Frauenfußball:Schadlos im Spitzenspiel

Die Titelverteidigerinnen des FC Bayern sind trotz ihres 3:1-Siegs gegen Potsdam zum Bundesligastart nicht ganz zufrieden. In Jena siegt Herausforderer VfL Wolfsburg gleich mit 8:0 Toren - und führt damit die Tabelle an.

Thomas Wörle ist kein Trainer, der zu unkontrollierten Gefühlsausbrüchen neigt. Selbst nach dem 3:1-Sieg gegen Turbine Potsdam zum Auftakt zur neuen Bundesligasaison war der 33-Jährige bemüht, bloß nicht zu viel Freude aufkommen zu lassen. "Ich bin nicht unzufrieden", meinte der Frauenfußball-Trainer des FC Bayern München, aber "man hat gesehen, dass noch Sand im Getriebe ist." Nach den zahlreichen Abstellungen zur Weltmeisterschaft im Sommer "werden wir noch einige Wochen brauchen, um da zu sein, wo wir hin wollen". Geht es nach Potsdams Trainer Bernd Schröder, wäre Turbine froh, da zu sein, wo die Bayern nach diesem ersten Spieltag sind - im vorderen Tabellendrittel. Dort, wo sich die Meisterschaftsfavoriten nach dem Ligastart wie erwartet versammelt haben.

Nachdem die Titelverteidigerinnen aus München durch Australiens Nationalspielerin Elise Kellond-Knight (51.) in Rückstand geraten waren, drehten die Sommerzugänge Lisa Evans (65.) und Sara Däbritz (76./85.) mit ihren Treffern die Partie. "Ich freu' mich natürlich, dass im ersten Spiel für Bayern gleich zweimal getroffen habe", sagte Nationalspielerin Däbritz, die zuletzt angeschlagen war und zunächst nur auf der Bank saß. "Wenn wir 1:0 führen, müssen wir das Ding nach Hause fahren oder wenigstens Remis spielen", kritisierte Schröder, der aber auch eingestand: "Die Bayern haben mehr investiert" - und sich so im Spitzenspiel schadlos gehalten.

Tags darauf unterstrich der VfL Wolfsburg seine Ambitionen auf den Titel: Beim 8:0 (4:0) beim USV Jena schossen Tessa Wullaert (10./26.), Alexandra Popp (22.), die frühere Bayern-Spielerin Julia Simic (37.), Verena Faißt (71.), Synne-Sofie Kinden Jensen (76.), Elise Bussaglia per Foulelfmeter (81.) und Vanessa Bernauer (86.) den VfL an die Tabellenspitze. Zum Abschluss des ersten Spieltags tat sich der 1. FFC Frankfurt beim 2:0 gegen Essen überraschend schwer: Yuki Ogimi gelang erst spät die Führung (76. Minute), Isabelle Linden sorgte für den Endstand (90.+2).

Der FC Bayern muss nächsten Sonntag (14 Uhr) zum 1. FC Köln, der zum Start im Aufsteigerduell gegen Werder Bremen nach 2:0-Führung noch 2:6 verloren hat. FCB-Trainer Wörle aber wollte nichts von einer leichten Aufgabe wissen. "Gegen den FC Bayern und uns als Meister sowieso hängt sich jeder voll rein."

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