Fußball:AfD-Abgeordneter darf nicht beim FC Bundestag mitspielen

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Der rheinland-pfälzische AfD-Politiker Sebastian Münzenmaier im Juli 2017 vor dem Amtsgericht in Mainz. (Foto: Boris Roessler/dpa)
  • Der AfD-Politiker Sebastian Münzenmaier darf nicht in der Fußballmannschaft des Deutschen Bundestags mitspielen.
  • Die Mitgliederversammlung lehnte Münzenmaier ab. Das bestätigt Mannschaftskapitän Marcus Weinberg (CDU).
  • Münzenmaier soll sich vor fünf Jahren bei einem Hooligan-Angriff der Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht haben.

Rote Karte für einen Abgeordneten der Alternative für Deutschland (AfD): Sebastian Münzenmaier darf nicht in der Fußballmannschaft des Deutschen Bundestages mitspielen. Die Mitgliederversammlung des FC Bundestag lehnte eine Aufnahme des 28-Jährigen ab. Das bestätigte Kapitän Marcus Weinberg (CDU) dem Sport-Informationsdienst.

Über den Beitritt eines weiteren AfD-Mitglieds werde noch beraten, erklärte Weinberg. Drei Abgeordnete der AfD hätten den Sprung in den Kader der Parlamentsfußballer geschafft.

Auch eine Partie gegen eine Flüchtlingsmannschaft ist geplant

Jeder Abgeordnete des Bundestags kann sich vor einer neuen Legislaturperiode um einen Platz im Team bewerben. Der FC Bundestag bestreitet pro Jahr ein Dutzend Spiele, davon einige für einen guten Zweck. Auch eine Partie gegen eine Flüchtlingsmannschaft ist geplant.

Aus den Reihen der AfD kam Kritik an der Entscheidung, Münzenmaier aus der Mannschaft auszuschließen.

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Der Hintergrund: Münzenmaier wurde im vergangenen Jahr zu einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Der rheinland-pfälzische Abgeordnete hatte sich nach Meinung des Amtsgerichts Mainz bei einem Angriff von Hooligans des 1. FC Kaiserslautern auf Anhänger von Mainz 05 im Jahr 2012 der Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht.

Münzenmaier soll die Anhänger der Ultraszene vor mehr als fünf Jahren abgeholt und zum Stadion geleitet haben. Die Attacke sei "mit Wissen und Wollen" von Münzenmaier geschehen, sagte die Richterin. Der Politiker bestreitet dies und hat Berufung eingelegt. Er bezeichnete das Urteil als "Unverschämtheit", "reine Spekulation" und "Witz".

Münzenmaiers Auftritt in der Fußballszene entspreche nicht dem Wertekanon, den die Versammlung auf ihrer Sitzung am Mittwoch in ihre Satzung aufnehmen ließ. "Dabei geht es um Weltoffenheit, Fairness, Toleranz", sagte CDU-Politiker Weinberg. Grundsätzlich habe jeder Abgeordnete das Recht aufs Fußballspielen. "Wir schreiben vor einer neuen Legislaturperiode alle Parteien an, ob es interessierte Fußballspieler in ihren Reihen gibt. Das haben wir auch im Falle der AfD getan", sagte Weinberg. Prompt hätten sich fünf Parlamentarier gemeldet, unter ihnen Münzenmaier.

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