Formel 1:Schumacher bremst Alonso aus

Der Rekord-Weltmeister aus Kerpen setzt seine Aufholjagd fort: Auf dem Nürburgring fuhr er - dank taktischer Meisterleistung - WM-Spitzenreiter Fernando Alonso davon.

Zwei Wochen nach seinem Saisonsieg in Imola holte sich der Rekordweltmeister bei seinem Heimspiel erneut den Sieg. Schumacher war 3,7 Sekunden schneller als Titelverteidiger Alonso im Renault. Der Spanier kam auf Platz 2, während Schumacher den 86. Sieg seiner Karriere feiern kann.

Und er zieht doch vorbei...

Und er zog doch noch vorbei...Am Ende verwies Schumi Weltmeister Alonso mit sieben Sekunden Vorsprung auf Platz zwei.

(Foto: Foto: Reuters)

Dritter wurde Schumachers Teamkollege Felipe Massa aus Brasilien vor dem Finnen Kimi Räikkönen im Silberpfeil. Der Wiesbadener Neuling Nico Rosberg im Williams unterstrich sein Talent als Siebter. Der Mönchengladbacher Nick Heidfeld im BMW war mit einer Runde Rückstand als Zehnter drittbester deutscher Fahrer.

Ralf Schmacher hatte in seinem 150. Grand Prix Pech und musste an sechster Stelle liegend seinen Toyota in der 54. Rundemit einem Motorschaden abstellen. Auch Juan Pablo Montoya aus Kolumbien im zweiten McLaren-Mercedes sah die Zielflagge nicht.

Seit' an Seit' in der ersten Reihe

Vorjahressieger Alonso war von der Pole-Position gestartet, verlor das Rennen jedoch nach zwei Dritteln beim zweiten Boxen-Stopp. Eine Woche vor Alonsos Heim-Grand-Prix in Barcelona konnte der 37 Jahre alte Schumacher auf der 5,148 Kilometer langen Strecke drei Runden länger auf der Piste bleiben als sein Rivale.

Erstmals in diesem Jahr standen der 24-jährige Spanier und Schumacher beim Start direkt nebeneinander in Reihe 1. Alonso verteidigte die erste Pole-Position der Saison souverän, während Schumacher seinen Teamkollegen Felipe Massa in der Haarnadelkurve nur schwer unter Kontrolle halten konnte.

Kurz danach kam das Safety-Car auf die Strecke, da der Italiener Vitantonio Liuzzi im Scuderia Rosso nach einem Getümmel im hinteren Teil des 22er-Feldes mit geplatzten Hinterreifen auf der Strecke stehen geblieben war.

Schlechtes Timing beim Tanken

Gleich fünf Plätze verlor der von Rang zehn gestartet Ralf Schumacher, während sich der von Position 13 ins Rennen gegangene Nick Heidfeld auf neun verbessert konnte. Nico Rosberg, der nach einem Motorschaden am Williams ganz vom Ende losgefahren war, beendete seine Aufholjagd mit der zweiten Platzierung in den Punkterängen.

Bis zum ersten Boxenstopp blieb Schumacher seinem spanischen Rivalen dicht auf den Fersen. Der Weltmeister kam in der 17. Runde mit einem Vorsprung von 0,6 Sekunden zuerst zum Halt und war nach einer Standzeit von 7,6 Sekunden wieder unterwegs.

Eine Runde später war Schumacher beim Tanken, wurde 0,3 Sekunden länger bedient und musste sich knapp hinter Alonso einreihen. Die Ferrari-Hoffnung, Schumacher an der Box am Spanier vorbeizulotsen, war im ersten Anlauf nicht aufgegangen.

Chance zur Attacke

Auch danach kam der Rekordchampion nicht in den Windschatten seines Widersachers und hatte daher keine Chance zur Attacke. Doch dann nutzte Schumacher die Gunst der Stunde. 22 Runden vor Rennende holte sich Alonso zum zweiten Mal neue Reifen und stand 8,8 Sekunden lang.

Danach drehte Schumacher drei schnellste Rennrunden in Serie, und benötigte nur 6,8 Sekunden beim Stopp. Als die Rivalen wieder auf der Bahn waren, lag der Deutsche deutlich vor dem Spanier. Souverän spulte Schumacher seine Pensum in souveräner Manier ab, ballte die Faust und ließ sich feiern.

In der Marken-Weltmeisterschaft liegt Renault nach dem fünften von 18 Saison-Rennen mit 62 Punkten klar vor Ferrari (46) und McLaren-Mercedes (38). In der Fahrerwertung führt Alonso nach den 308,863 Kilometern in der Eifel mit 44 Punkten vor Schumacher (31) und Räikkönen (23). Trotz des Ausfalls ist Ralf Schumacher (7) als Achter zweitbester deutscher Pilot vor Heidfeld (5) und Rosberg (4).

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