Frauen-WM 2011: Viertelfinale:Schelin besiegelt deutsches Olympia-Aus

Ein Sieg, der dem DFB weh tut: Schweden gewinnt mit 3:1 gegen Australien, folgt Japan ins Halbfinale der WM - und ergattert den letzten freien europäischen Startplatz für die Olympischen Spiele. Wenn in London um Gold gespielt wird, ist Deutschland nicht dabei. Das ist auch Lotta Schelin zu verdanken.

Ob sie sich richtig anstrengen mussten? Es sah phasenweise nicht so aus. Mit einem souveränen Sieg erreichten Schwedens Fußball-Frauen das WM-Halbfinale - und zerstörten zugleich die deutschen Hoffnungen auf Olympia 2012.

Die Skandinavierinnen waren am Samstag in Augsburg dem Überraschungsteam aus Australien in allen Belangen überlegen und machten mit dem 3:1 (2:1) den Einzug in die Vorschlussrunde perfekt. Dort wartet am Mittwoch Deutschland-Bezwinger Japan.

Therese Sjögran (11. Minute), Lisa Dahlkvist (16.) und Stürmerstar Lotta Schelin (52.) mit ihrem ersten WM-Treffer erzielten die Tore des Teams von Trainer Thomas Dennerby, das mit dem vierten Sieg im vierten Spiel seine Ambitionen auf den Titel unterstrich. Für Australien, das wie schon bei der WM 2007 nach dem Viertelfinale nach Hause reisen muss, traf vor 24.605 Zuschauern in der erstmals ausverkauften Augsburger WM-Arena allein Ellyse Perry (40.).

Einen Tag nach dem deutschen Aus im Titelrennen ließen die WM-Zweiten von 2003 von Beginn an ihre eindrucksvolle WM-Form aufblitzen. Nach einem krassen Fehler von Australiens Innenverteidigerin Kim Carroll verstolperte Schelin (6. Minute) zunächst noch die fällige Führung.

Wenig später machte Sjögran es besser: Nach guter Vorarbeit von Schelin stand die Mittelfeldspielerin richtig und traf zur frühen Führung. Nur fünf Minuten später folgte die Vorentscheidung in der einseitigen Partie. Nach einem für die träge australische Abwehr einmal mehr viel zu schnell vorgetragenen Angriff machte Dahlkvist nach Zuspiel von Sjögran per Kopf ihren dritten WM-Treffer perfekt.

Die hilflosen "Matildas" aus Australien, die in der Vorrunde überraschend Norwegen aus dem Weg geräumt hatten, waren nach dem erneuten Gegentor vollends verunsichert und brachten nach vorne fast nichts zustande. Allein Kyah Simon, die Norwegen mit ihren beiden Treffern beinahe im Alleingang aus dem WM-Rennen geschossen hatte, sorgte zuweilen für etwas Unruhe vor dem schwedischen Tor.

Erst nach einer halben Stunde erwachte allmählich der australische Kampfgeist. Nach einer Ecke überraschte kurz vor der Pause Perry Schwedens Torhüterin Hedvig Lindahl aus 18 Metern. Doch das 1:2 war kaum mehr als Ergebniskosmetik: Schelin nutzte nach dem Wechsel einen erneut haarsträubenden Fehler von Carroll und verschaffte Schweden damit den letzten freien europäischen Startplatz bei Olympia 2012.

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