Fußball-Bundesliga:14 Finger und der Mittelfinger

Elf Spieler und Trainer gaben am Wochenende per Fingerzeig einen Hinweis darauf, wozu sie 2009 in der Lage sein werden - und wozu nicht. Die Elf des Spieltags.

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Niemand kann wissen, welche Entwicklung die Bundesliga nach der Winterpause nehmen wird. Aber man kann es erahnen: Elf Spieler und Trainer gaben am Wochenende per Fingerzeig einen Hinweis darauf, wozu sie 2009 in der Lage sein werden - und wozu nicht. Die Elf des Spieltags

Markus Babbel ist als Stuttgarter Trainer bislang ungeschlagen, und das ist schon eine tolle Leistung, denn erstens war sein Vorgänger Armin Veh wesentlich weniger erfolgreich - und zweitens hatte Babbel am Samstag die Bayern zu Gast. Gegen die Bayern kann man bekanntlich verlieren, Babbels Stuttgarter erreichten aber ein 2:2. Dieser Fingerzeig bedeutet: "Sieh her, DFB, ich brauche keinen Trainerschein, ich kann auch so die ganz Großen ärgern."

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Der Mann im gelben Trikot heißt Michael Rensing und gibt in dieser Szene einen Hinweis darauf, was er noch lernen muss: Die Bayern-Fans zittern, wenn der Torwart einen hohen Ball fangen oder wegfausten möchte. Gegen Stuttgart faustete er zu Sami Khedira, der den Ball aus der Luft nahm und zum 2:2 traf. "Das Gegentor ging auf seine Kappe", polterte Franz Beckenbauer. Rensings Fingerzeig für 2009: üben, üben, üben.

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Womöglich entstammt Marko Pantelic einem alten Adelsgeschlecht - wie sonst ist zu erklären, dass es dem Serben von allen Hertha-Spielern am besten gelingt, sich in königliche Pose zu werfen? Dabei hatte Pantelic beim 4:0 gegen den KSC gar nicht getroffen, das erledigten Nicu, Domovchiyski, Lustenberger und Raffael für ihn. Pantelic feierte trotzdem, weil die Hertha auf Tabellenplatz drei kletterte und sich zum ersten Mal seit gefühlten 100 Jahren anschickt, die Rolle einer Spitzenmannschaft einzunehmen. Pantelics Fingerzeig galt womöglich Trainer Lucien Favre und sollte heißen: "Tut mir leid, Trainer, aber zu einem Spitzenspiel gehört eine launische Diva einfach dazu."

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Hamburgs Trainer Martin Jol zeigt gleich mit allen zehn Fingern nach oben. Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben, denn gemessen daran müsste Hoffenheims Ralf Rangnick 14 Finger heben (dazu später mehr). Dennoch: Jol und der HSV dürfen nach dem 1:0 gegen Frankfurt zufrieden in die Winterpause gehen. 33 Punkte sind ein Hinweis darauf, dass der Bundesliga-Dino im Rennen um Champions-League- und Uefa-Cup-Plätze mit den leichtfüßigen Leverkusenern und Herthanern mithalten kann.

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Said Husejinovic präsentiert das Bremer Gefühlsleben nach dem 2:1 gegen Wolfsburg: Hauptsache gewonnen, egal wie. Ein Eigentor von Josué besiegelte den Sieg im norddeutschen Derby. Für Werder war das Balsam für die Seele - zumal sich diesmal alle Spieler an die Regeln hielten. Kein Würgen à la Diego oder Watsch'n Marke Pizzaro - gerade mal eine gelbe Karte kassierte Werder. Und so ist dann auch Husejinovics Fingerzeig zu verstehen: "Seht her: Wir sind eigentlich ganz lieb, und wenn der Gegner ein bisschen mithilft, auch erfolgreich."

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Vor kurzem beschwerte sich Kölns Trainer Christoph Daum noch lauthals über die vermeintliche Unfairness der Hoffenheimer, die den Kölnern eine 3:1-Pleite beigebracht hatten. Jetzt drehte der FC den Spieß gewissermaßen um, kassierte gegen Bochum zwei gelb-rote Karten (Geromel und Milivoje Novakovic) und gewann trotzdem 2:1. Novakovic zeigte dem Unparteiischen nach seinem Platzverweis noch schnell den Vogel und ließ erahnen, dass die Kölner auch 2009 kein Kandidat für den Gewinn der Fairplay-Wertung sein werden.

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Friedhelm Funkel hebt die Hand, um eine Erfindung für sich zu reklamieren: Frankfurt hat sich in den vergangenen Wochen zu eigen gemacht, immer abwechselnd zu gewinnen und zu verlieren: Niederlage gegen Dortmund, Sieg gegen Hannover, Niederlage gegen Bremen, Sieg gegen Bochum, Niederlage gegen Hamburg. Das ist in der Summe viel effizienter als die ständigen Unentschieden von Bielefeld und Cottbus und könnte Frankfurt am Ende zum Klassenerhalt verhelfen. Wenn es dann darum geht, den Verantwortlichen zu loben, darf Funkel wieder den Finger heben.

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Der Mann ist für Bielefeld Gold wert: Zehn von 15 Toren der Arminia gehen auf das Konto von "König" Artur Wichniarek. Gegen Hannover besorgte er nach Vorarbeit von Rüdiger "Rübe" Kauf das 1:1, das die Ostwestfalen auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern lässt. Warum Wichniarek bei seinem Torjubel drei Finger in die Luft reckt, ist nicht überliefert. Womöglich ist es der Code für das Bielefelder Motto im Abstiegskampf: Yes, we can!

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Dieser Fingerzeig bedarf wohl keiner Übersetzung. Die Bochumer Fans sind sauer, weil ihr Team auch gegen Köln verlor und nun schon seit 13 Spielen auf einen Sieg wartet. Zwar hatte Christoph Dabrowski den 0:1-Rückstand ausgeglichen, doch Kölns Manasseh Ishiaku gab kurz vor Schluss den Spielverderber und erzielte das Siegtor. Trainer Marcel Koller sagte: "Wir hatten mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Dass wir dieses Spiel dann trotzdem verlieren, ist ein Spiegelbild der kompletten Hinrunde." Die Geste der Fans womöglich auch.

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Die Schalker sind ziemlich unzufrieden mit ihren Neuen. Mit Farfan und mit Engelaar, die ja wenigstens noch spielen, und mit Sanchez, Grossmüller und Streit. Und wenn von den Neuen keiner in der Lage ist, zu überzeugen, dann müssen eben die alten Semester ran. Gerald Asmoah, der gefühlt schon solange kein Tor mehr geschossen hat wie Hertha BSC nicht als Spitzenmannschaft galt, traf am vergangenen Wochenende und nun gegen Hoffenheim schon wieder - und erinnert daran: Ja, dieser Mann war wirklich mal Nationalspieler. Wer weiß, wen Jogi Löw 2009 für den rausgeschmissenen Kuranyi in den Nationalkader aufnimmt?

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Wir haben lange gesucht, aber wir haben kein Bild gefunden, in dem Ralf Rangnick 14 Finger zeigt. Das macht nichts, weil die Hoffenheimer ja eine große Familie sind - die dürfen dann auch gemeinsam versuchen, 14 Finger aufzubringen, die allen signalisieren: Dieser Dorfverein, der eigentlich kein Dorfverein ist, kann toll spielen, gut kämpfen und auch Meister werden. Dann dürften sie noch ein bisschen ausgelassener feiern als im Mai 2008 nach dem Aufstieg in die Bundesliga.

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