Fußball-Bundesliga:Der Platzsucher und der Verkehrspolizist

Erinnerungen an ein EM-Halbfinale, Anweisungen aus dem Mittelkreis und ein überraschend guter Gegenspieler namens Brecko. Der FC Bayern in der Einzelkritik

Thomas Hummel, München

14 Bilder

-

Quelle: SZ

1 / 14

Michael Rensing

Was für eine erste Halbzeit des FC Bayern! Und dabei konnte diesmal niemand sagen: Der Rensing hat's verbockt. Der Torwart hatte sich ja vor dem Spiel beschwert, dass ihn die Diskussion um seine Person "auf die Eier" gehe. Insofern sind seine, na ja, Eier diesmal nicht in Gefahr. Hat diesmal keine Flanke unterlaufen und trotzdem schnell zwei Tore bekommen.

Foto: Reuters

-

Quelle: SZ

2 / 14

Massimo Oddo

Der Italiener war nach einer Rotsperre wieder zurück und durfte den zuletzt mäßigen Christian Lell rechts hinten ersetzen. Bayerns linke Seite dominierte gegenüber der rechten diesmal nicht so sehr wie sonst - was allerdings mehr an der linken Bayern-Seite lag als an Oddo. Er hätte beinahe die Kritiker auf seine Seite gebracht, als er beim Stand von 0:0 eine schöne Flanke auf Klose zielte, die der über die Linie köpfte. Doch der Schiedsrichter gab das Tor wegen angeblicher Abseitsstellung nicht. Flankte dann auf van Buyten zum 1:2. Besser als Lell war Oddo allemal.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

3 / 14

Daniel van Buyten

Der nächste Neuling in der Bayern-Startelf. Durfte den Brasilianer Lucio ersetzen, der aussetzen durfte (oder musste). Grätschte vor dem 0:1 irgendwo im Mittelfeld herum, hinterließ deshalb hinten ein Loch, in das Fabrice Ehret hineinlief. War dann die übliche letzte Lösung der Bayern beim Rückstand - als Mittelstürmer. Köpfte auf alles, was in den Strafraum flog, verwertete auftragsgemäß eine Flanke von Oddo zum 1:2. Vergab in der Nachspielzeit die letzte Chance, per Kopf.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

4 / 14

Martin Demichelis

Hinkte schon ziemlich früh und hielt sich die Hüfte. War aber zunächst noch der gewohnte Zweikampf-Turm, vor allem gegen Novakovic. Rannte aber beim 0:1 Ehret nur hinterher und spielte bisweilen Pässe an eine Ecke des Felds, wo ziemlich unklar war, wer nun am nächsten steht, bis sich der Kölner Torwart Mondragon erbarmte und hinauslief. Stand am Ende meistens hinten und hielt sich die Hüfte.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

5 / 14

Philipp Lahm

Seit dem EM-Halbfinale gegen die Türkei wurde Philipp Lahm nicht mehr so ausgetanzt wie vor dem 0:2 von Nemanja Vucicevic. Versuchte sein Versäumnis wie im EM-Halbfinale gegen die Türkei gleich wieder gut zu machen, dribbelte sich nach vorne - traf aber nicht ins Tor. Sein Außenrist-Pass landete im Nirgendwo. War nicht der präzise Philipp Lahm, vor dem alle gegnerischen rechten Seiten Bange haben.

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

6 / 14

Bastian Schweinsteiger

Von EM-Halbfinal-Laune war auch Bastian Schweinsteiger weit entfernt. Musste sich ständig von Kapitän van Bommel anhören, was er alles tun und lassen solle. Die Anweisung allerdings, Freistöße zu schießen, hätte er besser ignoriert. Vermutlich wies van Bommel seinen Trainer Klinsmann auch an, Schweinsteiger in der Halbzeit auszuwechseln. Es hätte auch einige andere treffen können.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

7 / 14

Mark van Bommel

Keifte Schweinsteiger an, redete mit schiefem Kopf auf Ribéry ein, lobte Zé Roberto. Gab Anweisungen wie ein Verkehrspolizist in der Mitte der Kreuzung, sein Podest bestand dabei meist aus dem Mittelkreis. Selbst die größten Klinsmann-Gegner müssen diesmal zugeben, dass Bayern einen neuen Sechser braucht. Die Frage war nur: Warum hat Klinsmann ihn nicht ausgewechselt?

