Fußball:Bundesliga verkündet Rekordumsatz

Borussia Dortmund's Aubameyang challenges Bayern Munich's Boateng during their German first division Bundesliga soccer match in Munich

Zugpferde der Liga: Bayern und Dortmund (hier aubameyang (links) gegen Boateng).

(Foto: Michaela Rehle/Reuters)
  • Die Deutsche Fußball Liga DFL hat bei der Präsentation des Bundesliga Reports erneut einen Umsatzrekord verkündet.
  • Bei deutschen Profiligen verzeichneten vergangene Saison einen Gewinn nach Steuern.
  • Um in Zukunft aber etwa mit der englischen Premier League mitzuhalten, müsse die Liga weiter wachsen, sagte Geschäftsführer Christian Seifert.

Die Bundesliga hat den elften Umsatzrekord in Serie verkündet. Die 18 Vereine der Liga setzten im Vorjahr 2,62 Milliarden Euro um - ein Plus von 6,94 Prozent im Vergleich mit der Spielzeit 2013/14. "Die Bundesliga bleibt eine Wachstumsbranche", stellte Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), bei der Präsentation des Bundesliga-Reports 2016 fest. Mit der englischen Premier League kann die Bundesliga zwar nicht mithalten - auf der Insel nehmen die 20 erstklassigen Clubs von der kommenden Saison an mit 2,3 Milliarden Euro an TV-Geldern fast so viel Geld ein wie die 18 Bundesligisten umsetzen.

Im vergangenen Jahr verzeichneten die Vereine einen Gewinn von knapp 51 Millionen Euro nach Steuern und rund 454 Millionen Euro vor Steuern. Immerhin 34 der 36 Proficlubs schrieben vor Steuern schwarze Zahlen. Nach Steuern machten allerdings sieben Bundesligisten - zwei mehr als in der Saison 2013/14 - Verlust. In der Zweiten Liga waren es nur zwei. Ohnehin sieht es in der Zweiten Liga, die mittlerweile die siebtgrößte in Europa ist, deutlich besser aus als in der zurückliegenden Dekade. Der Umsatz wurde auf 505 Millionen Euro gesteigert und damit erstmals die Grenze von einer halben Milliarde geknackt.

Umsatzsteigerung auf bis zu sechs Milliarden Euro nötig

Zudem verzeichnete die Liga zum ersten Mal seit der Saison 2005/06 wieder ein Gewinn. Dieser betrug rund 5,5 Millionen Euro und bedeutete das beste Ergebnis seit zwölf Jahren. Damit kamen die 36 Profivereine auf einen Gesamtumsatz von über drei Milliarden Euro - auch das ist Rekord. Den Wettbewerb mit den anderen großen Fußball-Nationen könne die Bundesliga aufnehmen, sagt Seifert. "Wir haben weltweit die meisten Zuschauer, seit 25 Jahren die meisten Tore pro Spiel und 60 Prozent einheimische Spieler", sagte Seifert. "Sie muss aber weiter wachsen, wenn sie auch künftig zu den drei Topligen in Europa gehören will."

Dafür sei in den nächsten zehn Jahren eine Umsatzsteigerung auf 5,5 bis sechs Milliarden Euro nötig. "Das erreicht man nicht allein dadurch, die nationalen Medienanbieter alle vier Jahre zu neuen Höchstpreisen zu treiben", sagte Seifert. Im anstehenden Vergabeverfahren der Medienrechte von der Saison 2017/18 an erhofft sich Seifert einen signifikanten Anstieg der Einnahmen, die in der laufenden Periode durchschnittlich 628 Millionen Euro pro Jahr betragen.

Alle Spiele bei einem Pay-TV-Sender: In Europa einmalig

Am Vergabezeitplan will die DFL trotz der vom Kartellamt geforderten Nachbesserungen festhalten. "Ich gehe davon aus, dass wir die Ausschreibung vor der Europameisterschaft abschließen. Also Ende Mai oder Anfang Juni. Das wäre rund sechs Wochen später als beim letzten Mal und daher kein großes Ding", sagte Seifert. Das Kartellamt fordert eine "No Single Buyer Rule". Das bedeutet, dass ein einzelnes Unternehmen nicht alle Pakete kaufen darf. "Wir vergeben eines der zehn wertvollsten Medienrechte der Welt. Da ist es sinnvoll und angemessen, dass sich das Kartellamt damit intensiv beschäftigt", erklärte Seifert. Man befinde sich in Gesprächen mit der Behörde.

Details wollte der DFL-Geschäftsführer nicht nennen. Derzeit sind alle Spiele in der Bundesliga und Zweiten Liga beim Pay-TV-Sender Sky live zu sehen. Dies ist laut Seifert einmalig in Europa. "Für den deutschen Zuschauer ist dies eine komfortable Situation. Wenn man nach Konkurrenz, also einem zweiten Anbieter, schreit, kann das dazu führen, dass man künftig mit einem Abo nicht mehr alle Spiele sieht", sagte Seifert.

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