Frauenfußball:Ohne Konstante

v li Simone Laudehr FC Bayern München FCB 21 Lina Hausicke SV Werder Bremen 18 Melanie Behr; Behringer Laudehr FC Bayern München

Den Ausfall von Simone Laudehr (links) und Melanie Behringer (rechts) zum Rückrundenauftakt fehlen, soll Laura Georges kompensieren.

(Foto: Sven Leifer/imago/foto2press)

Bayern München startet in die Rückrunde gegen Essen - Kapitänin Melanie Behringer fehlt weiter verletzt.

Von Anna Dreher

Sechs zu null Tore. Das ist genau der Auftakt in die Rückrunde gewesen, den sich die Spielerinnen in den Trikots des FC Bayern München erhofft hatten. Damit waren sie dort angekommen, wo sie immer hin wollen: an der Spitze der Tabelle. Ihren Verein freut das, schließlich entspricht diese Platzierung dem eigenen Selbstverständnis. Aber das Team, das der Klub mindestens genau so gerne auf Platz eins sehen würde, muss diesen Sprung erst noch schaffen: Vergangenen Sonntag starteten die Frauen in der zweiten Fußball-Bundesliga gegen Mainz in die zweite Hälfte der Saison - diese Woche ist damit die erste Mannschaft in der ersten Liga dran. Am Sonntag (14 Uhr) kommt die SGS Essen ins Grünwalder Stadion.

Als Tabellendritter hat die Mannschaft von Trainer Thomas Wörle einen Punkt Rückstand auf den SC Freiburg und drei Zähler weniger als der Tabellenführer und amtierende Meister VfL Wolfsburg. Die Vorbereitung der Münchnerinnen auf diese Rückrunde aber lief etwas anders als bisher. Zum ersten Mal flogen die Fußballerinnen wie auch die Männer für eine Woche ins katarische Doha, um sich in der Aspire Academy neben den Einheiten auf dem Münchner Trainingscampus vorzubereiten. Die Bedingungen, war danach von den Spielerinnen zu hören, seien optimal gewesen - und so sollen nun auch die kommenden Spiele optimal verlaufen.

Das Saisonziel lautet mindestens Platz zwei, um sich für die Champions-League zu qualifizieren, in der die Bayern-Frauen bisher stets früher ausgeschieden sind, als es dem eigenen Anspruch entspricht: 2016 war im Viertelfinale gegen Paris Saint Germain Schluss, 2017 verhinderte der FC Chelsea den Einzug ins Achtelfinale. Der Schritt, nicht nur national, sondern auch international zu den besten Teams im Frauenfußball zu gehören, bleibt Bayern München bislang also noch verwehrt. "Der Kampf um die Champions-League-Plätze ist diese Saison extrem", sagte Managerin Karin Danner. "Das wird ein hartes Stück Arbeit." Neben Wolfsburg sieht Danner Freiburg sowie den 1. FFC Frankfurt und Turbine Potsdam als weitere Kandidaten. Zudem soll nach 2012 wieder das Finale des DFB-Pokals erreicht und möglichst auch gewonnen werden: Im Achtelfinale wartet am 13. März mit dem Zweitligisten 1. FC Saarbrücken ein schlagbarer Gegner.

Noch aber ist Bayern München Dritter - und die personell schwierige Situation hat sich nur ein bisschen verbessert. Gegen den spielerisch starken Tabellensiebten aus Essen muss Wörle neben Anna Gerhardt, Lena Lotzen und Simone Laudehr auch auf Kapitänin Melanie Behringer verzichten. Behringer war Anfang Januar am Innenmeniskus operiert worden. In diesem Kader, der regelmäßig den Ausfall zahlreiche guter Spielerinnen kompensieren muss, ist sie eine wichtige Konstante gewesen. Auf die anhaltenden Personalsorgen in der Defensive hatte Bayern mit der Verpflichtung der französischen Nationalspielerin Laura Georges reagiert. Gegen Essen könnte die Verteidigerin mit ihrer Erfahrung Behringers Fehlen kompensieren. Im Gegensatz zu Georges neuem Arbeitgeber aber konnte sich Essen in diesem Jahr in der Liga schon warmspielen: Nach einem 0:3 gegen Freiburg gewann das Team im Nachholspiel gegen Frankfurt am Sonntag mit 1:0.

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