Fußball-Bundesliga:"Meine Pobacke ist doppelt so dick wie vorher"

Mario Gomez hat ein Wehwehchen, Lewis Holtby versteht die HSV-Fans - und Franck Ribéry weiß, weshalb er nicht aufs Oktoberfest geht. Die Sprücheklopfer des Spieltags.

Von Carsten Scheele

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Mario Gomez

TSG 1899 Hoffenheim v VfL Wolfsburg - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Wie schön, dass Mario Gomez wieder da ist. Als Mensch, als Typ hat er der Bundesliga gefehlt, dass er nun auch noch als Sprücheklopfer auftritt, ist umso schöner. Zwar spielte sein VfL Wolfsburg nur 0:0 gegen Hoffenheim, und Gomez verpasste trotz guter Gelegenheiten seinen ersten Ligatreffer seit mehr als drei Jahren. Gomez sagte dazu: "Wir haben irgendwie verloren und gewonnen. Verloren - weil wir gewinnen mussten. Gewonnen - weil wir ein super Spiel gemacht haben." Und dann war da noch diese Szene mit Hoffenheims Niklas Süle, der Gomez im Strafraum so hart attackierte, dass der Schiedsrichter auf Elfmeter hätte entscheiden können. Gomez lapidar: "Er muss mit einem Hüftschaden raus, und meine Pobacke ist doppelt so dick wie vorher."

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Lewis Holtby

Hamburger SV v RB Leipzig - Bundesliga

Quelle: Oliver Hardt/Bongarts/Getty Images

Wer zu Hause gegen einen Aufsteiger verliert, dem bleiben nur wenige Argumentationslinien. Eine bewährte Verteidigungsstrategie ist, auf den Schiedsrichter zu schimpfen, um von den eigenen Verfehlungen abzulenken - doch das wäre angesichts des 0:4 des Hamburger SV gegen RB Leipzig doch etwas affig gewesen. Also solidarisierte sich Lewis Holtby mit den eigenen Fans. "Wir wurden zu Recht von den Fans ausgepfiffen", wetterte er: "Es tut mir leid für alle, die heute unsere Farben tragen mussten. Jeder einzelne Fan wurde von uns enttäuscht." Ein drastischer Spruch, aber war dem Anlass wohl angemessen. Denn ein 0:4 gegen einen Aufsteiger ist ja ebenfalls drastisch.

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Leipziger Fans

Hamburger SV - RB Leipzig

Quelle: dpa

Die Hamburger Anhänger mussten also leiden, ganz anders ihre Kollegen aus Leipzig (im Bild mit Dominik Kaiser). Nicht nur, dass sie vier Treffer zum unerwartet komfortablen Auswärtssieg bejubeln durften. Sie hatten sich zudem eine kleine Retourkutsche für die Proteste der Hamburger gegen die Kommerzialisierung bei RB überlegt. Weil der HSV ja ein echter Traditionsverein ist, der sich nur manchmal finanziell vom Investor unter die Arme greifen lassen muss, vor dieser Spielzeit mit einem Großteil der rund 30 Millionen Euro, die schließlich in neue Spieler gesteckt wurden. Und so sangen die Leipziger voller Hohn: "Ohne Kühne wär hier gar nix los."

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Franck Ribéry

Bayern Munich v FC Rostov - UEFA Champions League

Quelle: REUTERS

Das unspektakuläre 3:1 des FC Bayern gegen Ingolstadt wurde als bald lästige Pflichterfüllung abgetan. Kurz nach dem Spiel ging es um ein viel wichtigeres Thema: natürlich um die Wiesn. Die alljährliche Volksfesttrubelei ist auch bei den Profis beliebt, allerdings zeigten sich diese nicht sonderlich euphorisch. Rafinha, ein oktoberfesterprobter Brasilianer, erklärte es gäbe noch "genug andere Tage, um auf die Wiesn zu gehen", doch bitte nicht in dieser englischen Woche. Franck Ribéry (rechts im Bild) ist nach eigenem Bekunden sogar ganz raus. Auf die Frage, ob er am Eröffnungswochenende auf das Oktoberfest geht, sagte der 33-Jährige nur: "Ich bin zu alt."

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Frank Baumann

Frank Baumann

Quelle: dpa

Noch ein guter Spruch, diesmal von Bremens Sportdirektor Frank Baumann. "Wir sind von Viktor überzeugt und von seinem Team", sagte Baumann am Samstagabend kurz nach dem 1:4 in Mönchengladbach über seinen Trainer Viktor Skripnik, was schon danach klang, als würde er seinem Trainer das Vertrauen aussprechen. Denn warum sollte man einen entlassen, von dem man doch "überzeugt" ist? Nun gut, am Sonntag war Baumann dann nicht mehr so überzeugt - und entließ Skripnik doch. "Auf der Busfahrt" nach dem Spiel sei die Entscheidung gereift, so Baumann. Und wirkte dann doch ziemlich überzeugt, dass dies eine gute Idee sei.

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Daniel Brosinski

1. FSV Mainz 05 v VfL Wolfsburg - Bundesliga

Quelle: Simon Hofmann/Getty Images

Völlig daneben, übertrieben, viel zu hart: Das Foul, mit dem José Rodriguez seinem Gegenspieler Dominik Kohr in der Nachspielzeit der Partie Augsburg gegen Mainz (1:3) eine lange Verletzungspause bescherte, ließ keine zwei Meinungen zu. Auch die Mainzer Spieler sahen kaum Veranlassung, ihren Mitspieler öffentlich in Schutz zu nehmen, insbesondere Daniel Brosinski nicht, der Rodriguez verurteilte: "Es war eine sehr dumme Aktion von unserem Spieler, der war total übermotiviert." Trainer Martin Schmidt sagte: "Man wagt gar nicht, sich zu freuen. Du würdest gerne den anderen in die Arme fallen, aber das hat uns die Freude genommen. Im Bus wird es wegen dieser doofen Aktion auch nur halb so lustig sein." Rodriguez wird sich intern ganz sicher erklären müssen.

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Marvin Hitz

FC Augsburg v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Zum gleichen Spiel hatte auch Augsburgs Marvin Hitz etwas zu sagen - jedoch nicht zum Foul, sondern über die eigenen Fans. Die waren für Hitz' Geschmack etwas zu leise auf den Rängen, was der Torhüter später an den Fernsehmikrofonen prompt monierte. "Heute haben viele Sachen nicht gepasst. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll - bei uns, dem Schiedsrichter oder bei den eigenen Fans", fing Hitz an und kam zum Kern seiner Kritik: "Heute war keine Stimmung im Stadion, es war wie bei einem Geisterspiel." Er dürfte damit natürlich sofort zum neuen Augsburger Fanliebling aufsteigen.

© SZ.de/ska/sekr
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