Frauenfußball:Wolfsburger Nöte

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Neue Erfahrung: Die Titelverteidigerinnen aus Wolfsburg mit Alexandra Popp (M) mussten sich erstmals in der Champions League geschlagen geben. (Foto: Peter Steffen/dpa)

Dem VfL Wolfsburg, Titelverteidiger in der Champions League, droht nach einem schwachen Hinspiel das Aus.

Für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg ist am Samstag eine historische Serie zu Ende gegangen. Nach 24 Champions-League-Spielen ohne Niederlage verloren die Wölfinnen vor 3423 Zuschauern im eigenen Stadion das Halbfinal-Hinspiel gegen Paris St. Germain 0:2 (0:2) und müssen um den Einzug ins Finale am 14. Mai in Berlin bangen.

Nach der frühen Führung des aggressiv spielenden Teams aus der französischen Hauptstadt durch Sabrina Delannoy per Foulelfmeter (12.) und dem zweiten Gegentreffer durch Shirley Cruz (26.) zeigte der verletzungsgeplagte Titelverteidiger aus Wolfsburg eine insgesamt schwache Leistung. "Ich bin sehr enttäuscht - nicht nur über das Ergebnis, sondern auch über die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind", kritisierte VfL-Trainer Ralf Kellermann seine Mannschaft. "Unterm Strich müssen wir sagen, dass heute sieben bis acht Spielerinnen unter ihren Möglichkeiten geblieben sind, und dann hat man gegen eine Klassemannschaft wie Paris keine Chance", sagte Kellermann.

Wolfsburgs Nationalstürmerin Alexandra Popp allerdings sieht vor dem Rückspiel am kommenden Sonntag in Paris (18 Uhr) noch immer Chancen auf den Finaleinzug: "Wir haben in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass wir zurückkommen können. Wir geben natürlich nicht auf. Paris ist definitiv zu schlagen." In den vergangenen Jahren allerdings konnte sich Wolfsburg in der Endphase der Saison auch auf die Klasse seines Mittelfeldduos aus Lena Goeßling und Nadine Keßler verlassen. Beide Nationalspielerinnen fallen derzeit aber aus: Goeßling fehlt mit einer Zehenverletzung, die Rückkehr auf den Platz von Weltfußballerin Keßler nach einer Knie-Operation ist weiter offen. Der zweite deutsche Halbfinalist 1. FFC Frankfurt machte es da am Sonntag weitaus besser: Durch ein 7:0 (4:0) über Bröndby Kopenhagen haben die Hessinnen die Teilnahme am Endspiel so gut wie sicher.

Beide Spitzenklubs aber können sich nicht für ihre großen Ziele schonen: Die Frauen des FC Bayern sind zwei Spieltage vor dem Saisonende durch ein 2:1 am Sonntag über Jena weiter ärgster Verfolger von Spitzenreiter VfL, von dem die Bayern nur ein Punkt trennt. Für Wolfsburg und den Ligadritten aus Frankfurt geht es damit im direkten Duell am letzten Bundesliga-Spieltag auch um den Meistertitel.

© SZ vom 20.04.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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