spielberichtsbogen stärker ins Auge als auf dem Platz. Dann plötzlich, wie es so seine Art ist, als Torschütze auffällig. Hatte erkannt, dass nach Lucios Weitschuss und Schweinsteigers Nachsetzen der Widerstand des Hertha-Torwarts Drobny gebrochen war.

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Luca Toni

Griff sich in der 34. Minute enttäuscht in die langen Haare, während er vom Spielfeld marschierte. Griff sich hingegen nicht an sonstige Körperteile (Wade, Becken, Knie), weshalb eine mögliche Verletzung seine Privatsache blieb. War bis dahin aber auch eher durch seine langen Haar aufgefallen als durch andere Körperteile (Füße, Kopf, Brust).

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Landon Donovan

Kam für Toni und griff sich nicht in die Haare. War lange so unerkannt unterwegs wie Jürgen Klinsmann am Strand von Huntington Beach. In der 54. Minute war es allerdings der Amerikaner, der den Hertha-Schlussmann Jaroslav Drobny zu einer Sensations-Parade zwang. Mit dem Effekt, dass Zé Roberto nun nicht mehr der beste Torhüter auf dem Platz war. Michael Rensing hat sich darüber nicht freuen können.

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Tim Borowski

Kam eine halbe Stunde vor Schluss und hatte - immerhin - die Wirkung eines Aufputschmittels, das man jemandem im Anschluss an den Genuss mehrerer Schlaftabletten verabreicht. Konnte sich darüber aber nicht länger freuen als man braucht, das Wort "Stammplatzgarantie" im Wörterbuch durchzustreichen.

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