Fußball:Advocaat wird neuer Bondscoach

Fußball: Dick Advocaat ist aktuell noch Trainer in Istanbul.

Dick Advocaat ist aktuell noch Trainer in Istanbul.

(Foto: AFP)

Der 69-Jährige trainiert damit zum dritten Mal die Nationalmannschaft der Niederlande. Für Eishockey-Nationalspieler Tobias Rieder ist die WM vorbei. Tennisspielerin Genie Bouchard besiegt "Betrügerin" Scharapowa.

Fußball, Niederlande: Dick Advocaat ist neuer Fußball-Nationaltrainer der Niederlande. Der 69-Jährige wurde am Dienstagmorgen bei einer Pressekonferenz des niederländischen Fußball-Verbandes KNVB offiziell vorgestellt. Assistent des ehemaligen Trainers von Borussia Mönchengladbach wird Ex-Europameister Ruud Gullit. Advocaat, derzeit noch beim türkischen Erstligisten Fenerbahce Istanbul unter Vertrag, wird zum dritten Mal den Job des Nationaltrainers übernehmen. Der Verband hatte sich Ende März wegen sportlicher Erfolgslosigkeit von Danny Blind getrennt. Advocaat sei eine "Kurzzeitlösung" als Bondscoach, erklärte KNVB-Sportdirektor Hans van Breukelen auf der kurzfristig einberufenen Pressekonferenz, auf der Advocaat wegen seiner Verpflichtungen in der Türkei fehlte. Auch Gullit war nicht anwesend.

"Es gab zwei Szenarien", sagte van Breukelen, Europameister-Torwart von 1988: "Entweder entscheiden wir uns für eine langfristige Lösung. Oder wir versuchen alles mögliche, um uns noch für die WM 2018 zu qualifizieren. Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden. Und dafür musste ein sehr erfahrener Trainer her, vorzugsweise eine Autorität."Laut Breukelen werde Advocaat trotz seines noch bis zum 1. Juni laufenden Vertrages bei Fenerbahce die "Elftal" bereits am 31. Mai im Länderspiel gegen Marokko betreuen.

Tennis, Frauen: Die in den letzten Wochen erfolglose Kanadierin Eugenie Bouchard hat beim WTA-Turnier in Madrid einen Prestigeerfolg gelandet. Die 23-Jährige setzte sich in der ersten Runde in einem brisanten Duell gegen die Russin Maria Scharapowa nach einem Tenniskrimi in 2:51 Stunden mit 7:5, 2:6, 6:4 durch.Bouchard hatte jüngst eine lebenslange Sperre für die ehemalige Dopingsünderin Scharapowa gefordert und damit ihren Unmut darüber geäußert, dass die wegen Meldoniummissbrauchs für 15 Monate lang gesperrte Russin seit ihrer Rückkehr auf die Tennisbühne von den Veranstaltern mit Wildcards ausgestattet wird.

Dies war in der Vorwoche in Stuttgart und nun auch in der spanischen Hauptstadt der Fall. Auch für das Turnier in Rom (ab 15. Mai) hat die 30-Jährige eine Wildcard erhalten."Sie ist eine Betrügerin. Und ich finde, einer Betrügerin sollte es in keinem Sport erlaubt sein zu spielen", hatte Bouchard am Rande des Turniers Ende April in Istanbul geäußert. Die Auslosung in Madrid brachte die beiden Spielerinnen dann zufällig in der ersten Runde zusammen.Für Eugenie Bouchard, die in der Weltrangliste auf Platz 60 abgerutscht ist, war es der erste Erfolg überhaupt im fünften Aufeinandertreffen mit der ehemaligen Nummer eins Maria Scharapowa.

Fußball, Premier League: Der FC Chelsea ist nur noch einen Sieg vom sechsten Titel in der englischen Fußball-Meisterschaft entfernt. Die Londoner gewannen am Montag ihr Heimspiel gegen den nun als Absteiger feststehenden FC Middlesbrough hochverdient mit 3:0 (2:0). Die Blues bauten damit drei Spiele vor Saisonende ihren Vorsprung auf Tottenham Hotspur auf sieben Punkte aus und könnten nun mit einem Erfolg am Freitag bei West Bromwich Albion die Meisterschaft perfekt machen.

Torjäger Diego Costa brachte die drückend überlegenden Gastgeber in der 23. Minute in Führung, als er eine Flanke von Cesc Fabregas aus fünf Metern verwandelte: Es war sein 20. Saisontor. Marcos Alonso erhöhte noch vor der Pause zum beruhigenden 2:0 (34.). Die chancenlosen Gäste ergaben sich schließlich dem Tabellenführer fast kampflos, so dass das 3:0 durch den Serben Nemanja Matic folgerichtig fiel (65.). In der Schlussphase verpasste es Chelsea, bei zahlreichen Großchancen, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten.

