Fußball-Bundesliga:Der Millionen-Platz

Der FC Bayern, der VfB Stuttgart und Hertha BSC streiten sich am letzten Spieltag um Platz zwei. Dabei geht es um viele Millionen und die Frage: Wer wechselt wohin?

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Franck Ribéry

Die Haltung des Franzosen ist klar: Der französischen L'Equipe sagte er: Wenn sich der FC Bayern nicht für die Champions League qualifizieren sollte, "wäre es schwer für mich, zu bleiben". Am Samstag in Hoffenheim wehrte er alle Fragen zu diesem Thema ab, sogar auf Nachfrage eines französischen Journalisten.

Und so glaubt keiner ernsthaft, dass Franck Ribéry bei Platz vier noch ein Jahr Europa League in München spielt. Wohin es Ribéry dann zieht, ist indes völlig unklar. Vieles hängt wohl an Real Madrid, wo der neue Präsident Perez den Franzosen Zinedine Zidane in den Verein holen will. Zidane und Ribéry haben mit Alain Migliaccio den gleichen Berater. Es kann aber auch sein, dass Madrid Cristiano Ronaldo aus Manchester holt und Ribéry dann für (vielleicht 70 Millionen Euro) zu United wechselt.

Bayern-Manager Uli Hoeneß indes sagte, er wolle den Spieler, "von dem wir überzeugt sind", halten und ihm noch einen guten Mitspieler danebenstellen. Dazu, das dürfte auch Hoeneß wissen, braucht der FC Bayern die Champions League.

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Philipp Lahm

In Hoffenheim betonte Philipp Lahm: "Keiner will noch einmal im Uefa-Cup kicken." Er hätte auch sagen können: Ich will nicht noch einmal im Uefa-Cup kicken. Auch wenn der zweite europäische Wettbewerb künftig Europa League heißt. Bei Platz vier am Samstag dürfte es schwer werden für den FC Bayern, einen der besten Linksverteidiger der Welt zu halten. Auch wenn der einen Vertrag bis 2012 besitzt.

Noch immer hält sich das Gerücht, dass Lahm sich mit dem FC Barcelona auf einen Wechsel einigen könnte. Barcelona wollte Lahm schon vor einem Jahr, ehe Jürgen Klinsmann den Münchner zum Verbleib überredete. Lahm könnte wohl mehr als 25 Millionen Euro einbringen. Aber so einen guten Linksverteidiger muss der neue Bayern-Trainer Louis van Gaal erst mal finden.

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Mario Gomez

Wenn es nach einigen einflussreichen Herren in München gegangen wäre, hätte Mario Gomez bereits in dieser Saison für den FC Bayern gespielt. Doch vor einem Jahr hat der VfB Stuttgart den Wechsel verhindert. Jetzt funken aus allen Ecken des Transfermarktes die Insider, dass aus der Verbindung Gomez-FC Bayern diesmal etwas werden könnte. Wenn der Stuttgarter Stürmer die Münchner am Samstag nicht aus der Champions League schießt.

Denn dann hätten die Münchner zwar vermutlich einige Millionen (weil sie Ribéry und Lahm verkaufen müssten), aber Mario Gomez könnte die Lust verlieren, von einem Champions-League-Teilnehmer Stuttgart zu einem Europa-League-Teilnehmer München zu wechseln. Auch wenn sich in Stuttgart das Gerücht hält, dass einige Macher beim VfB den Stürmer gerne jetzt verkaufen würden, weil sie den Marktwert des 23-Jährigen auf dem Höhepunkt wähnen. 35 Millionen Euro sind im Gespräch.

In München gibt es allerdings noch ein Problem:

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Luca Toni

Bayern-Manager Uli Hoeneß hob zuletzt mehrfach hervor, dass er mit drei erfahrenen Angreifern plus Talent Thomas Müller in die nächste Saison gehen wolle. Er sagte allerdings nie, wie die drei Erfahrenen heißen sollen. Doch an Miroslav Klose zweifelt niemand, Ivica Olic kommt frisch aus Hamburg. Der einzige Unsicherheitsfaktor heißt Luca Toni.

Der Italiener lief zuletzt derart staksig über den Platz, dass die Kritiker bereits klagen, er sei für eine europäische Spitzenmannschaft nicht mehr tragbar. Einige meinen felsenfest, dass die Münchner den Italiener am liebsten loswerden würden. Die Schwierigkeit: Luca Toni bezieht bei Bayern einen derart großen Haufen Geld als Gehalt, das wohl kein anderer Klub aufbringen möchte. Und Toni und Gomez gemeinsam in einer Mannschaft birgt ein riesiges Konfliktpotential. Vielleicht darf der bald 32-Jährige die Bayern aber auch noch ein Jahr durch die Europa League begleiten. Dafür reicht es allemal.

