Frankfurt:Mit Boateng, ohne Tore

Sport-Club Freiburg v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

<NM1> <NM>Echt, so anstrengend ist die Bundesliga? Der in der zweiten Halbzeit einwechselte Kevin-Prince Boateng bei seinem Debüt für Frankfurt.

(Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Die Eintracht startet mit dem prominenten Zugang in die Saison, schafft aber in Freiburg nur ein 0:0.

Ein Videobeweis hat den SC Freiburg um einen erfolgreichen Saisonauftakt gebracht. Die Breisgauer kamen gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag nicht über ein 0:0 hinaus. Ein Tor von SC-Stürmer Tim Kleindienst (17. Minute) erkannte Schiedsrichter Manuel Gräfe dabei mit Hilfe der neuen Technik wegen einer Abseitsstellung zurecht nicht an. Freiburgs Trainer Christian Streich konnte vor 24 000 Zuschauern allein mit dem Engagement seines Teams zufrieden sein. Fußballerisch war die Darbietung zu wenig, es fehlte an Ideen. So halten die Startschwierigkeiten der Breisgauer auch 16 Jahre nach dem bislang letzten Auftakterfolg in der deutschen Eliteklasse weiter an.

Frankfurts Kevin-Prince Boateng hatte 833 Tage nach seinem zuvor letzten Bundesliga-Spiel, damals für Schalke 04, zunächst auf der Bank Platz genommen. Sein Trainer Niko Kovac wechselte den Halbbruder von Weltmeister Jérôme Boateng in der 67. Minute unter Pfiffen ein.

Bei Frankfurt überzeugt vor allem der neue Stürmer Haller

Der Pokal-Finalist der vergangenen Saison hatte die Sommerpause für einen großen Umbruch genutzt und lief mit sechs Zugängen sowie elf ausländischen Profis von Beginn an auf. Freiburgs Streich dagegen vertraute beinahe der gleichen Elf wie zuletzt im DFB-Pokal, gab nur im Angriff Kleindienst den Vorzug vor Nils Petersen. Auf den Rängen drückten Fans vor dem Anpfiff mit kurzzeitig hochgehaltenen Bannern mit der Aufschrift "Kritikresistenter Altherrenklub" sowie "Intransparent und verlogen" ihre Missstimmung gegen den Deutschen Fußball-Bund aus. Auf dem Rasen entwickelte sich schnell ein munteres Spiel, in dem die Gäste in der ersten Hälfte die klar besseren Chancen hatten.

Vor allem Frankfurts wuchtiger neuer Stürmer Sebastien Haller sorgte für Gefahr im Strafraum. Bei einem Drehschuss des 23-Jährigen war aber SC-Torhüter Alexander Schwolow zur Stelle (11. Minute). Nach einer halben Stunde setzte sich Haller gegen die SC-Abwehr durch und knallte den Ball an die Latte. Auch ein Kopfball von Defensiv-Zugang Simon Falette hätte die Führung bringen können (17.).

Auf der Gegenseite half Schiedsrichter Gräfe dann der Videobeweis, um Kleindiensts Treffer nicht anzuerkennen. Passgeber Florian Niederlechner hatte vor der entscheidenden Hereingabe im Abseits gestanden (17.) - es war der größte Aufreger in der Offensive der Freiburger vor der Pause. Gräfe hatte vor seinem ersten Saisoneinsatz mit Kritik an den früheren Schiedsrichter-Chefs Hellmut Krug und Herbert Fandel für Aufsehen gesorgt.

Ohne die abgewanderten Leistungsträger Vincenzo Grifo und Maximilian Philipp brachten die Freiburger auch nach dem Wechsel die Defensive der Eintracht wenig in Bedrängnis. Nach einer knappen Stunde schickte Streich, der am Donnerstag seinen Vertrag verlängert hatte, Joker Petersen und später Marco Terrazzino aufs Feld. Die Begegnung verlor an Qualität. Strafraumszenen wurden seltener. In der Schlussphase drängten noch mal die Freiburger, Petersen sorgte noch zehn Minuten vor dem Ende noch für einen gefährlichen Abschluss.

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