Eishockey-WM: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft muss mit dem WM-Aus für NHL-Stürmer Tobias Rieder einen herben Rückschlag hinnehmen. "Leider hat sich Tobi Rieder ein bisschen den Knöchel verdreht und wird ausfallen und in den nächsten Tagen nach Hause fahren", sagte Bundestrainer Marco Sturm am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". "Das ist natürlich sehr bitter für uns."

Der Angreifer der Arizona Coyotes hatte sich am Montag in Köln beim 3:6 gegen Rekordweltmeister Russland die Syndesmose im rechten Fuß gerissen. Bereits 2016 in Russland war die WM für Rieder vorzeitig beendet. In Patrick Hager fehlt gegen die Slowakei am Mittwoch ein weiterer wichtiger Stürmer wegen einer Sperre.

Tennis, Madrid: Angelique Kerber hat beim Turnier in Madrid das Achtelfinale erreicht. Die Nummer zwei der Welt gewann beim Sandplatz-Event in der spanischen Hauptstadt am Montag gegen die Tschechin Katerina Siniakova mit 6:2, 1:6, 7:5 und vermied damit gut zweieinhalb Wochen vor Beginn der French Open mit viel Mühe einen erneuten sportlichen Rückschlag.

Nach einem souverän gewonnen ersten Satz verlor die Kielerin völlig den Faden und lag auch im Entscheidungssatz bereits ein Break hinten. Doch dann zeigte Kerber ihre bekannten Kämpferqualitäten und drehte die Partie doch noch zu ihren Gunsten. Nach fast genau zwei Stunden verwandelte sie ihren ersten Matchball. Im Achtelfinale kommt es nun zu einem Duell mit Eugenie Bouchard, die sich gegen Maria Scharapowa durchsetzte.

Fußball, Champions League: RB Leipzig muss für seine erste Saison in der Champions League wegen bestehender UEFA-Regelungen im Stadion improvisieren. Der Verband fordert eine Kapazität von mindestens 1700 Plätzen im VIP-Bereich. Die Red-Bull-Arena bietet derzeit aber nur 1300 VIP-Gästen Platz. "In der Kürze der Zeit sind Umbauarbeiten nicht zu machen. Deshalb werden wir mit einer Zeltlösung arbeiten", hatte RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff bereits vor dem Erreichen der europäischen Königsklasse angekündigt.Die Umbauarbeiten an der WM-Arena von 2006, die auch die Erweiterung des Fassungsvermögens auf rund 57 000 Plätze vorsehen, sollen im Frühsommer 2018 beginnen.

BVB, Streit: Trotz des immer stärker werdenden Gegenwindes aus der Chefetage hat Thomas Tuchel offenbar nicht vor, seinen bis 2018 laufenden Vertrag beim Pokalfinalisten Borussia Dortmund vorzeitig zu lösen. "Unser Ziel ist es, dass Thomas beim BVB bleibt und dass sich alles wieder beruhigt", erklärte sein Berater Olaf Meinking bei Sport1.Trotz Tabellenplatz drei und dem Erreichen des Pokalfinales ist Tuchel in Dortmund immer mehr in die Isolation geraten. Nach Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war zuletzt auch Klub-Präsident Reinhard Rauball vom Coach abgerückt. Vor allem bei den Folgen des Attentats auf die BVB-Profis vor dem Champions-League-Spiel gegen AS Monaco gingen die Meinungen der Klub-Spitze und von Tuchel diametral auseinander.

Tuchel und einige Spieler hatten angegeben, sich vom Geschäftsführer gedrängt gefühlt zu haben, am Tag nach dem Anschlag zu spielen. Watzke warf Tuchel dagegen vor, seine diesbezügliche Ablehnung erst nach dem Spiel artikuliert zu haben, und sprach von einem "klaren Dissens". Den gelte es, so Tuchels Berater Meinking, nun zu beenden. "Für mich ist es wichtig, dass Thomas Tuchel in dieser Sache nicht weiter beschädigt wird. Thomas war und ist in allen seinen Aussagen sehr ehrlich und aufrichtig. Mir ist sehr daran gelegen, dass wir den sogenannten 'Dissens' ausräumen", sagte Meinking. Um die Lage zu beruhigen, solle es von Tuchels Seite weiterhin keine Replik auf die Vorwürfe in den Medien geben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: