French Open:Bei Zverev fällt die Spannung ab

2016 French Open - Day Seven

Konnte das Niveau nach dem ersten Satz nicht halten: Alexander Zverev.

(Foto: Getty Images)
  • Mit Alexander Zverev ist der letzte verbliebene deutsche Tennisspieler bei den French Open ausgeschieden.
  • In der dritten Runde verlor der 19-Jährige gegen den Österreicher Dominic Thiem 7:6 (7:4), 3:6, 3:6, 3:6.
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Alexander Zverev ist als letzter deutscher Tennisprofi bei den French Open ausgeschieden. Der 19-jährige Hamburger verlor in der dritten Runde 7:6 (7:4), 3:6, 3:6, 3:6 gegen den Österreicher Dominic Thiem. Gegen den Weltranglisten-15. hatte Zverev zuletzt schon im Halbfinale in München und vor einer Woche im Endspiel in Nizza verloren. Nach dem hart umkämpften ersten Satz konnte Zverev sein Niveau nicht mehr ganz halten und verpasste seine Chancen, während Thiem sich steigern konnte. Der 22-jährige Österreicher nutzte nach 2:49 Stunden seinen ersten Matchball. Damit steht keiner der 17 deutschen Starter in Paris im Achtelfinale.

Bei zunächst strahlendem Sonnenschein und 23 Grad lieferten sich Zverev und Thiem im ersten Satz einen großen Kampf. Thiem hatte beim Stand von 5:5 sechs Breakbälle, alle konnte das deutsche Talent abwehren, die ersten drei in Serie jeweils mit erstklassigen Aufschlägen. Im Tiebreak war Zverev der Bessere und holte nach einer Stunde den Durchgang.

Zverev stürzt, Thiem fragt: "Geht's?"

Danach fiel die Spannung bei beiden ab, beim Weltranglisten-41. mehr als bei Thiem, der einmal mit einem missglückten Schlag das Mikrofon der Schiedsrichterin traf. Auch nach dem Satzausgleich blieb der Spieler mit den meisten Siegen auf Sand in diesem Jahr mit dem aggressiveren, aber auch variablen Spiel von der Grundlinie am Drücker. Zwei seiner fünf Breakbälle im dritten Satz nutzte er, Zverev vergab alle sechs Chancen, vor allem am Ende des Durchgangs. Beim Stand von 2:3 stürzte der fast zwei Meter lange Schlaks zudem bei einem Return der Länge nach. "Geht's?", fragte Thiem sofort.

Während sich der Himmel über dem gut gefüllten Court Suzanne Lenglen immer mehr zusammenzog, rückte das Aus für Zverev in seinem ersten Drittrunden-Match bei einem Grand-Slam-Turnier immer näher. Mit dem Break zum 3:1 holte sich Thiem den entscheidenden Vorsprung und erreichte als erster Österreicher seit 2010 das Achtelfinale im Stade Roland Garros. Dort trifft er auf den Spanier Marcel Granollers, der vom Verletzungs-Aus des neunmaligen Paris-Siegers Rafael Nadal profitierte.

Derweil ist Serena Williams trotz leichter Probleme ins Achtelfinale eingezogen und darf weiter von ihrem 22. Grand-Slam-Triumph träumen. Die 34-Jährige aus den USA benötigte für das 6:4, 7:6 (12:10) gegen Lokalmatadorin Kristina Mladenovic (Nr. 26) 2:12 Stunden. Die Französin vergab im Tiebreak einen Satzball, ehe Williams ihren fünften Matchball auf dem Court Philippe Chatrier nutzte. Das Match war beim Stand von 6:6 im zweiten Durchgang wegen eines Gewitters für rund anderthalb Stunden unterbrochen worden. Mit ihrem vierten Coup in Roland Garros seit 2002 könnte Williams in Sachen Major-Titel zu Steffi Graf (22) aufschließen.

Williams trifft nun am Montag auf die letztjährige Viertelfinalistin Elina Switolina (Nr. 14). Die Ukrainerin schaltete Ana Ivanovic mit 6:4, 6:4 aus. Die Weltranglisten-16. aus Serbien hatte das bedeutendste Sandplatzturnier der Welt 2008 gewonnen. Es war der bislang einzige Grand-Slam-Sieg der ehemaligen Nummer eins. Keine Blöße gab sich die an Position sieben gesetzte Timea Bacsinszky, Paris-Halbfinalistin von 2015. Die Schweizerin behielt mit 6:4, 6:2 gegen Pauline Parmentier (Frankreich) die Oberhand.

Auch Petkovic-Bezwingerin Julia Putinzewa steht erstmals im Achtelfinale eines Major-Events. Die 1,62 Meter große Kasachin ließ der früheren Nürnberg-Siegerin Karin Knapp (Italien) beim 6:1, 6:1 kaum eine Chance. Putinzewas nächste Gegnerin ist Carla Suarez Navarro (Spanien/Nr. 12), die sich mit 6:4, 3:6, 6:1 gegen die frühere Melbourne-Finalistin Dominika Cibulkova (Slowakei/Nr. 22) durchsetzte. Die French Open sind in diesem Jahr mit insgesamt 32 Millionen Euro dotiert - was eine Steigerung von knapp 70 Prozent in den vergangenen vier Jahren bedeutet. Sieger und Siegerin kassieren ein Preisgeld in Höhe von jeweils zwei Millionen Euro.

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