FSV Mainz 05:Heidels glückliche Heimkehr

1. FSV Mainz 05 v FC Schalke 04 - Bundesliga

Erbitterte Zweikämpfe: Schalkes Innenverteidiger Benedikt Höwedes (links) klärt mit seiner Grätsche gegen den Mainzer Jhon Cordoba.

(Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty)

Schalkes Manager erlebt einen 1:0-Sieg bei seinem früheren Klub. Die Mannschaft schiebt sich wieder ein Stück näher an die internationalen Plätze.

Der Europa-League-Erfolg in Mönchengladbach hat den FC Schalke 04 offenbar auch in der Fußball-Bundesliga beflügelt. Die Schalker gewannen am Sonntag mit 1:0 (0:0) bei Mainz 05 und bescherten ihrem Sportchef Christian Heidel eine erfolgreiche Rückkehr in die alte Heimat. Das Siegtor vor 30 847 Zuschauern schoss Sead Kolasinac in der 50. Minute.

Während Schalke nun auch in der Bundesliga nur noch vier Punkte hinter den internationalen Plätzen liegt, wird der Druck auf die Mainzer im Abstiegskampf größer. Nach dem dritten Spiel in Serie ohne Sieg und den Ergebnissen der Konkurrenz am Samstag beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz nur noch zwei Punkte. "Von Platz sieben bis 16 sind es nur neun Punkte", sagte Mainz' Trainer Martin Schmidt, "in diesem Jahr gibt es eine Konstellation, die es vorher selten gegeben hat. Der Kampf kann sehr lange gehen in dieser Saison. Jedes Spiel ist jetzt Abstiegskampf."

Sein ehemaliger Vorgesetzter Christian Heidel wurde in seiner Heimatstadt Mainz derweil mit warmem Applaus empfangen. Von 1992 bis 2016 war er Manager der 05er. Die meisten Spieler wie auch Mitarbeiter seines Gegners hat er selbst noch eingestellt. "Es war schon emotional, das muss ich schon zugeben", meinte Heidel, "das waren nicht drei, vier oder fünf Jahre, sondern 24 Jahre. Das ist schon etwas Besonderes für mich." Aber bei aller Romantik fand Heidel noch genügend Zeit, sich über die Schalker Aktualität zu freuen. "Man muss daran denken, dass wir in einer Woche wieder drei Spiele hatten. Deshalb war das heute sicherlich auch ein bisschen glücklich, aber eben auch eine Willensleistung. Im Endeffekt war's verdient. Wir haben eine tolle Woche hinter uns."

Den Schalkern war die große Belastung so kurz nach 90 dramatischen Europapokal-Minuten zunächst nicht anzumerken. Sie dominierten die Anfangsphase und zeigten dabei einige gefällige, wenn auch nicht sonderlich gefährliche Angriffe. Bei einem Schuss von Guido Burgstaller in der 15. Minute kamen die Gäste einer frühen Führung noch am nächsten. Mainz lief anfangs nur hinterher und biss sich nach etwa 20 Minuten in die Partie. Die Angriffe der Gastgeber hatten dabei mehr Wucht als die der Schalker, vor allem der linke Flügel mit Daniel Brosinski und Jairo Samperio sorgte immer wieder für Schwung.

Zumeist fehlte der Mainzer Offensive die Präzision, doch in der 37. und 38. Minute wurde es gleich dreimal brenzlig: Zweimal scheiterte Danny Latza an Torwart Ralf Fährmann, einmal hatte Bojan Krkic eine gute Kopfballchance. Der prominente Zugang machte sein bislang auffälligstes Spiel für den FSV. Kurz nach der Pause folgte dann jedoch die Ernüchterung für Mainz 05: Kolasinac stürmte auf der linken Seite nach vorne, spielte einen Doppelpass mit Burgstaller und traf zum 0:1.

Der Mainzer Trainer Schmidt reagierte mit der Einwechselung der Offensivspieler Pablo De Blasis und Robin Quaison. Sein Team griff danach wütend, aber zumeist kopflos an. Den kampfstarken Mainzern fehlte zu häufig eine spielerische Linie, Schalke erhielt dadurch einigen Raum zum Kontern, machte daraus aber zu wenig. In der Schlussminute verpasste Nabil Bentaleb freistehend die Entscheidung. In der Defensive hielten die Gäste dem Mainzer Druck jedoch erfolgreich stand.

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