Frauen-WM 2011:Mit Karla Kick durch Deutschland

Eine unglaubliche Serie der deutschen Nationalelf, Public Viewing wie bei der Männer-WM, fleißige Amerikanerinnen und ein Rekord zum Eröffnungsspiel: Zehn Dinge, die Sie über die Frauen-WM wissen sollten.

Jürgen Schmieder

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Frauen-WM 2011:Eröffnungsfeier

FIFA Frauen-WM - Vorbereitungen für Fanmeile in Frankfurt

Quelle: dpa

Eine unglaubliche Serie der deutschen Nationalelf, Public Viewing wie bei der Männer-WM, fleißige Amerikanerinnen und ein Rekord zum Eröffnungsspiel: Zehn Dinge, die Sie über die Frauen-WM wissen sollten.

Natürlich, immer wieder wird die Frauen-WM 2011 mit dem Turnier der Männer im Jahr 2006 verglichen - auch wenn dieser Vergleich gänzlich unpassend ist. Eines bleibt der Veranstaltung immerhin erspart: eine nervige Diskussion um die Eröffnungsfeier. Eine Feier am Brandenburger Tor einen Tag vor dem ersten Spiel wurde rechtzeitig von der Fifa und dem WM-OK abgesagt. Es gibt nun eine "Ouvertüre" am 25. Juni in Frankfurt, vor der Partie Deutschland gegen Kanada erlebt Berlin eine kleine Zeremonie: Exakt elf Minuten soll sie dauern. Danach: endlich Fußball.

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Frauen-WM 2011:Public Viewing

Kneipen und Unis bringen Frauen-WM auf die Leinwand

Quelle: dpa

Die Avantgarde der Fußball-Zuschauer trifft sich im aktuellen Jahrtausend nicht mehr im Stadion, sondern beim Public Viewing. Das soll auch bei dieser WM so sein. In allen WM-Städten werden Fanmeilen, Public-Viewing-Plätze und Remmidemmi-Zentren entstehen: Zum Beispiel in Dresden, im Rudolf-Harbig-Freibad, wo circa 5000 Fans Platz finden. Oder auch: Frankfurt, Mainufer, bis zu 200.000 Plätze; Augsburg, Bauernmarkt, 1500 Plätze; Mönchengladbach, Kapuzinerplatz, 3000 Plätze; Bochum, Kneipenviertel "Bermuda3Eck"; Leverkusen, NRWM-Fanfest, 12.000 Plätze; Wolfsburg: Hugo-Bork-Platz, 3000 Plätze; Sinsheim: Burgplatz, 3500 Plätze. Wer will da noch ins stickige Stadion?

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Frauen-WM 2011:Deutsche Serie

Frauenfussball Deutschland - Norwegen

Quelle: dapd

Was für eine Bilanz: Die deutsche Nationalelf (im Bild Nadine Angerer) ist seit 597 Minuten bei Weltmeisterschaften ohne Gegentor. Der letzte Gegentreffer ereignete sich am 12. Oktober 2003 beim WM-Finale in Carson. Hanna Ljungberg erzielte in der 41. das 0:1 für die Schwedinnen. Beim Turnier 2007 blieb die deutsche Elf in sechs Partien ohne Gegentor. Auch in der Vorbereitung zur WM 2011 siegte die Elf von Silvia Neid jeweils ohne Treffer des Gegners. Auf die Frage, wie ihr Elf mit einem möglichen Rückstand umgehen würde, sagte Neid kürzlich: "Das konnten wir nicht testen - leider. Ich konnte meine Mannschaft nicht anweisen, in Rückstand zu gehen."

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Frauen-WM 2011:Rekordspielerinnen

US womens soccer players  celebrate gold medal victory against Brazil in Athens

Quelle: REUTERS

Die Amerikanerin Kristine Lilly (im Bild rechts) hält mit 30 Einsätzen bei WM-Turnieren den Rekord für die meisten Partien. Den wird sie auch nach der WM 2011 behalten, denn Birgit Prinz (bislang 22 Einsätze) kann höchstens sechs Spiele absolvieren. Dafür ist Prinz die erfolgreichste Schützin bei Weltmeisterschaften: 14 Treffer hat sie bislang erzielt. Sie könnte bei diesem Turnier allerdings von der Brasilianerin Marta eingeholt werden, die auf bislang zehn Tore kommt.

