French Open:Sand für die Welt

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Früher stritten sich die Organisatoren von Roland Garros mit Nachbarn, Stadt, der Regierung. Heute boomt das Grand-Slam-Turnier - die einst selbstgefälligen Pariser wollen sogar ein globales Erfolgsmodell werden.

Von Gerald Kleffmann, Paris

Stickig war das kleine Auto, keine Klimaanlage, 850 Kilometer nonstop, hinten Tennistaschen. Als Guy Forget mit zehn erstmals die für ihn heilige Anlage betrat, war die Anreise mit einem Coach beschwerlich. Aber da stand er: Roland Garros! "Wow!", dachte Forget, erzählt der heute 53-Jährige. Seine Augen leuchten, man spürt: In ihm, einst die Nummer vier der Welt, nun Turnierdirektor der French Open, läuft ein Film ab. "Das war ein Traum", sagt Forget, "hierher wollte ich zurück." Er kam zurück. Schon zwei Jahre später. Er nahm an der nationalen Jugendmeisterschaft teil. "Wir schliefen in blauen Zwei-Mann-Zelten, wo jetzt die TV-Anstalten sitzen. Ich konnte nicht anders, als jeden Morgen die Treppen zum Court Philippe-Chatrier hochzusteigen und auf die leeren Tribünen zu blicken. Ich schloss die Augen und hörte die Aufschreie der Fans."

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