Frauenfußball Champions League:Turbine Potsdam schafft den Sprung ins Viertelfinale

1. FFC Turbine Potsdam - Olympique Lyon

Beim Hinspiel am 10. November noch unterlegen: Maren Mjelde (links) vom 1. FFC Turbine Potsdam im Zweikampf mit Lotta Schelin von Olympique Lyon.

(Foto: dpa)

Die Fußballerinnen von Turbine Potsdam haben überraschend das Aus in der Champions League abgewendet und Topfavorit Olympique Lyon 2:1 besiegt. Der Streik im französischen Profi-Fußball gegen die Reichensteuer ist vorerst verschoben. Die Brose Baskets aus Bamberg kassieren die dritte Euroleague-Niederlage.

Frauenfußball, Champions League: Frauenfußball-Vizemeister Turbine Potsdam hat das Achtelfinal-Aus in der Champions League überraschend abgewendet. Das Team von Trainer Bernd Schröder schaltete den Topfavoriten Olympique Lyon nach dem 0:1 im Heim-Hinspiel mit einem 2:1 (1:1) im Achtelfinal-Rückspiel aus und darf weiter vom dritten Europapokal-Triumph nach 2010 und 2005 träumen. Aus deutscher Sicht haben damit weiter zwei Teams die Chance auf einen Titel in der Königsklasse: Triple-Gewinner VfL Wolfsburg hatte am Vortag den schwedischen Meister FC Malmö ausgeschaltet (3:1/2:1).

Den Siegtreffer erzielte die norwegische Vize-Europameisterin Maren Mjelde (73.) mit einem umstrittenen Handelfmeter. Zuvor hatte Turbine-Spielführerin Stefanie Draws (33.) bei den Gästen nach dem frühen Führungstreffer von Lyons Camille Abily (12.) bereits neue Hoffnung aufkeimen lassen. "Wir haben uns das Weiterkommen verdient, weil wir schon im Hinspiel gut gespielt hatten", sagte Schröder nach der nervenaufreibenden Partie: "Hier zwei Tore zu schießen, das ist sensationell." Vor dem Strafstoß hatte die frühere Frankfurterin Saki Kumagai (Japan) nach Meinung der Unparteiischen Kateryna Monsul (Ukraine) den Ball im Strafraum mit der Hand berührt. Bis zu Mjeldes Treffer war der französische Serienmeister Lyon die überlegene Mannschaft, stieß auch danach immer wieder vor das Tor der Potsdamerinnen vor. Doch Turbines Torhüterin Ann-Katrin Berger hielt den Sieg für die Brandenburgerinnen fest.

Fußball, Frankreich: Der Proteststreik im französischen Profi-Fußball gegen die Reichensteuer ist vorerst verschoben. "Wir wollen weiter verhandeln und versuchen die Krise zu lösen", sagte Jean-Pierre Louvel, der Präsident der Clubvereinigung UCPF am Donnerstag. Er betonte aber auch, dass "die Idee des Streiks nicht abgesagt" sei. Bereits am Mittwoch waren Repräsentanten der 1. und 2. Liga mit Vertretern der Regierung an den Verhandlungstisch zurückgekehrt, nachdem der Fußball-Streik bereits Mitte Oktober für Erst- und Zweitliga Spiele zwischen dem 29. November und 2. Dezember angesetzt worden war. Die französischen Proficlubs gehen gegen die künftige Reichensteuer in Frankreich auf die Barrikaden und hoffen nun auf ein Entgegenkommen der Regierung.

Aufgrund der von der Regierung in Paris für das nächste Jahr geplanten 75-prozentigen Abgabe auf Spitzeneinkommen von mehr als einer Million Euro pro Jahr, die die Unternehmen werden zahlen müssen, bangt der französische Fußball nicht nur um seine Wettbewerbsfähigkeit, sondern ums Überleben. Die Folgen der Einführung der Reichensteuer würden "dramatisch" sein, hatte die UCPF gewarnt.

