Fußball-Bundesliga:Gelb geht vor

Treten, zupfen, fallen: Manche Bundesliga-Spieler haben fast so viele gelbe Karten wie Saison-Einsätze. Auch an diesem Spieltag langten sie wieder zu. Die Karten-Elf des Tages.

11 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 11

In der Bundesliga tummelt sich eine ganze Heerschar von Schwerenötern und reulosen Sündern. Es scheint, als sammeln manche Spieler gelbe Karten wie andere Leute Herzen im Supermarkt. Zeit für eine sueddeutsche.de Elf des Tages der kickenden Kartonkandidaten.

Anführer der Karten-Elf ist wenig überraschend Schalkes Rafinha. Der ist privat bestimmt ein feiner Kerl, auf dem Platz aber wird er regelmäßig zum galligen Giftzwerg. Seine Bilanz von neun Verwarnungen ist top in der Bundesliga. Klar, dass der Brasilianer auch dieses Wochenende wieder im Notizbuch des Schiedsrichters stand. Prognose: Nächste Woche geht's in den zweistelligen Gelbbereich. Dann ist mal wieder ein Spiel Pause für den Brasilianer.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

2 / 11

Von wegen Freund: Gladbachs Stürmer Rob Friend traf an diesem Spieltag zwar mal wieder ins Tor, doch ansonsten traf er auch das ein oder andere Hamburger Bein. Dafür gab's von Spielleiter Kempter den gelben Karton, womit der Kanadier sein halbes Dutzend voll machte - und das als Stürmer. Vielleicht sollte ihm mal jemand sagen, dass gegnerische Bundesligaspieler kein Fällmaterial sind wie Bäume in den weiten Wäldern von British Columbia.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

3 / 11

Wenn man Schalkes Mittelfeldauerläufer Jermaine Jones mit seiner jugendlichen Stimme im Interview reden hört, ist seine oftmals grenzwertige Einsatzbereitschaft kaum vorstellbar. Gegen Köln musste er zum siebten Mal in dieser Saison für seine harte Gangart büßen. Der Nationalspieler lernte das Fußballspielen übrigens im rauhen Norden Frankfurts beim SV Bonames. Da waren gelbe Karten der zweitgrößte Ritterschlag nach Siegen gegen die Jugendmannschaften der Offenbacher Kickers.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

4 / 11

Kölns portugiesischer Mittelfeldmann heißt zwar seiner Körpergröße entsprechend Petit, also der Kleine, aber auch er weiß sich zu helfen. Als ambitionierter Kartensammler bringt er es seit diesem Spieltag auf immerhin sechs Verwarnungen.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

5 / 11

Der Gladbacher Filip Daems (Zweiter v. links) liebt den satten Verteidigertritt. Gelernt hat diese Abschrecktechnik bei so namhaften Vereinen wie Verbroedering Geel in seiner Heimat Belgien und bei Genclerbirligi Ankara. Auch er holte sich nun Gelb Nummer sechs ab und kann mit Teamkamerad Rob Friend nun einen lustigen Zwölferklub aufmachen. Ihre Kartenkollektion umfasst alle Farbtöne von grellhellgelb bis dunkelorange. Falls man bei der Borussia für gelbe Karten in die Mannschaftskasse zahlen muss, sind Daems und Friend beim Kassenwart alte Bekannte und finanzieren so öfter mal einen mannschaftlichen Discoabend im Mönchengladbacher "Nightparc".

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

6 / 11

Klar, dass er auch dabei ist: HSV-Feger David Jarolim dürfte seine sieben Verwarnungen mit Stolz sehen - wenn da nicht die ein oder andere wegen Schwalbe dabei wäre. Der Tscheche hat ligaweit den zweifelhaften Ruf des Fallkönigs, aber auch seine Hinlangqualitäten können sich durchaus sehen lassen. Jarolim sammelt die gelben Pappkartönchen mit einer Vehemenz und Regelmäßigkeit, dass man annehmen möchte, er will seinen Landsleuten Jiri Nemec und Radoslav Latal (beide frühere Schalker Tacklingenthusiasten) den Rang als härtester Tscheche abgrätschen.

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

7 / 11

Stuttgarts Verteidiger Serdar Tasci kann sich den Weg zum nächsten Bundesligaspiel gegen Werder Bremen sparen, denn er ist nach seiner fünften Gelben gesperrt. Gegen Dortmund trat der Nationalspieler gewohnt herzhaft zu und sicherte sich damit die Führung in der internen VfB-Kartenkartei. Er sollte sich ranhalten, denn Jens Lehmann ist ihm eng auf den Fersen. Und wer weiß, wann der wieder einen seiner Kuriositätenkartons für Kollegenschütteln oder Schuhklau einheimst.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

8 / 11

Auf Arturo Vidal ist in Sachen Karten normalerweise Verlass. Erst vor kurzem trat er mit Gelb-Rot den verfrühten Gang zum Umziehen an. Dass er an diesem Spieltag mit seiner achten gelben Karte souverän hinter Rafinha und Paul Freier (beide neun) auf Platz zwei der Kartenstatistik vorrücken würde, war eigentlich fest eingeplant. Und dann das: Gegen Bochum musste er in der 42. Minute verletzt vom Feld. Das verringerte natürlich auf fatale Weise seine potentielle Tretzeit. Wenn er wieder fit ist, sollte der Chilene ganz schnell nachlegen, sonst überholt ihn noch ...

Foto: AP

-

Quelle: SZ

9 / 11

... der siebenfache Gelbtäter Patrick Ochs von Eintracht Frankfurt. Der ließ gegen Bielefeld nichts anbrennen und holte sich trotz Handmanschette zuverlässig seine obligatorische Strafkarte ab. Eines der kommenden elf Bundesligawochenenden kann er schonmal getrost verplanen, denn sobald er die Zweistelligkeit erreicht (drei Gelbe fehlen ihm noch), bekommt er ein paar freie Tage gratis. Falls er plant, ohne weitere Verwarnung durchzuhalten, werden seine Mitspieler sich verblüfft fragen, was mit ihrem Kollegen los ist. Unter Umständen wird sogar Alexander Meier seine Premierenkarte von diesem Spieltag zum Zehnerjubiläum von Patrick Ochs stiften.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

10 / 11

Bielefelds Thorben Marx ist ein eher unscheinbarer Kartenfreund. Eine Karteileiche sozusagen. Aber trotzdem schaffte er es schon sechsmal ins kleine Büchlein der Schiedsrichter. Gegen Frankfurt war eine Verwarnung auch bitter nötig, da ihm sein Mitspieler Markus Bollmann mit fünf Gelben eng im Nacken sitzt. Aber Marx ist ein gewiefter und stiller Treter, er wird seinen Weg an die Sünderspitze machen. Notfalls per ausgezogenem Trikot beim Torjubel - wobei: das wird schwierig, denn Tore schießt in Bielefeld eigentlich nur König Arthur.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

11 / 11

Ganz unschuldig und unbeteiligt steht Gonzalo Castro hier am rechten Bildrand. Und dann auch noch der Griff an seinen eigenen Oberschenkel - dabei hatte er selbst ordentlich ausgeteilt und seine sechste Gelbe abgeholt. Castro gehört, ähnlich wie Rafinha, in die Kategorie bissiger Außenverteidiger mit Hang zum Tritt. Gepaart mit einem gesunden Schuss Nicklichkeit macht das Castro zu einem richtig unangenehmen Gegenspieler für jeden Freigeist oder Dribbelfummler. Mit erst 21 Jahren steht Gonzalo Castro noch eine lange und erfolgreiche Kartensammlerkarriere bevor.

Foto: Getty

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: