Französisches Nationalteam:Drastische Strafe gegen Nationalspieler

Mittelfeldspieler Yann M'Vila wird nach Nachtclubbesuch bis 2014 aus der französischen Nationalmannschaft verbannt. Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins verlässt nach seiner Kollision mit einem Transporter das Krankenhaus, Rudi Völler kritisiert die Wahl des DFB-Testspiel-Gegners Niederlande.

in Kürze

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Verbannt aus dem Nationalteam: Frankreichs Yann M'Vila.

(Foto: AFP)

Fußball, Frankreich: Der französische Fußball-Verband FFF hat Mittelfeldspieler Yann M'Vila bis zum Juni 2014 aus der Nationalmannschaft verbannt. M'Vila war im vergangenen Monat zwischen den beiden Playoff-Qualifikationsspielen zur U21-Europameisterschaft 2013 unerlaubterweise in einen Nachtclub gegangen. Durch die Strafe des Verbandes wird der 22-jährige Profi des französischen Erstligisten Stades Rennes die Weltmeisterschaft in Brasilien verpassen. M'Vila war schon einmal negativ im Kreis der Nationalmannschaft aufgefallen. Bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine in diesem Sommer verweigerte der 22-malige Nationalspieler nach seiner Auswechslung im Spiel gegen Spanien sowohl Mitspieler Olivier Giroud als auch Nationaltrainer Laurent Blanc den Handschlag. Daraufhin wurde M'Vila für ein Spiel gesperrt.

Radsport, Unfall: Tour-de-France-Gewinner Bradley Wiggins hat nach einer Kollision mit einem Auto am Donnerstag das Krankenhaus verlassen. Am Mittwochabend hatte der viermalige Olympiasieger bei einer Trainingsfahrt in Wrightington im englischen Nordwesten Rippenverletzungen erlitten. Anschließend wurde der britische Radprofi vom Sky-Rennstall zur Beobachtung in eine Klinik eingeliefert.

Nur einen Tag nach Wiggins' Kollision geriet auch dessen Nationaltrainer Shane Sutton in einen Unfall mit einem Auto und erlitt Kopfverletzungen. "Shane wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, dort wurden Blutungen und Prellungen im Gehirn festgestellt", hieß es in einem offiziellen Statement. Der 55 Jahre alte Sutton habe bei dem Unfall in der Nähe von Manchester einen Helm getragen, für weitere Untersuchungen müsse er die kommenden Tage in der Klinik verbringen. Nach Polizeiangaben hat der 32-Jährige Wiggins mehrere Rippen gebrochen und eine Verletzung am Handgelenk erlitten. Das Team Sky geht davon aus, dass sich der Zeitfahr-Olympiasieger schnell von dem Unfall erholt.

Eishockey: Die Düsseldorfer EG will die Sperre für Eishockey-Profi Marc Zanetti nicht hinnehmen. Wie der Club aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Donnerstag mitteilte, hat er Widerspruch gegen das Urteil des DEL-Disziplinarausschusses vom vergangenen Montag eingelegt. Zanetti hatte im Spiel gegen den EHC Red Bull München eine Matchstrafe erhalten und war danach von der DEL für fünf Spiele gesperrt worden. Zudem sollte er 1500 Euro Geldstrafe zahlen. "Nach gründlicher Prüfung werden wir die Strafe gegen Marc nicht akzeptieren und legen Widerspruch ein", sagte der Sportliche Leiter Walter Köberle.

Olympia, Doping: Wegen einer positiven Dopingprobe droht der russischen Diskuswerferin Darja Pischtschalnikowa eine lebenslange Sperre. Bei der Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von London seien Spuren von anabolen Steroiden entdeckt worden, teilte die Anti-Dopingbehörde Rusada in Moskau am Donnerstag der Agentur Itar-Tass zufolge mit. Der Präsident des russischen Leichtathletikverbandes WFLA, Valentin Balachnitschjow, sprach von einer "schockierenden Nachricht". Die 27-Jährige war wegen eines früheren Dopingvergehens bereits für zwei Jahre und neun Monate gesperrt gewesen. Sie hatte mit anderen russischen Sportlern vor den Olympischen Spielen 2008 Dopingproben manipuliert. Sollte sie ihre Silbermedaille von London verlieren, würde Nadine Müller (Halle/Saale) vom fünften auf den vierten Rang vorrücken. Es ist bereits der zweite Dopingskandal um eine russische Top-Leichtathletin innerhalb von zwei Tagen. Die frühere 10-000-Meter-Europameisterin und Olympia-Vierte Inga Abitowa war am Vortag für zwei Jahre gesperrt worden. Grundlage waren Veränderungen ihres im Blutpass angegebenen Hämoglobin-Wertes.

Länderspiel gegen Holland: Rudi Völler hat harsche Kritik am Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am kommenden Mittwoch gegen die Niederlande geäußert. "Auch im Fußball gilt: Was zu viel ist, ist zu viel", schrieb der Sportdirektor von Bayer Leverkusen in einem Kommentar für den Kicker. Völler monierte nicht den Termin, sondern die Gegnerauswahl für das Duell in Amsterdam. "Es müssen nicht immer die Niederlande sein, es kann auch mal ein Gegner sein, der es dem Bundestrainer erlaubt, auf Spieler zurückzugreifen, die nicht so sehr beansprucht sind", meinte Völler. Der frühere DFB-Teamchef sieht die Akteure der Spitzenclubs derzeit zu sehr beansprucht. "In dieser Phase der Voll- oder besser: Überbeschäftigung bedeutungslose, aber trotzdem brisante Länderspiele zu terminieren, halte ich für falsch", schrieb Völler. Joachim Löw nominiert seinen Kader für das letzte Länderspiel des Jahres an diesem Freitag.

VfL Wolfsburg, Diego: Mittelfeldspieler Diego stand beim VfL Wolfsburg vor der aktuellen Bundesligasaison offenbar auf der Verkaufsliste von Ex-Trainer Felix Magath. Mit den Worten "Diese Geschichte entspricht der Wahrheit. Es hat mich überrascht und sehr enttäuscht" bestätigte der Brasilianer im Kicker, dass Magath ihn vor der Saison unter dem Vorwand einer Verletzung nach Brasilien schicken wollte, um dort mit dem FC Santos zu verhandeln. Trotz der aktuellen Krise und Tabellenplatz 16 traut der 27-Jährige seinem Verein zu, "dass wir unter den ersten acht Teams landen können" und hegt keine Abwanderungsgedanken. "Ich bin jetzt in Wolfsburg und damit sehr zufrieden. Ich hoffe nur, dass diese Saison ein Happy End hat", sagte Diego.

Dallas Mavericks siegen weiter

Dallas Mavericks, NBA: Ohne den verletzten Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks ihren besten NBA-Saisonstart seit fünf Jahren geschafft. Die Texaner bezwangen am Mittwoch (Ortszeit) die Toronto Raptors mit 109:104 und feierten in der fünften Partie den vierten Sieg. Das gelang zum Auftakt in der nordamerikanischen Profiliga zuletzt in der Spielzeit 2007/08. Beste Werfer für die Mavericks waren der deutsche Nationalcenter Chris Kaman und O. J. Mayo mit jeweils 22 Punkten. Da die San Antonio Spurs mit dem 84:106 bei den Los Angeles Clippers ihre erste Niederlage kassierten, führt Dallas mit dem Divisionsrivalen die Western Conference an. Die Los Angeles Lakers kommen hingegen weiter nicht in Schwung und sind auf dem letzten Platz im Westen. Das All-Star-Ensemble aus Kalifornien verlor mit 86:95 bei den Utah Jazz und startete erstmals seit 1993 mit einer Bilanz von 1:4. Meister Miami Heat feierte einen lockeren 103:73-Erfolg über die Brooklyn Nets.

