Fußball:Ärger in Rostock

Beim Fußball-Drittligisten eskaliert der Machtkampf zwischen Vereinsführung und Aufsichtsrat. Hansas Vorsitzender tritt zurück, der Staatsanwalt ermittelt.

Beim Fußball-Drittligisten Hansa Rostock eskaliert der Machtkampf zwischen Vereinsführung und Aufsichtsrat. Die Staatsanwaltschaft Rostock hat Ermittlungen gegen den Vorstandsvorsitzenden Michael Dahlmann, 37, aufgenommen. "Es liegt eine Anzeige wegen Untreue am Vereinsvermögen vor", sagte Behörden-Sprecher Harald Nowack am Donnerstagvormittag. Näheres zu dem Delikt wurde zunächst nicht bekannt, zugleich kam aber der Verdacht auf, dass sich das Präsidium bei Entscheidungen von Ultra-Fans beeinflussen lasse. Wegen seiner Kontakte zu Fans war Dahlmann bereits kritisiert worden, nun liegen dem NDR und der Ostsee-Zeitung E-Mails und Belege vor, die daraufhin deuten, dass er sich vor einer Aufsichtsratssitzung Anweisungen von Ultra-Gruppen geholt habe. "Ich bin entsetzt", sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Uwe Neumann. Am Donnerstagnachmittag trat Dahlmann zurück. In den Streit involviert ist Großinvestor Rolf Elgeti, dem vorgeworfen wird, die Destabilisierung des Kontrollgremiums zu betreiben. Zwar beteuerte Elgeti oft, sich nicht ins Tagesgeschäft einzumischen. Doch in den E-Mails behauptete der Finanzfachmann: "Wenn zwei oder mehr zurücktreten, umso besser." Der Aufsichtsrat besteht noch aus fünf Mitgliedern, tritt noch eines zurück, sind Nachwahlen erforderlich.

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