Fußball-Bundesliga:Eintracht verpasst Sprung an Spitze

Mit einem Sieg gegen Bochum hätte Frankfurt an den Bayern vorbeiziehen und damit Tabellenführer werden können. Doch dafür reichte es nicht.

Eintracht Frankfurt hat den Sprung an die Tabellen-Spitze verpasst. Es wäre der erste Gipfelsturm seit acht Jahren gewesen. Die Hessen kamen beim VfL Bochum nicht über ein 0:0 heraus, zogen aber nach Punkten mit Spitzenreiter Bayern München gleich (beide 11) und mindestens für eine Nacht an Arminia Bielefeld auf Platz zwei vorbei. Die Bochumer kletterten zwar zunächst auf Platz acht, müssen sich nach nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen aber wohl dennoch eher nach unten orientieren.

"Es war ein schweres Spiel", meinte VfL-Coach Marcel Koller: "Frankfurt hat sehr defensiv gespielt. Da besteht die Gefahr, dass man noch in einen Konter läuft. Das wollten wir unbedingt verhindern." Eintracht-Coach Friedhelm Funkel war mit dem Punkt zufrieden: "Wir haben in dieser Saison sicher schon bessere Spiele absolviert. Aber wir haben defensiv sehr gut gestanden."

21.000 Zuschauer sahen eine über weite Strecken langweilige Partie. Besonders den Bochumern, die zuletzt vor zwölf Jahren ein Heimspiel gegen die Eintracht verloren hatten, war nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge von Beginn an die Verunsicherung deutlich anzumerken.

Sicherheit ging vor

Komplizierte Aktionen voller Missverständnisse prägten das Spiel der Gastgeber, die sich spätestens an der sicheren Abwehr der Eintracht die Zähne ausbissen.

Da aber auch bei den bis dahin auswärts noch sieglosen Frankfurtern zunächst Sicherheit vorging, hatte das Spiel nur wenig mit dem aus der Vorsaison gemein. Damals führten die Hessen nach nur fünf Minuten mit 2:0, verloren dann aber noch mit 3:4.

Obwohl die Bochumer leicht feldüberlegen waren, erspielten sie sich vor der Pause keine einzige echte Torchance. Die besseren Möglichkeiten hatten die Gäste, vor allem durch den zuvor bereits viermal erfolgreichen Alexander Meier. Der offensive Mittelfeldspieler köpfte in der 13. Minute nach einem Freistoß von Albert Streit zunächst freistehend neben das Tor, danach scheiterte er erneut per Kopf an VfL-Schlussmann Jan Lastuvka (30.).

Funkel hatte seine Startelf im Vergleich zum 2:1 Sieg gegen den Hamburger SV nur auf einer Position verändert. Nach überstandener Rippenprellung stürmte Ioannis Amanatidis wieder für Michael Thurk. Bei den Bochumern brachte Coach Marcel Koller nach der 0:2-Niederlage bei Bayer Leverkusen für den gesperrten Marc Pfertzel auf der linken Abwehrseite Philipp Bönig, Danny Fuchs spielte links im Mittelfeld für Dennis Grote.

Frankfurts Torwart Markus Pröll, der sich in der 34. Minute bei einem Zusammenprall mit Marcel Maltritz eine Platzwunde und aller Voraussicht nach auch eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, blieb in der Pause ebenso in der Kabine wie der völlig wirkungslose Markus Weissenberger.

Neu ins Spiel kamen Ersatztorwart Oka Nikolov und Naohiro Takahara. Nikolov musste auch sofort sein ganzes Können aufbieten, als er einen Flachschuss von Danny Fuchs mit dem Fuß parierte (49.). Danach wurde das Spiel kurzzeitig interessanter, auch weil die Eintracht etwas mehr fürs Spiel tat. Doch Amanatidis verpasste zwei Mal die mögliche Führung.

Zunächst scheiterte er mit einem Schuss aus 18 Metern am hervorragend parierenden Lastuvka (53.), neun Minuten später verfehlte er das Tor ebenfalls nur knapp. Danach verflachte das Spiel wieder, beide Teams konnten kaum noch Akzente setzen.

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