Formel 1 in Brasilien:Vettel startet beim Saisonfinale vor Alonso

Lewis Hamilton fährt im letzten Qualifying der Saison auf die Pole Position, Sebastian Vettel muss sich mit Rang vier begnügen. Für seinen ärgsten Verfolger Fernando Alonso gibt es eine größere Enttäuschung: Er rückt nach der Strafversetzung eines Piloten zwar einen Platz auf, startet aber trotzdem nur von Rang sieben.

F1 Grand Prix of Brazil - Qualifying

Sebastian Vettel fährt im Qualifying in Brasilien auf Platz vier. 

(Foto: Getty Images)

Die Pole-Position deutlich verpasst und trotzdem alles bestens vor dem Showdown: Sebastian Vettel fuhr in der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien nur auf den für ihn bescheidenen vierten Platz. Trotzdem hat der Red-Bull-Pilot glänzende Perspektiven auf den Titel-Hattrick. Sein Rivale Fernando Alonso belegte am Samstag in Sao Paulo nur Rang acht, rückte am Abend aber wegen einer Strafversetzung von Pastor Maldonado noch einen Platz auf. Um Vettel noch abfangen zu können, müsste Alonso eine spektakuläre Aufholjagd hinlegen und zudem auf einen Rückschlag des Deutschen hoffen. Die Pole Position sicherte sich der Brite Lewis Hamilton, der vor einer Woche die Formel-1-Premiere in Austin gewonnen hatte. Zweitschnellster war Landsmann und McLaren-Teamkollege Jenson Button.

"Wir wussten, dass es hier extrem eng wird. Trotzdem ärgert mich der vierte Platz etwas", sagte Vettel und sparte nicht mit Selbstkritik: "Vielleicht war ich hier und da ein wenig zu schüchtern." Läuft alles normal, müsste Vettel seinen Vorsprung nur verwalten. Doch das will der Red-Bull-Pilot nicht: "Es gibt genug Beispiele, dass man auch vom vierten Platz gewinnen kann. Und das ist unser Ziel. Ich bin nicht hier, um Vierter zu werden."

Angst, dass ein Startunfall alle Titel-Träume zerstören könnte, hat Vettel nicht. "Ich glaube, da müssen wir uns keine Sorgen machen", sagt der 25-Jährige, der sich eine einfache Taktik zurechtgelegt hat: Früh schlafen gehen, und im Rennen nur auf sich selbst schauen.

Schumacher abgeschlagen

Alonso, der schon fast auf einen Ausfall Vettels hoffen muss, ging mit dem schlechten Ergebnis im Qualifying ganz locker um. "Es ist für mich keine Überraschung, wie es gelaufen ist. An meiner Ausgangslage hat sich absolut nichts geändert. Ich habe nichts zu verlieren, ich kann nur alles gewinnen", sagte der Spanier. Er profitierte am Abend noch von einer Strafe gegen Williams-Pilot Pastor Maldonado. Der Vernezolaner muss am Sonntag zehn Plätze weiter hinten starten. Die Rennkommissare bestraften ihn, weil er in der Qualifikation nach seiner Runde nicht an der Waage gehalten hatte. Maldonado fiel vom sechsten auf den 16. Platz zurück.

Sollte Vettel ohne Punkte bleiben, müsste Alonso schon Dritter werden, um doch noch seinen dritten WM-Titel nach 2005 und 2006 zu erobern. "Verteidigen bringt nichts. Sebastian darf nicht taktieren, er muss auf Angriff fahren", erklärte der dreimalige Weltmeister Niki Lauda. Sein RTL-Kollege Christian Danner macht sich keine Sorgen: "Ich tippe auf Vettel, der schafft das schon."

Mit einer Enttäuschung endete für Michael Schumacher das letzte Qualifying seiner Karriere. Der 43-Jährige steht im Abschiedsrennen nur auf dem 14. Startplatz. Damit wird es für den Mercedes-Piloten wohl nichts mehr mit dem versöhnlichen Abschluss. Nur ein einziger Podestplatz (Dritter in Valencia 2012) ist dem Rekordweltmeister in den drei Jahren seit seinem Comeback gelungen. Im nächsten Jahr sitzt Hamilton in Schumachers Silberpfeil.

Nicht viel besser erging es dem Teamkollegen Nico Rosberg, der auf Position zehn landete. Mercedes-Sportchef Norbert Haug wollte aber keine Prognose für das Rennen abgeben: "Für Sonntag ist Regen vorhergesagt und dann kann sich vieles an der heutigen Rangfolge verändern." Zweitbester Deutscher war Force-India-Pilot Nico Hülkenberg auf Rang sieben. Deutsches Schlusslicht ist auch im letzten Rennen des Jahres Timo Glock, der im Marussia nicht über Rang 21 hinauskam.

Williams-Pilot Pastor Maldonado muss beim Großen Preis von Brasilien am Sonntag zehn Plätze weiter hinten starten. Die Rennkommissare bestraften den Venezolaner, weil er in der Qualifikation am Samstag in Sao Paulo nach seiner Runde nicht an der Waage gehalten hatte. Dies ist ein Verstoß gegen Artikel 26 der Formel-1-Sportregeln des Internationalen Automobilverbandes. Wie neun andere Fahrer profitiert Fernando Alonso davon und rückt um einen Startplatz vor. Der Verfolger von WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel hatte den achten Platz belegt, kann nun aber von Position sieben starten. Für Vettel ändert sich nichts, weil er in der Qualifikation den vierten Rang erreicht hatte. Maldonado fällt dagegen vom sechsten auf den 16. Platz zurück.

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