Basketball, Euroleague: Die Brose Baskets aus Bamberg müssen um den Einzug in die Zwischenrunde der Basketball-Euroleague bangen. Die Franken unterlagen bei Zalgiris Kaunas mit 81:91 (39:39) und kassierten bereits ihre dritte Vorrunden-Niederlage in der europäischen Königsklasse. Nur ein Platz unter den ersten vier Teams in der Gruppe B würde dem deutschen Meister noch zum Einzug in die nächste Runde reichen. Beste Werfer der Gäste waren Rakeem Sanders und Jamar Smith mit jeweils 18 Punkten. Für die Hausherren erzielte der überragende Justin Dentmon 24 Zähler.

Die Brose Baskets, die zuletzt bereits beim 62:76 gegen Mailand enttäuscht hatten, verschlechterten damit auch ihre Bilanz gegen Kaunas. Bereits in der vergangenen Saison hatte das Team von Trainer Chris Fleming zwei Euroleaguespiele gegen den baltischen Konkurrenten verloren. Entscheidend war das schwache dritte Viertel, das die Bamberger 15:30 verloren. Schon am Sonntag steht für die Bamberger das nächste Auswärtsspiel an: In der Bundesliga ist das Team bei den Baskets aus Bonn zu Gast. Auf europäischer Ebene geht es am 22. November ebenfalls mit einer Auswärtspartie weiter - dann gegen den Tabellenletzten Straßburg.

Fußball, Österreich: Im Zuge des mutmaßlichen Wett- und Erpressungsskandals im österreichischen Profi-Fußball hat Bundesligist SV Grödig überraschend den Vertrag mit Dominique Taboga aufgelöst. Das teilte der Klub am Donnerstag mit. "Drei Spieler des jetzigen Kaders haben mir mitgeteilt, dass sie von Taboga angesprochen wurden, dass sie Spiele manipulieren sollen. Dominique Taboga hat bestätigt, dass er mit insgesamt vier Spielern darüber gesprochen hat. Daher waren wir gezwungen, den Vertrag aufzulösen", sagte Manager Christian Haas und fügte hinzu: "Alle betreffenden Spieler haben mir bestätigt, dass es nie zu Manipulationen gekommen ist - darauf bin ich sehr stolz." Für die drei betroffenen Akteure werde es deshalb keine Konsequenzen geben. "Sie haben das Ganze nicht ernst genommen und haben das für einen Scherz von Taboga gehalten. Es ist sicher zu keinen Manipulationen gekommen", erklärte Haas.

Taboga hatte bei der Polizei am Montag Anzeige erstattet und sich seinem Verein offenbart - angeblich wurde er von einem früheren Nationalspieler massiv bedroht und unter Druck gesetzt, Spiele zu verschieben. Bei einer zweiten Vernehmung der Staatsanwaltschaft Salzburg erklärte er, dass er knapp unter 30.000 Euro an seine Erpresser bezahlt habe. Zunächst war von einer Summe von über 87.000 Euro die Rede gewesen.

Bob, Entschädigung: Die ehemalige russische Bobfahrerin Irina Skworzowa erhält für die Folgen ihres Unfalls 2009 in Königssee 650.000 Euro Entschädigung vom Deutschen Bob- und Schlittenverband (BSD). Darauf hätten sich die Sportlerin und der Verband geeinigt, teilte das Oberlandesgericht München am Donnerstag mit. Die 25-Jährige war vor vier Jahren beim Europacup-Training schwer verunglückt. Die damalige Anschieberin und ihre Pilotin hatten die Starterlaubnis bekommen, obwohl der Bob der Männer von einem anderen Punkt aus bereits losgefahren war. Es kam zu einem Zusammenstoß. Skworzowa lag anschließend mehrere Wochen im Koma und sitzt seitdem im Rollstuhl. Nach Angaben ihres Arztes muss sie sich noch mehreren Operationen unterziehen. Ihren Anspruch auf Schadenersatz und Schmerzensgeld hatte das Landgericht Traunstein in erster Instanz grundsätzlich bejaht, aber noch nicht beziffert.

