French Open - Match des Tages (10):Erstaunliche Fehler in erstaunlichen Mengen

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Serena Williams in der Partie gegen Swetlana Kuznetsowa

(Foto: AFP)

Serena Williams erreicht ihr erstes French-Open-Halbfinale seit zehn Jahren - und quält sich dorthin: Sie startet im gewohnten Tempo, gerät gegen die routinierte Swetlana Kusnezowa aber aus dem Tritt. Am Ende hält ihre Serie.

Von Milan Pavlovic, Paris

Match des Tages (10): Serena Williams (USA/1) - Swetlana Kusnezowa (Russland) 6:1, 3:6, 6:3

Die Frage, wann die große Turnier-Favoritin Serena Williams bei diesen French Open erstmals ernsthaft gefährdet werden würde, ist beantwortet: im Viertelfinale. Es ist allerdings nicht ganz klar, wer sie mehr forderte: ihre Gegnerin Swetlana Kusnezowa oder doch sie selbst.

Nachdem die Amerikanerin, die während der ersten vier Partien insgesamt gerade einmal zehn Spiele abgegeben hatte, den ersten Satz im üblichen Tempo gewonnen hatte (6:1 in 28 Minuten), geriet sie nach einer Verletzungspause der routinierten Russin vollkommen aus dem Tritt: lag bald 0:4 und 1:5 zurück, rutschte oft aus und produzierte erstaunliche Fehler in noch erstaunlicheren Mengen. Sie kam trotzdem noch einmal heran, vergab vier Breakbälle zum 4:5 und musste nach dem 3:6 überraschend in den dritten Satz.

Dort geriet die 31-Jährige, die zuletzt 28 Spiele in Serie gewonnen hatte, rasch mit 0:2 in Rückstand und sah sich drei weiteren Breakbällen ausgesetzt. Sie wehrte sie mit einer Mischung aus Mut und Verzweiflung ab, und ab dem 1:2 war sie auf dem Weg zum 6:3 und in ihr erstes French-Open-Halbfinale seit 2003 nicht mehr zu stoppen.

"Ich bin so glücklich, endlich über das Viertelfinale hinausgekommen zu sein", gluckste Serena Williams auf dem Platz in gebrochenem Französisch. Sie ist damit weiterhin seit Ende Januar ungeschlagen. Damals unterlag sie im Viertelfinale der Australien Open Sloane Stephens.

Im Halbfinale am Donnerstag trifft die Amerikanerin auf Sara Errani. Die 1,64 Meter kleine Italienerin, im vergangenen Jahr Finalistin am Bois de Boulogne, setzte sich in einem Duell zweier zäher Grundlinienspielerinnen mit 6:4, 7:6 (6) gegen Agnieszka Radwanska durch.

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