Fußball-Bundesliga:Alle jagen Hoffenheim

Diesmal versucht sich ein badischer Nachbar gegen den Aufsteiger. Und in München gastiert ein Punktelieferant. Die Vorschau auf den 11. Spieltag.

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Bayer Leverkusen - VfL Wolfsburg, Freitag, 20.30 Uhr

Neben Hoffenheim ist Leverkusen derzeit so etwas wie das Team der Stunde in der Bundesliga. In Bremen spielte die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia sehr stark auf und kam zu einem hochverdienten 2:0. Kein Grund also, irgendwas zu verändern, zumal alle Spieler fit sind. Heißt: Simon Rolfes, der neue DFB-Frings, wird wieder im Mittelfeld die Fäden ziehen und Patrick Helmes aus allen Lagen aufs Tor ballern. Bei Wolfsburg gilt es, in diesem Verfolgerduell endlich auch mal auswärts zu punkten. Zuhause eine Macht (13 Punkte), gab's in der Fremde erst drei Unentschieden.

Text: Jonas Beckenkamp Foto: ddp

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FC Bayern München - Arminia Bielefeld, Samstag, 15.30 Uhr

Achtung! Die Bayern fangen wieder an, mit durchschnittlichen Leistungen Spiele zu gewinnen. In Frankfurt reichte viel guter Wille und ein Ribéry auf Vorjahres-Topniveau zum Sieg. Bemerkenswert außerdem: Miroslav Klose hat sich klammheimlich aus seinem obligatorischen Jahres-Tief hervorgearbeitet und spielt wieder herzerfrischend. Lukas Podolski betreibt indessen wenig Eigenwerbung für einen Platz in der Stammelf. Bei der Arminia ist Artur Wichniarek die Lebensversicherung (bereits sieben Saisontore) - wenn der Pole nicht trifft, bleibt Bayern-Abwehrspieler Martin Demichelis die letzte Hoffnung: Der verschuldete diese Saison schon zwei Pflichtspieleigentore. Übrigens, der letzte und bisher einzige Sieg der Bielefelder in München geschah 1979 (4:0).

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Werder Bremen - Hertha BSC, Samstag, 15.30 Uhr

Unbelehrbar und unverzichtbar: Marko Pantelic (Mi.) sorgt in Berlin dafür, dass es nicht langweilig wird. Seinen Trainer Lucien Favre würdigt er zwar weiterhin keines Blickes, doch Tore schießt er trotzdem. Und ausgerechnet jetzt will der Verein dem Serben einen neuen Vertrag anbieten - wenn auch zu anderen Bedingungen, als gefordert. "Wir wollen ihn halten, das gilt weiterhin", sagte Manager Dieter Hoeneß im kicker. In Bremen hat Hertha BSC dieses Mal durchaus Chancen, denn man trifft auf einen angeschlagenen Gegner. Werder kriegt mittlerweile nicht nur viele Gegentore, sondern verliert dazu auch noch. Nur gut, dass jetzt die Stützen Diego und Pizarro wieder ins Team zurückkehren - sie wurden zuletzt so schmerzlich vermisst, dass Leverkusen in Bremen mit attraktivem Werder-Fußball gewann.

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VfB Stuttgart - 1.FC Köln, Samstag, 15.30 Uhr

Ob VfB-Torhüter Jens Lehmann sein Abschiedsspiel in der Nationalmannschaft gegen England feiern darf, ist noch unklar. Klar ist dagegen, was der 39-Jährige von Hamburgs David Jarolim hält: "Schwalbenkönig", so der stinkige Lehmann nach der 0:2-Niederlage des VfB beim HSV. Gegen Köln soll Wiedergutmachung betrieben werden - das Problem ist, dass der FC nach der Heimpleite gegen den BVB dasselbe vorhat und Trainer Christoph Daum seinen Ex-Klub wohl nur zu gern ärgern würde.

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Hannover 96 - Hamburger SV, Samstag, 15.30 Uhr

HSV-Profi David Jarolim (Bild) hat sich erneut keine Freunde gemacht mit seinem vermeidbaren Stolperer im Stuttgarter Strafraum. Profitieren konnte per Elfmeter Nationalspieler Trochowski, der bereits drei Saisontore und vier Vorlagen auf dem Konto hat. In Hannover herrscht nach dem unverdienten 0:3 in Berlin Ratlosigkeit - gut gespielt, aber klar verloren. Zudem sitzen Mike Hanke und Jan Schlaudraff wegen Formschwäche weiterhin nur auf der Bank - wer soll die Tore schießen?