Basketball, Bundesliga: Basketball-Bundesligist Alba Berlin geht nach den Fan-Provokationen gegen Ex-Spieler Heiko Schaffartzik im Duell gegen Bayern München straffrei aus. "Nach unserer Auffassung ist der konkrete Sachverhalt nicht dazu angetan, erhebliche Besorgnis zu entwickeln. Und nach unserer Auffassung handelt es sich hierbei nicht um ein Kreuz, sondern um eine laienhaft gefertigte Haltekonstruktion", teilte Liga-Geschäftsführer Jan Pommer mit. Ein Zuschauer hatte beim Spiel in der Hauptstadt ein Trikot des Bayern-Nationalspielers und Ex-Berliners Schaffartzik mit der Aufschrift "Verkauft!" und "kein Berliner" an einem Kreuz aus Metall-Stangen aufgehängt. Das empörte Verantwortliche und Spieler des FC Bayern, die Schaffartzik symbolisch ans Kreuz geschlagen sahen.

Die BBL hatte nach der Beschwerde des FC Bayern mit Vertretern beider Klubs Gespräche geführt, um sich ein Gesamtbild des Geschehens am Rande des hitzigen Duells in Berlin zu verschaffen. Laut Pommer ist eine solche Trikotpräsentation "im Ergebnis eher bedenklich als zu verurteilen. Insofern ist für uns diese Sache abgeschlossen."

Fußball, Borussia Dortmund: Sportdirektor Michael Zorc von Borussia Dortmund hat mehr Schutz für Torjäger Robert Lewandowski gefordert. "Lewandowski wird für meine Begriffe zu wenig geschützt", sagte Zorc dem kicker. Lewandowski kriege "unheimlich viel auf die Socken", "oft auch von hinten" und das sogar "teilweise an der Mittellinie". Zorc habe die Beobachtungen nicht erst in den vergangenen Wochen gemacht, sondern "die ganze Saison schon". Gestützt werde sein Appell durch die Statistik, nach der in der laufenden Bundesliga-Saison 25 Fouls gegen Lewandowski geahndet wurden und damit deutlich weniger als gegen die am häufigsten gefoulten Diego (43/VfL Wolfsburg), Braunschweigs Mirko Boland (33) oder Leverkusens Stefan Kießling (32). Zorc ärgert besonders, dass häufig regelwidrig geführte Zweikämpfe "von den Schiedsrichtern als Stürmerfoul ausgelegt werden". Lewandowski, glaubt Zorc, "setzt den Körper hart ein, aber das macht er sehr fair."

Formel 1, McLaren: Der 21 Jahre alte Däne Kevin Magnussen wird wie erwartet Nachfolger des Mexikaners Sergio Perez beim Formel-1-Traditionsrennstall McLaren und fährt ab der Saison 2014 an der Seite von Ex-Weltmeister Jenson Button. Das bestätigte das Team am Donnerstag. "Ich bin überglücklich, mein Debüt mit McLaren feiern zu können", sagte Magnussen. Der bei McLaren ausgebildete Däne gewann in diesem Jahr die Formel Renault 3.5 und ist der erste "Rookie" bei den Engländern seit Lewis Hamilton 2007. Sein Vater Jan Magnussen gab sein Debüt in der Königsklasse 1995 ebenfalls in einem McLaren. "Kevin ist sehr talentiert und sehr entschlossen", sagte Teamchef Martin Whitmarsh, "wir setzen große Hoffnungen in ihn. Jedesmal, wenn er unser Formel-1-Auto getestet hat, war er sehr schnell, und sein Feedback war erstklassig." "Checo" Pérez war zu Saisonbeginn vom Schweizer Rennstall Sauber zu McLaren gewechselt und muss das Team nach nur einem Jahr wieder verlassen. Das hatte der 23-Jährige bereits am Mittwoch bekannt gegeben. "Ich werde immer ein Fan von McLaren bleiben", teilte Perez via Twitter mit. McLaren wartet in der laufenden Saison noch auf seinen ersten Podestplatz. Das beste Ergebnis von Perez war ein fünfter Rang in Indien, bislang hat er erst 35 Punkte gesammelt. Nicht viel besser erging es Button mit 60 Zählern. In der Team-WM liegt der einstige Branchenführer vor dem 18. von 19 Saisonrennen am Sonntag in den USA (20 Uhr/RTL und Sky) nur auf Rang fünf.