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Frauen-WM 2011:Fleißig

Abby Wambach

Quelle: AP

Die Amerikanerinnen (im Bild Abby Wambach) haben sich seit der WM 2007 als fleißigste Mannschaft erwiesen, 76 A-Länderspiele hat die Elf seitdem bestritten, Kanada und Schweden brachten es immerhin auf 60 Partien, die deutsche Elf absolvierte 47 Spiele. Die Frauen aus Äquatorialguinea schafften dagegen gerade einmal 13 Spiele. Ebenfalls skurril: Die kolumbianische Nationalelf spielte bis 2010 ausschließlich gegen südamerikanische Mannschaften, erst dann gab es ein 2:2 gegen Dänemark und ein 2:4 gegen Japan. Bei der WM 2011 tritt Kolumbien nun gegen Nordkorea, Schweden und die USA - keines dieser Ländern liegt bekanntlich in Südamerika.

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Frauen-WM 2011:Pokale und Preise

FIFA Women's World Cup Welcome Tour - Tokyo

Quelle: Getty Images

Die Trophäe, um die bei dieser WM gespielt wird, ist 45 Zentimeter hoch, 1,8 Kilogramm schwer und hat einen Wert von etwa 22.000 Euro. Anders als bei den Männern wird für jedes Turnier ein neuer Pokal gefertigt, den die siegreiche Nation behalten darf. Preisgeld gibt es auch: Der Weltmeister erhält von der Fifa eine Million US-Dollar, der Finalist 800.000 Dollar. Wer in der Vorrunde scheitert, bekommt immerhin 250.000 Dollar. Dazu gibt es für jede Mannschaft ein Startgeld von 75.000 Dollar. Ausgezeichnet werden außerdem die beste Torschützin, die beste Torfrau und die beste Spielerin. Einen Sonderpreis bekommt die fairste Spielerin, die das Preisgeld von 10.000 Dollar dafür aufwenden darf, Jugendmannschaften Ausrüstungen zu kaufen.

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Frauen-WM 2011:Maskottchen

Volounteers für die FIFA Frauen WM

Quelle: dpa

Kein Fifa-Turnier ohne knuffiges Tierchen! Das Maskottchen 2011 heißt Karla Kick. Die imposante Katze wurde nach offiziellen Angaben der Fifa am 18. Juni 1995 geboren, als die deutsche Elf zum ersten Mal im WM-Finale stand. Karla ist also 16 Jahre alt, laut Fifa sehr neugierig und wird aufgrund ihrer Sprachlosigkeit "mit allen Fans auf eine nonverbale, emotionale Art interagieren." Das wird ein Spaß. Auch wichtig: Karla Kick trägt sowohl Hose, als auch Trikot.

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Frauen-WM 2011:Spielball

Spielball

Quelle: dpa

Gespielt wird bei der WM mit einem Ball namens "Speedcell". Der Name steht laut Fifa für Geschwindigkeit, Kraft und Teamgeist. Optisch erinnert er an den "Jabulani" der Männer-WM 2010 - jedoch mit einigen Unterschieden. Eine Grafik mit elf Linien soll die elf Spielerinnen einer Mannschaft symbolisieren. Die bisherigen Namen der Spielbälle bei Frauen-WMs: Etrusco (1991), Questra (1995), Icon (1999), Fevernova (2003) und +Teamgeist (2007). Das Motto der WM lautet übrigens: "20Elf von seiner schönsten Seite." Hach.

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Frauen-WM 2011:Zuschauer

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Quelle: AP

Beim Eröffnungsspiel soll es einen Zuschauerrekord für Frauenfußball in Europa geben. Die Partie zwischen Deutschland und Kanada ist ausverkauft, es werden mehr als 72.000 Menschen erwartet. Der Rekord bisher stammt vom Freundschaftsspiel zwischen Deutschland und Brasilien am 22. April 2009, damals waren 44.825 Zuschauer dabei. Den Rekord für das bestbesuchte Frauenspiel aller Zeiten hält immer noch das WM-Finale 1999 zwischen den USA und China vor 90.185 Zuschauern in Los Angeles.

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Frauen-WM 2011:Kleine Torkunde

Training der deutschen Frauenfussball-Nationalmannschaft

Quelle: dapd

Das erste Tor bei einer Frauen-WM erzielte die Chinesin Ma Li am 16. November 1991 beim 4:0-Sieg ihrer Mannschaft gegen Norwegen. Der bislang letzte Treffer gelang Simone Laudehr im WM-Finale 2007, es war das insgesamt 639. Tor bei einer Frauen-WM. Die deutsche Trainerin Silvia Neid (im Bild) hat dereinst das 100. Tor einer Frauen-WM geschossen, es war der 1:0-Siegtreffer gegen Japan am 5. Juni 1995. In diesem Jahr wird wahrscheinlich das Jubiläum des 750. WM-Treffers gefeiert: Schließlich wurden bislang bei den Turnieren durchschnittlich 127,8 Tore erzielt.

© sueddeutsche.de/ebc
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