Formel 1:Vettel enthüllt den RB9

Unter dem Motto "Entfesselt den Bullen" stellt Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel sein neues Arbeitsgerät vor, das mit auffälliger Farbgebung überrascht. Einen Namen hat der Bolide noch nicht, darüber wird erst nach den ersten Testfahrten entschieden.

Ein Namen für sein neues Arbeitsgerät muss erst noch gefunden werden, der Auftrag ist jedoch klar: Bei der Präsentation des neuen RB9 hat Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel den Boliden enthüllt, der ihn zum vierten Weltmeistertitel in Folge führen soll. "Natürlich kann man zurückschauen, auf das, was man erreicht hat. Aber für mich startet alles bei null", sagte der dreimalige Champion im Red-Bull-Hauptquartier im englischen Milton Keynes.

Unter dem Motto "Entfesselt den Bullen" stellte der 25-Jährige gemeinsam mit seinem Teamkollegen Mark Webber (Australien) das neue Werk von Chefdesigner Adrian Newey vor. Selbstbewusst gab Teamchef Christian Horner die Richtung vor. "Wir wollen die beiden WM-Pokale noch nicht aus unserem Trophäenkabinett hergeben", sagte der Teamchef. Zurückhaltender gab sich Newey. "Wir wissen, was wir geleistet haben", sagte der 54-Jährige, "aber wir wissen natürlich nicht, wo die anderen stehen. Da bleibt vieles ungewiss."

Ganz traditionell zogen Vettel und Webber das weiße Tuch vom neuen RB9. Im Vorjahr war der Vorgänger RB8 in einem Clip via Internet präsentiert worden. Viel Violett zusätzlich zum üblichen Blau - der neue Red-Bull-Bolide überrascht zumindste farblich. Allerdings müssen sich die Fans erneut mit der Höckernase abfinden. Wie auch Ferrari und McLaren setzte Newey zwar die kosmetische Blende über der Radaufhängung ein, welche der Weltverband FIA seit dieser Saison gestattet. Diese reicht allerdings nicht sehr weit nach vorne, so bleibt ein Höcker. Grund sei das Gewicht, sagte Newey.

Für ein Novum sorgt zudem der neue Sponsor, dem auch die neue Farbgebung Rechnung trägt. Die Ausweitung des Deals mit einer japanischen Premium-Automarke bringt Vettels Team neben mehr Finanzkraft auch gut sichtbar einen neuen Titel: 2013 geht der Rennstall offiziell als Inifiniti Red Bull Racing an den Start.

"Wir müssen uns erst kennenlernen"

Einen eigenen Namen trägt seine Ausgabe des Boliden noch nicht, wie Vettel sagte. "Wir müssen uns schließlich erst kennenlernen", so der Weltmeister lachend. Im vergangenen Jahr hatte er seinen Wagen auf den recht schlichten Namen Abbey getauft, davor hatten ihn "Luscious Liz" ("Leckere Liz") und "Kinky Kylie" ("Scharfe Kylie") zu seinen ersten WM-Titeln geführt.

Dass der RB9 noch vor den ersten Tests einsatzbereit sein würde, schien über den Winter durchaus fraglich. Schuld war sein letztendlich höchst erfolgreicher Vorgänger, der RB8, der im Zweikampf mit Fernando Alsonsos Ferrari bis zum Ende der vergangenen Saison die Aufmerksamkeit der Ingenieure brauchte. "Wir mussten uns bis zum letzten Moment auf die Entwicklung des RB8 konzentrieren, um die beiden Titel zu verteidigen. Das hat die Entwicklung des neuen Autos zeitlich stärker beeinträchtigt, als uns lieb war", sagte Newey.

Die Vorstellung des neuen Boliden kommt pünktlich zu den Tests im spanischen Jerez de la Frontera ab diesem Dienstag. Die Jungfernfahrt im neuen "Bullen" wird wie vor der vergangenen Saison Vettels Teamkollegen Mark Webber vorbehalten sein, Vettel soll erst am Donnerstag und Freitag ins Cockpit steigen. Die Formel-1-Saison beginnt am 17. März in Melbourne.

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