Fußball: Borussia Mönchengladbach:Fohlen gegen Fohlen

Netzer über Eberl, Bonhoff über Netzer, Netzer über Vogts und Eberl: Fast alles, was bei Abstiegskandidat Borussia Mönchengladbach Rang und Namen hat, drischt aufeinander ein. Die Dialoge zum Nachlesen.

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Gottschalk Presents 'Menschen 2010' TV Show

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Netzer über Eberl, Bonhoff über Netzer, Netzer über Vogts und Eberl: Fast alles, was bei Abstiegskandidat Borussia Mönchengladbach Rang und Namen hat, drischt aufeinander ein. Die Dialoge zum Nachlesen. In Bildern.

Ärger bei seinem Lieblingsklub? Da brodelt es natürlich auch bei Günter Netzer, bis vor kurzem Chefphilosoph im deutschen Fußball. Lange hat er die Lage bei seinem Ex-Verein aus der Ferne beobachtet - im Fernsehen bei Sky platzt ihm nun der Kragen. Der erste Angriff gilt Präsident Rolf Königs:

"Es ist seit Jahren einiges im Argen in diesem Klub. Er wird von einem Präsidenten geführt, der alles an sich gerissen hat und ohne den überhaupt nichts geht. Das ist viel zu viel Machtbefugnis für eine Person."

Borussia M'gladbach v Hannover 96 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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Frontalangriff auf die Führungsspitze beim Tabellenletzten und Abstiegskandidaten Nummer eins? Da sich Präsident Königs auffällig ruhig verhält, muss Sportdirektor Max Eberl einspringen. Der entgegnete in der öffentlichen Diskussion:

"Wenn man nicht erfolgreich ist, ist das der Nährboden für Nebenkriegsschauplätze. Dass man solche Dinge natürlich genau dann nicht braucht, wenn man sowieso schon am Boden liegt, ist klar."

Günter Netzer

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Zu dumm, dass Günter Netzer zu Max Eberl auch gleich was zu sagen hat:

"Sportliche Kompetenz war bislang kaum vorhanden. Max Eberl hat nichts vorzuweisen."

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Nett ist das nicht - findet auch Rainer Bonhoff (links im Bild neben Berti Vogts), ein weiterer Gladbach-Grande längst vergangener Tage. Der entgegnet dem Kollegen Netzer:

"Günter, du bist nicht richtig informiert. Ich glaube, dass Max Eberl hier Großartiges geleistet hat. Wir sind auf einem Weg, der sich im Moment nicht in Punkten auswirkt."

Aserbaidschans attackierter Trainer Berti Vogts

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Wo wir gerade schon bei Berti Vogts sind: Der hatte schon in der vergangenen Woche als Allererster seinen Unmut über die Lage bei Borussia Mönchengladbach geäußert. Via Bild verbreitete er:

"Das Hauptproblem ist die Vetternwirtschaft. Man muss nicht gut miteinander befreundet sein. Aber man muss sich selbst permanent in Frage stellen. Ziel kann es nicht sein, einen schönen harmonischen Abend zu verbringen. Punkte müssen schnellstens her."

Borussia M'gladbach v Hannover 96 - Bundesliga

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Eberl (rechts im Bild) gefällt das natürlich nicht. Kritik von einem so verdienten Mann in der sportlich schwierigsten Phase seit Jahren - muss das sein? Eberl sagt:

"Vogts hat mit diesem Interview den Verein und Personen diskreditiert. Er bewirbt sich um einen Job, so etwas gehört sich nicht."

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Einen Vogts kritisiert man nicht, denkt sich der Weltmeister von 1974 wohl. Von Eberl hat er ohnehin keine besonders hohe Meinung. Vogts sagt:

"Es ist für mich erschreckend, wie er sich nach Niederlagen hinter dem Klub versteckt."

Borussia M'gladbach v Hannover 96 - Bundesliga

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Max Eberl platzt der Kragen. Richtig gekränkt entgegnet er:

"Als Kind war Berti Vogts mein großes Vorbild, und als ich vor zwölf Jahren zu Borussia kam, habe ich mich darauf gefreut, mein Idol kennenzulernen und mich mit ihm auszutauschen. Ich bin jetzt zwölf Jahre hier und hatte bis heute keinen Kontakt zu ihm. Dass er aus der Ferne über die Qualität des Kaders, die Charakterstärke der Spieler und die Arbeit des Trainers urteilt, ist schon sehr verwunderlich, denn ein Austausch mit uns hat nie stattgefunden."

Deutschland - England 1972

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"Die Fetzen fliegen - ohne mich?" Zeit also für Günter Netzer, wie Vogts Weltmeister von 1974, sich zum dritten Mal einzuschalten - und seinem früheren Teamkollegen beizuspringen. Netzer sagt:

"Berti hat für Gladbach mehr getan als ich und sich als Reformer angeboten. Man sollte ihm dankbar sein und nicht so unpassend unverschämt reagieren wie Sportdirektor Max Eberl."

FC Schalke 04 v FC Bayern Muenchen - Bundesliga

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Wie immer, wenn Fußballdeutschland behende diskutiert, wird auch Franz Beckenbauer nach seiner Meinung gefragt. Und wie immer lässt es sich Beckenbauer nicht nehmen, darauf auch zu antworten. Seine Analyse:

"Wenn ich mir die Mannschaft anschaue - Begeisterung schaut anders aus. 45 Gegentore nach 16 Spielen, das ist kein Torwart- oder Abwehrproblem, das liegt an der Mannschaft. Ich würde sagen, das ist nicht Unfähigkeit, das ist Vorsatz."

SC Freiburg v Borussia M'gladbach - Bundesliga

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Was sagt eigentlich der Trainer Michael Frontzeck? Der verhält sich auffällig ruhig, würdigt die Streithähne keines Wortes. Ihn sorgt der Zustand seiner Mannschaft, vor allem die überbordenden Verletzungsprobleme. Frontzeck klagt:

"Das ist für keinen Kader der Welt zu kompensieren. Ich weiß nicht, was wir in dieser Hinrunde verbrochen haben. Es ist wichtig, dass wir die Köpfe trotz allem oben behalten. Wir müssen gegen Hamburg alles reinwerfen, was in der Waagschale drin ist."

Ein Trainer, der bereits resigniert? Bitte, die Herren Netzer und Vogts, geht's noch? Fortsetzung folgt! Bestimmt!

© sueddeutsche.de/ebc/aum
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