Fußball-Bundesliga:Leipzig ächzt und klagt

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Wieder kein Auswärtssieg für RB Leipzig und Timo Werner. (Foto: dpa)
  • RB Leipzig kommt in Wolfsburg nur zu einem 1:1-Unentschieden.
  • Besser läuft es für Frankfurt (2:1 beim HSV) und Freiburg (1:0 gegen Gladbach).
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RB Leipzig droht am Ende einer kräftezehrenden Hinrunde den Anschluss an den FC Bayern zu verlieren. Der Fußball-Bundesligist kam am Dienstagabend beim VfL Wolfsburg nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus und ließ damit erneut wichtige Punkte liegen. Durch das Remis könnte das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl am Mittwoch bis auf zehn Punkte hinter den Herbstmeister aus München zurückfallen - und Tabellenplatz zwei an Schalke 04 verlieren.

Vor 22 827 Zuschauern brachte Paul Verhaegh die Gastgeber per Foulelfmeter (15. Minute) in Führung. Nach der Pause schoss Nationalspieler Marcel Halstenberg (53.) den Ausgleich für den Vizemeister, der sich nicht für seine über weite Strecken dominante Spielweise belohnte. Leipzigs Dayot Upamecano sah kurz vor Schluss noch die gelb-rote Karte (90.+1).

Leipzig dominiert lange, gerät aber in Rückstand

Wolfsburg drehte erst in der Schlussphase auf und verpasste wiederum den Sieg. "Am Ende haben wir noch Glück, dass wir einen Punkt mitnehmen. Hintenraus hat uns ein bisschen die Puste gefehlt", sagte Leipzigs Torschütze Halstenberg bei Sky. Auch Trainer Ralph Hasenhüttl kritisierte: "Wir kassieren zu viele Gegentore und spielen zu selten zu Null. Aber die gesamte Hinserie war anstrengend, einige meiner Spieler gehen auf dem Zahnfleisch."

Leipzig begann dynamisch und übernahm sofort die Kontrolle. Von Müdigkeit war beim Vizemeister trotz des dritten Spiels innerhalb von sieben Tagen nichts zu sehen. Die erste Chance hatte Nationalspieler Timo Werner, der aus spitzem Winkel mit einem Flachschuss am stark reagierenden Koen Casteels scheiterte. Der wieder zurück in die Formation gekehrte Naby Keita trieb das Spiel der Sachsen immer wieder durch die Mitte an. Die Gastgeber konnten sich in der Anfangsphase nur einmal befreien, doch der erste gefährliche Entlastungsangriff brachte gleich die Führung. RB-Verteidiger Ibrahima Konaté trat Mario Gomez im Strafraum auf den Fuß. Den folgenden Strafstoß verwandelte Verhaegh sicher. Zuvor hatten Maximilian Arnold und zweimal Gomez alle drei Elfmeter des VfL in der laufenden Spielzeit verschossen.

Am Kräfteverhältnis änderte sich anschließend nichts. Leipzig blieb spielfreudig und griff immer wieder zielstrebig an. Wolfsburg befreite sich kaum und verlor bei eigenen Angriffen meist schon vor der Mittellinie den Ball. Die Elf von Trainer Hasenhüttl ließ allerdings um den Strafraum die nötige Konsequenz vermissen. Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Wolfsburg stand defensiv, Leipzig spielte. Die schnelle Belohnung folgte: Nach starker Vorlage von Yussuf Poulsen vollendete Halstenberg mit links ins lange Eck zum verdienten Ausgleich. Offenbar aufgeweckt vom Gegentor schoss dann auch Wolfsburg erstmals aus dem Spiel aufs Tor. Der wuchtige Versuch von Gomez (56.) flog nur knapp über das Tor von Leipzigs Kapitän Peter Gulacsi.

Wolfsburgs Coach Martin Schmidt brachte im Anschluss Divock Origi für Gomez und sorgte damit für neuen Schwung im Spiel der Hausherren. Der Belgier hatte prompt die Chance zum Siegtreffer (78.), schoss aber aus kürzester Distanz über das leere Tor. Weniger als 120 Sekunden später scheiterte Origi noch einmal, diesmal an Gulacsi. So war der Punktgewinn für Leipzig am Ende sogar glücklich.

Dem Hamburger SV drohen erneut frostige Feiertage. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol verlor ihr letztes Heimspiel des Jahres mit 1:2 (1:2) gegen Eintracht Frankfurt. Der HSV steckt nach 16 Spielen mit nur 15 Punkten im Tabellenkeller fest und könnte auf einem Abstiegsplatz überwintern.

Die frühe Führung per Kopf von Kyriakos Papadopoulos (9.) schenkten die Hamburger leicht her. Nach einer Kette individueller Fehler traf Marius Wolf schnell zum Ausgleich (16.). Sechs Minuten später nutzte Mijat Gacinovic das nächste große Loch in der HSV-Abwehr zur Gäste-Führung (24.).

Mit bereits 25 Punkten mischt die Eintracht mit Trainer Niko Kovac munter im Rennen um die Europacupplätze mit. Auswärts sind die Hessen mit nun 18 Zählern sogar die derzeit stärkste Mannschaft der Liga. "Das war ein echtes Kampfspiel. Wir haben sehr gut dagegengehalten. Wir hatten auch das notwendige Glück", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic bei Sky.

Freiburg siegt auch gegen Gladbach

Der SC Freiburg hat sich für seine Formstärke erneut mit wichtigen Punkten für den Klassenverbleib belohnt und auch Champions-League-Anwärter Borussia Mönchengladbach geschlagen. Nur 52 Stunden nach dem Kraftakt beim 4:3 gegen den 1. FC Köln gewann der SCF sein Heimspiel vor 23 800 Zuschauern im Schwarzwald-Stadion verdient mit 1:0 (1:0).

Nach einem Eingriff des Video-Schiedsrichters verwandelte Nils Petersen in der 20. Minute einen an ihm verschuldeten Foulelfmeter.Freiburg hatte noch zwei Latten-Treffer und hätte höher gewinnen müssen, blieb aber auch so im zehnten Heimspiel gegen die Borussia nacheinander ungeschlagen und kletterte zumindest bis Mittwoch auf Rang 13 der Fußball-Bundesliga. Mönchengladbach dagegen rutschte auf Platz sechs und muss gegen den Hamburger SV am Freitag auch auf Denis Zakaria verzichten, der die fünfte gelbe Karte sah.

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