Andrea Petkovic, Karrierepläne: Die deutsche Tennisspielerin Andrea Petkovic will eine Fortsetzung ihrer aktiven Karriere nach den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro 2016 nicht ausschließen. "Ich habe mir immer gesagt, dass ich nach 2016 aufhören werde. Durch die Verletzungen haben sich meine Pläne aber etwas verschoben", schrieb die 25 Jahre alte Darmstädterin am Rande des WTA-Turniers im indischen Pune in einem Blogbeitrag auf der Webseite der Spielerorganisation. "Wenn dieser Zeitpunkt kommt und ich immer noch genug Kraft in mir habe, dann spiele ich weiter", schrieb Petkovic. Sollte dies nicht der Fall sein, gebe es für die ehemalige Top-10-Spielerin aber genügend Alternativen. "Dann werde ich etwas anderes tun. Es gibt Hunderte Sachen, die ich machen will. Wir werden sehen." Zuvor hatte Petkovic am Dienstag in Pune einen Erstrundensieg über Sofia Shapatava (Georgien) gefeiert.

Basketball, Europacup: Ratiopharm Ulm hat seine starke Form auch im Europacup bestätigt. Der Tabellenführer der Bundesliga gewann am Mittwochabend sein erstes Spiel beim französischen Club Cholet Basket mit 93:71 (51:36). Überragender Werfer war der Amerikaner Allan Ray, auf dessen Konto allein 25 Punkte gingen. Sein Landsmann John Bryant steuerte 16 Punkte zu diesem Auftaktsieg bei. Die Artland Dragons Quakenbrück sind hingegen mit einer Niederlage in den Europapokal gestartet. Die Mannschaft von Trainer Stefan Koch verlor ihr erstes Gruppenspiel gegen den lettischen Club VEF Riga mit 72:82 (32:37). In der ausgeglichenen ersten Halbzeit gingen die Niedersachsen kurz vor der Pause in Führung. Danach legten die Gäste zu und setzten sich am Ende phasenweise deutlich ab. Erfolgreichster Werfer der Dragons war Anthony King mit 16 Punkten. Am nächsten Mittwoch müssen die Dragons bei Triumph Ljubertsy aus Russland ran.

Handball, Bundesliga: Die Rhein-Neckar Löwen hat den ersten Angriff von Meister THW Kiel abgewehrt. Der ungeschlagene Tabellenführer gab sich auch beim HSV Hamburg keine Blöße und verteidigte dank des 30:23 (14:10)-Erfolges seine Spitzenposition. Somit läuft alles auf einen Zweikampf hinaus, denn auch die Kieler siegten im Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 34:27 (15:13) und bleiben mit einem Punkt Rückstand als Zweiter in Lauerstellung.

Ski alpin, Lindsey Vonn: Skirennfahrerin Lindsey Vonn verzichtet auf einen Start beim ersten Weltcup-Slalom dieser Saison im finnischen Levi. Die viermalige Gesamtweltcupsiegerin aus den USA werde das Rennen an diesem Samstag auslassen, bestätigte ein Sprecher des amerikanischen Verbands am Mittwochabend auf Anfrage. "Sie will ihre Aufmerksamkeit auf die Vorbereitung für die Rennen Ende November richten", sagte er. Am 24. November steht im amerikanischen Aspen zunächst ein Riesentorlauf, einen Tag später ein Slalom auf dem Programm. Eigentlich hatte die 28-Jährige an dem Wochenende bei der Abfahrt der Herren im kanadischen Lake Louise teilnehmen wollen, der Weltverband FIS untersagte ihr allerdings einen Rennstart.

Hannover 96, Verletzung: Der Bundesligist muss für unbestimmte Zeit auf Innenverteidiger Felipe verzichten. Der 25 Jahre alte Brasilianer muss sich wegen anhaltender Hüftprobleme operieren lassen und fällt mindestens für den Rest der Hinrunde aus. "Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird", sagte Trainer Mirko Slomka vor der Europa-League-Partie gegen Helsingborgs IF (Donnerstag, 21.05 Uhr/Sky). Felipe war im Sommer für rund 2,5 Millionen Euro von Standard Lüttich nach Hannover gewechselt und bestritt bisher sieben Pflichtspiele für die Niedersachsen.

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