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Aliaksandr Hleb

Falls Stuttgart in die Champions League kommen würde und falls Gomez in Stuttgart bleiben würde, könnte er unter Umständen einen neuen Mitspieler bekommen, den er schon kennt. Aliaksandr Hleb, bis 2005 beim VfB, dann in Arsenal und jetzt bei Barcelona eher unglücklich mit seiner Reservisten-Rolle, gilt als heißer Kandidat. In Stuttgart stehen sie noch vor der Frage, ob sie in Zukunft eine eher vorsichtige Strategie (viele Lanigs, Gebharts, et cetera) oder eine eher riskante Strategie (ein großer Name wie zum Beispiel Hleb) fahren sollen. Klar ist nur: Für einen Kauf des Weißrussen sind die Millionen aus der Champions League unbedingt notwendig.

Und falls die Stuttgarter nicht Zweiter werden und damit nicht genügend Geld für eine Hleb-Verpflichtung haben, hat der 28-Jährige doch noch eine Möglichkeit, in der Bundesliga unterzukommen. Auch der FC Bayern denkt über einen Transfer nach - vor allem für den Fall, wenn er nicht direkt in die Champions League kommen und Ribéry gehen sollte.

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Zé Roberto

Noch einmal Schauplatz München: Der FC Bayern hat Mittelfeldspieler Zé Roberto einen Einjahresvertrag angeboten, der 34-jährige Brasilianer sagte dazu kürzlich: "Ich habe für die Entscheidung bis Ende der Saison Zeit, und die nehme ich mir auch." Bei ihm scheint die Entscheidung eher nicht vom europäischen Wettbewerb abzuhängen, sondern ob er sich mit dem neuen Trainer Louis van Gaal versteht.

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Michael Rensing

Auch die Zukunft von Michael Rensing ist ungewiss - unabhängig von dem Tabellenplatz, auf dem die Münchner am Saisonende landen werden. Der Torhüter, als eindeutige Nummer eins in die Saison gestartet und von Jürgen Klinsmann vor dem Spiel gegen Barcelona degradiert, erklärte in einem Interview mit dem SZ Magazin auf die Frage, was er machen würde, wenn sein Klub einen neuen Stammtorwart verpflichten würde: "Dann gehe ich. Nummer zwei will und werde ich definitiv nie wieder sein."

Die Bayern-Bosse teilen diese Ansicht. Im ZDF-Sportstudio am Samstag kritisierte Manager Uli Hoeneß den Umgang von Jürgen Klinsmann mit Michael Rensing und bedauerte, dass der nicht mehr Vertrauen bekommen habe. Nun hänge die Zukunft von den Vorstellungen des neuen Trainers Louis van Gaal ab. "Wenn wir in den kommenden Wochen zu der übereinstimmenden Meinung gelangen, dass er es nicht schafft, dann müssen wir reagieren. Die Torwartposition ist zu wichtig, als dass man da ein Vakuum entstehen lassen könnte. Wenn wir einen neuen Torwart holen, würden wir ihn natürlich gehen lassen", sagte Hoeneß.

Schon mehrfach machten die Namen von möglichen neuen Torhütern die Runden, von Hannovers Robert Enke über Leverkusens René Adler bis hin zu dem Franzosen Sébastien Frey.

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Andrey Voronin

Vielleicht hat Lucien Favre mal wieder eine der Lucien-Favre-Entscheidungen getroffen, die nur Lucien Favre versteht. Aber vielleicht wollte Lucien Favre seine Mannschaft und das Umfeld ja schon einmal auf die kommende Saison einstimmen. Jedenfalls verzichtete der Schweizer im Heimspiel gegen den FC Schalke auf Andrey Voronin und nominierte stattdessen das Duo Raffael/Marko Pantelic für den Angriff. Erst nach 59 Minuten kam der Ukrainer, konnte aber am 0:0 nichts mehr ändern.

Es kann gut sein, dass die Hertha in der Saison 2009/2010 immer so spielen wird wie in den ersten 59 Minuten gegen Schalke, nämlich ohne den Elf-Tore-und-vier-Vorlagen-Mann Voronin. Der Klub hat den 29-Jährigen nämlich bisher nur vom FC Liverpool ausgeliehen. Sollten die Berliner am Ende der Saison auf Platz drei oder vier landen, scheint eine weitergehende Verpflichtung ausgeschlossen. Der Hertha würde dann das nötige Kleingeld fehlen würde, um ihn zu kaufen.