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Energie Cottbus - FC Schalke 04, Samstag, 15.30 Uhr

Wenn Kevin Kuranyi (re.) seine Ankündigung in die Tat umsetzen kann, hat Bundestrainer Joachim Löw ein Problem. "Ich will noch bessere Leistung bringen", sagte der Ex-Nationalstürmer von Schalke 04 nach dem 3:0 beim Karlsruher SC und wollte keinen weiteren Kommentar abgeben. Sollte Kuranyi zukünftig tatsächlich noch stärkere Vorstellungen abliefern, dann hätte Löw vor wenigen Wochen statt eines Problemfalls den besten Angreifer der Bundesliga aus der Nationalmannschaft geworfen. Schließlich war die Leistung des 26-Jährigen beim KSC kaum zu toppen. Der Stürmer erzielte einen Treffer selbst und bereitete die anderen beiden Tore vor. Nach den Debatten um mangelnde Fitness und zu hartes Training bei Energie Cottbus hat sich Trainer Bojan Prasnikar vehement verteidigt und sich dabei in Trappattoni-Manier echauffiert: "Die Punkte kommen nicht von allein oder durch den lieben Gott, wir müssen sie uns verdienen. Wir haben nur dann eine Chance, wenn wir hart arbeiten", wetterte der Slowene am Donnerstag ungefragt und setzte zu einem Monolog an. "Einige denken, es geht mit wenig Training, nur Relaxen, nur Urlaub". Noch hat Prasnikar nicht fertig.

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TSG Hoffenheim - Karlsruher SC, Samstag, 15.30 Uhr

Hört, hört! Uli Hoeneß hat sich als Fan von Bundesliga-Primus 1899 Hoffenheim geoutet. "Ich habe hohen Respekt und bin begeistert von dem, was da geleistet wird", schwärmte der Manager von Bayern München angesichts des Hoffenheimer Höhenflugs und bezeichnete den Provinzclub als ernsthaften Konkurrenten im Titelkampf: "Hoffenheim wird sich nachhaltig in der Bundesliga-Spitze etablieren und um die Meisterschaft mitspielen". Beim KSC schrillen vor dem Südwest-Derby indessen die Alarmglocken, denn das Team von Ede Becker befindet sich derzeit im freien Fall. Man verlor die letzten vier Aufgaben und erzielte dabei nur ein einziges Tor - ausgerechnet durch Nicklichkeiten-König Maik Franz, der im letzten Spiel die Gelb-Rote Karte sah. Aus dem Duell Franz gegen den Rest der Welt ("ObasiBaIbisevic") wird also nichts.

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Borussia Dortmund - VfL Bochum, Sonntag, 17 Uhr

Die BVB-Profis Florian Kringe (li.) und Sebastian Kehl waren zuletzt für Dortmunder Treffer verantwortlich. Fast scheint es, als käme jetzt erst zum Vorschein, wie wenig Thomas Doll diesem Team geben konnte. "Die Mannschaft hat einen Schritt nach vorne gemacht", meinte Jürgen Klopp nach dem hochverdienten 1:0-Erfolg in Köln. Ganz anders der Dortmunder Gegner: Seit sechs Spielen ist der VfL Bochum nun schon ohne Sieg. Drei Unentschieden in dieser Phase haben das Team vom elften auf den drittletzten Platz hinuntergedrückt, und die Rufe der Fans nach einer Ablösung des Trainers werden lauter, aber sie werden bisweilen auch von anderen VfL-Fans beantwortet, die den Trainer feiern. "Wir haben zu wenig Punkte, aber ich sehe doch jeden Tag, wie akribisch Koller mit der Mannschaft arbeitet", sagt Bochums Manager Thomas Ernst, "die Mannschaft ist intakt und es gibt keine Diskussion über den Trainer." Koller selbst bleibt gelassen. Seit er mit dem VfL 2006 in die Bundesliga aufgestiegen ist, stand Bochum in jeder Saison mindestens zwei Spieltage lang auf einem Abstiegsplatz und hat sich trotzdem jedes Mal gerettet.

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Borussia Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt, Sonntag, 17 Uhr

Die Borussia braucht mehr dreckige Siege wie bei Hans Meyers Einstand gegen den KSC. "Tut mir leid, dass es noch nicht formvollendet war", witzelte der geborene Zyniker vor einer Woche. Dass dann eine 0:3-Klatsche in Wolfsburg folgte, war fast zu erwarten, aber umso ärgerlicher, da laut Meyer eigentlich ganz ordentlich gespielt wurde. Überraschenderweise stand im Tor Nachwuchsmann Frederic Löhe. Ob jetzt doch wieder der einstige Stammtorhüter Christopher Heimeroth ins Tor darf, wird sich zeigen. Vielleicht braucht die Borussia einfach mal wieder ein Solo im Stile eines Alexander Baumjohann, den Werder Bremen noch gut in Erinnerung haben dürfte. Der Eintracht fehlt nach wie vor die halbe Mannschaft: Preuß, Köhler, Bajramovic und Amanatidis sind nur die prominentesten Verletzten - trainieren die Frankfurter am Ende auch so hart wie die Cottbuser? Der Verlierer dieses Spiels wird sich wohl für längere Zeit ziemlich weit unten befinden.

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