Schwimmen, Paul Biedermann: Paul Biedermann verzichtet nach seiner langen Trainingspause auf die Teilnahme an der Kurzbahn-Europameisterschaft im Dezember in Dänemark. Der 27-Jährige wird allerdings bei der Deutschen Meisterschaft vom 21. bis 24. November in Wuppertal schwimmen. Er halte sich "international noch nicht für konkurrenzfähig", ließ er am Donnerstag über sein Management mitteilen. Der amtierende Kurzbahn-Weltmeister hatte erst am vergangenen Wochenende bei den sächsischen Kurzbahn-Meisterschaften sein Comeback nach neun Monaten Wettkampfpause gegeben. Sein nächstes großes Ziel ist die Heim-EM im August 2014 in Berlin.

Fußball, FC Bayern: Franck Ribéry hat vor den WM-Play-offs mit der französischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Ukraine (15. und 19. November) erneut bekräftigt, seine erfolgreiche Karriere bei Bayern München abschließen zu wollen. "Ich bin mehr denn je entschlossen, meine Laufbahn in München zu beenden", sagte Europas Fußballer des Jahres im Interview mit der Sportzeitung L'Equipe. Seit 2007 spielt der 30 Jahre alte Offensivkünstler für den deutschen Rekordmeister. Sein derzeit gültiger Vertrag läuft im Sommer 2017 aus - Ribéry weiß das selbst angeblich aber nicht. "Noch drei oder vier Jahre? Keine Ahnung. So glücklich bin ich mit meinem Verein, dass ich das nicht weiß", sagte er. Nach den Play-offs zur WM-Endrunde 2014 in Brasilien naht für den Franzosen schon der nächste Höhepunkt. Am 13. Januar möchte sich Ribéry ein Denkmal setzen und als Weltfußballer des Jahres 2013 mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet werden. "Ich bin drauf und dran, es zu schaffen. Und sollte es tatsächlich gelingen, weiß ich, dass mich die Bayern so stark gemacht haben", schwärmte Ribéry weiter, der nach seinem Karriereende als Jugendtrainer arbeiten möchte.

Tennis, Davis Cup: Gastgeber Serbien muss im Davis-Cup-Finale gegen Titelverteidiger Tschechien am Wochenende in Belgrad wie befürchtet ohne Tennisprofi Janko Tipsarevic auskommen. Der Weltranglisten-36. kann wegen einer hartnäckigen Fersenverletzung nicht spielen. Nach dem Ausfall des 29-Jährigen wurde der Weltranglisten-117. Dusan Lajovic (23) als zweiter Einzelspieler neben Hoffnungsträger Novak Djokovic (26) nominiert.

Fußball, WM-Relegation: Mexikos Fußball-Nationalmannschaft ist die 15. WM-Teilnahme kaum noch zu nehmen. Nach der enttäuschenden Qualifikation mit Platz vier in der Concacaf-Gruppe gewann das Team des neuen Trainers Miguel Herrera das Play-Off-Hinspiel für Brasilien 2014 deutlich mit 5:1 (2:0) gegen Neuseeland. Das Rückspiel findet am 20. November in Wellington statt. Paul Aguilar (32.) und Raúl Jiménez (40.) sorgten im Azteken-Stadion schon vor der Pause für klare Verhältnisse, Oribe Peralta (48./80.) und Rafael Márquez (84.) erhöhten, ehe Chris James (85.) noch der Ehrentreffer gelang.

Auch Uruguay steht vor seiner zwölften Teilnahme an einer WM. Der Weltmeister von 1930 und 1950 gewann am Mittwoch in Amman das Playoff-Hinspiel gegen Jordanien mit 5:0 (2:0) und hat damit das Ticket für die Endrunde praktisch gelöst. Vor 13.000 Zuschauern im Nationalstadion der jordanischen Hauptstadt erzielten Maximiliano Pereira (22. Minute), Cristian Stuani (42.), Nicolas Lodeiro (70.), Cristian Rodriguez (78.) und Edinson Cavani (90.+2) die Tore für Uruguay, das sich eine glänzende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag (0.00 Uhr MEZ) in Montevideo verschafft.

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