Sollten aber am 34. Spieltag Bayern und Stuttgart Remis spielen und die Hertha ihre Partie gegen Karlsruhe gewinnen, sind die Berliner Zweiter - und ist ein weiteres Jahr von Voronin im Hertha-Dress möglich. Werden die Berliner hingegen Dritter, ist auch im Fall Voronin alles unklar: Kaufen ihn die Berliner und hoffen auf eine erfolgreiche Champions-League-Quali? "Die Frage habe ich mir auch schon gestellt - und keine Antwort darauf gefunden", sagte Voronin dem kicker.

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Josip Simunic

Bei all der Fixierung auf den Ukrainer gerät manchmal in Vergessenheit, dass an der überaus erfolgreichen Hertha-Saison nicht nur Voronin einen großen Anteil hat. Sondern auch die Abwehrrecken des Vereins um den kroatischen Innenverteidiger Joe Simunic. 37 Tore hat Berlin kassiert, weniger als Wolfsburg, Bayern und Stuttgart, und nur wenig mehr als Dortmund und Schalke, die in der Kategorie "beste Abwehr" in dieser Saison die Spitzenplätze einnehmen.

Von daher müssten die Berliner mindestens so sehr wie der drohende Verlust von Voronin der mögliche Verlust von Simunic interessieren. Der Kroate erklärte nach dem Remis gegen Schalke in einem Interview mit dem Kicker: "Ich habe immer gesagt, dass England mein Traum ist. Daran ändert auch ein zweiter oder dritter Platz mit der Hertha nichts." Anders als bei Voronin ist es bei Simunic wohl nicht ergebnisabhängig, ob er bleibt, sondern vor allem angebotsabhängig.

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Edin Dzeko

51 Tore haben Grafite und Dzeko mittlerweile erzielt, und damit fast so viele wie Gerd Müller und Uli Hoeneß in den siebziger Jahren, als die beiden Münchner sich den bis heute anhaltenden Status als torreichstes Offensiv-Duo der Liga erkämpften. Nach derzeitigem Stand gilt aber: Wenn es Grafite und Dzeko in diesem Jahr nicht schaffen, die 53er-Marke von Müller und Hoeneß zu überbieten, dann schaffen sie es gar nicht mehr.

Es kann sehr gut sein, dass sich die Wege des Brasilianers und des Bosniers im Sommer trennen. Während sich Grafite dazu bekannte, ein weiteres Jahr in Wolfsburg bleiben zu wollen, stehen die Chancen bei Dzeko deutlich schlechter. In einer bosnischen Zeitung erklärte er bereits, er wolle den Verein verlassen, Klubs wie der AC Mailand, der FC Chelsea oder Arsenal sollen zu den Interessenten gehören.

Das ändert offensichtlich auch die sichere Champions-League-Teilnahme des VfL nicht mehr.

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Zvjezdan Misimovic

Damit nicht genug: Neben dem so erfolgreichen Torjäger Dzeko könnte es sein, dass Wolfsburg im kommenden Jahr auch noch auf den so erfolgreichen Torvorbereiter Zvjezdan Misimovic verzichten muss. 21 Assists hat der frühere Bayern-Spieler mittlerweile gegeben, mehr schaffte in der 46-jährigen Geschichte der Bundesliga noch kein Profi.

Dass Misimovic auch in Zukunft viele Vorlagen geben wird, steht angesichts seiner überragenden Fähigkeiten, seiner starken Eckbälle, seines feinen Fußes und seines guten Auges außer Frage. Die Frage ist nur, wo er sie künftig geben wird. Den bosnischen Nationaltrainer Miroslav Blazevic würde es sicherlich freuen, wenn er dorthin gehen würde, wohin auch Dzeko wechselt. Dann könnten sich die Landsleute für die Nationalelf warmschießen wie sie es in Wolfsburg gemacht haben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass es Misimovic im Falle eines Abgangs zu einem anderen Bundesliga-Klub verschlägt, nämlich nach Bremen.

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Diego

Weil sich Diego Ribas da Cunha, genannt Diego, nach dem nächsten Spiel (passenderweise in Wolfsburg!) mit hoher Wahrscheinlichkeit in Richtung Juventus Turin verabschiedet, suchen Werder Bremen und sein Trainer Thomas Schaaf nach einem Nachfolger für die im Werder-System so wichtige offensive Position in der Mittelfeld-Raute.

Und als einen der Kandidaten haben die Bremer offenbar Misimovic auserkoren. Daneben gibt es aber noch weitere talentierte Spieler, die vor einem Wechsel zu Werder stehen, beispielsweise der Mönchengladbacher Marko Marin. Und natürlich haben die Hanseaten auch noch die Möglichkeit, das entstehende Diego-Loch mit einem Mann aus den eigenen Reigen zu schließen, dem Jung-Nationalspieler Mesut Özil.

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