Foto: ddp

-

Quelle: SZ

8 / 14

Zé Roberto

Nicht mehr der überragende Zé Roberto aus der Hinrunde. Seine Ideen, seine Ballgewinne, seine Dribblings und, ja auch, seine Tore gehen dem FC Bayern ab. Trainer Klinsmann bekam dann offenbar von van Bommel die Anweisung, ihn auszuwechseln. Hätte genauso gut jeden anderen treffen können. Vor allem van Bommel.

Foto: dpa

-

Quelle: SZ

9 / 14

Franck Ribéry

Auch wenn es einige Kölner Fastnachtsjecken nicht glaubten: Die neongrünen Schuhe trägt der Franzose auch außerhalb der Karnevalszeit. Ist nicht mehr der Franck Ribéry aus der Hinrunde. Ein Gegenspieler namens Miso Brecko nahm ihm ziemlich häufig den Ball ab. Kam erst zu Beginn der zweiten Halbzeit hin und wieder mit seinen Dribblings durch.

Foto: AP

-

Quelle: SZ

10 / 14

Lukas Podolski

Wer die Kölner Fans in der Münchner U-Bahn oder im Stadion gesehen hatte, der war gespannt, ob der Bald-wieder-Kölner in einem dieser Ganzkörper-Tieranzüge auf den Rasen laufen würde. Als Gockel zum Beispiel, oder als Eisbär. Aber Podolski lief dann doch im rot-weißen Bayern-Trikot ein. Hätte aber auch in einem Ganzkörper-Gockelanzug einlaufen können, schlechter wäre er auch dann nicht gewesen. War dem Druck, gegen seinen neuen alten Arbeitgeber zu spielen, nicht gewachsen. Wurde in der Halbzeit (unter dem Jubel des ganzen Stadions) ausgewechselt.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

11 / 14

Miroslav Klose

Viele meinen, Klose leidet unter dem Fixstern Luca Toni, der vorne im Bayern-Strafraum steht und seinem Nebenmann keinen Platz lässt. Diesmal war der Italiener nicht dabei, und Klose traf (13.) - jedoch entschied der Schiedsrichter zu Unrecht auf Abseits. Tauchte das nächste Mal auf, als er Sekunden nach der Pause Gegenspieler McKenna niederrannte. Wollte wohl ein Zeichen setzen. Scheiterte dann noch einmal an Mondragon, und tauchte dann wieder unter. Auch ohne Toni.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

12 / 14

Landon Donovan

Kam für Podolski, aber wie dieser nicht im Ganzkörper-Gockel-Anzug. Durfte also nochmals ein rot-weißes Bayern-Trikot tragen, obwohl der Klubvorstand für Anfang März schon seinen Abschied avisiert hatte. Machte sich gleich nützlich, als er einen Kopfball von Novakovic auf der Linie abwehrte. Konnte den Klubchefs in der Offensive nicht zeigen, warum sie ihre Meinung ändern sollten.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

13 / 14

Hamit Altintop

Kam für Schweinsteiger und musste sich gleich von van Bommel anweisen lassen, er solle doch auf der rechten Seite bleiben. Hielt sich nur selten daran, vor allem nicht bei Freistößen. Schoss diese aber auch nicht besser als sein Vorgänger Schweinsteiger.

Foto: Getty

-

Quelle: SZ

14 / 14

Tim Borowski

Suchte nach seiner Auswechslung wie immer seinen Platz im Bayern-Team.

Foto: AP

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: