Formel-1-Qualifying in Japan:Sebastian Vettel fährt perfekte Runden

Formel-1-Weltmeister Vettel dominiert die Konkurrenz in der Qualifikation zum Großen Preis von Japan klar, um die Pole Position muss er anschließend trotzdem bangen. Bitter verlief die Qualifikation für Michael Schumacher: "Das Auto war irgendwie nicht schnell genug."

F1 Grand Prix of Japan - Qualifying

Sebastian Vettel fährt in Suzuka zielsicher auf die Pole Position.

(Foto: Getty Images)

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel startet beim Großen Preis von Japan von der Pole Position. Der Red-Bull-Pilot raste beim Qualifying in Suzuka klar überlegen in 1:30,839 Minuten auf Platz eins. Damit setzte der zweifache Champion seine blitzsaubere Bilanz in Japan fort. Zweitschnellster war Vettels Teamkollege Mark Webber aus Australien.

"Das war ein fast perfektes Qualifying", sagte Vettel, "das Auto hat sich fantastisch angefühlt. Hoffentlich läuft es im Rennen auch so gut." Trotz seiner überragenden Leistung musste er nach dem Qualifying um die Pole Position bangen: Er war von der Rennleitung zum Rapport zitiert worden, weil er den WM-Führenden Fernando Alonso behindert haben sollte. Doch die Kommissare verwarnten den 25-Jährigen lediglich. Härter wurde Jenson Button bestraft, der im Qualifying auf Rang drei kam: Der McLaren-Pilot wurde wegen eines unerlaubten Getriebewechsels um fünf Plätze strafversetzt.

Während Vettel seine vierte Pole in diesem Jahr einfuhr, erlebten die schärfsten Konkurrenten des Heppenheimers um den Titel auf dem 5,807 km langen Kurs einen schwarzen Tag. Der WM-Führende Alonso im Ferrari fuhr nur auf Platz sieben, startet aber wegen der Strafe für Button von Platz sechs. Kimi Räikkonen (Lotus) geht als Siebter, Lewis Hamilton im McLaren sogar nur von Position neun ins Rennen. "Es wird ein wirklich schwieriger Sonntag für uns, denn wir haben nicht die Pace. Uns fehlt eine Sekunde", sagte ein angefressener Alonso, "wir kämpfen momentan mit Autos, deren Leistung wir nicht erreichen können."

"Kein guter Tag für uns"

Michael Schumacher startet beim Rennen am Sonntag vom Ende des Feldes. Der Formel-1-Rekordweltmeister fuhr in Suzuka in seinem Mercedes nur auf Platz 13 und scheiterte damit vorzeitig in der zweiten Runde. Da der 43-Jährige wegen seines Auffahrunfalls beim vorherigen Rennen in Singapur in der Startaufstellung zehn Plätze nach hinten versetzt wird, muss Schumacher aus der letzten Reihe beginnen. "Ich habe insgeheim mit den Top 10 gerechnet, aber das Auto war einfach nicht schnell genug", sagte Schumacher, "und dann hatte ich auch noch ein bisschen Verkehr. Dass ich dann auch noch strafversetzt werde, ist natürlich schade."

Auch Schumachers Stallrivale Nico Rosberg verpasste einen Platz unter den ersten Zehn. Der 27-Jährige landete nur auf Rang 15, darf aber wegen mehrerer Strafen für die Konkurrenten von Platz 13 ins Rennen gehen. "Das ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben", sagte Rosberg. Damit landeten beide Silberpfeile zum dritten Mal in dieser Saison nicht unter den besten Zehn. "Kein guter Tag für uns", twitterte Mercedes. Nico Hülkenberg (Force-India) belegte Platz zehn, muss nach einem unerlaubten Getriebewechsel aber von Position 15 starten. Bereits in der ersten Phase war Timo Glock (Marussia) gescheitert.

In der Gesamtwertung führt Alonso (194 Punkte) sechs Rennen vor dem großen Finale in Brasilien vor Vettel (165) und Räikkönen (149). Hamilton träumt als Vierter (142) ebenfalls noch vom WM-Titel. Startplatz eins bedeutet für Vettel gleichzeitig die 34. Pole seiner Karriere. Damit standen bisher nur noch sein einstiges Idol Schumacher (68) und der legendäre Brasilianer Ayrton Senna (65) öfter auf der Pole. Aber die Jagd nach diesem Rekord interessiert Vettel nicht. "Es ist nicht so, dass ich an solche Dinge denke, wenn ich in den Wagen springe", sagte Vettel, "und die beiden sind ja auch noch ein ganzes Stück voraus." Viel wichtiger ist ihm der Sieg am Sonntag im Rennen - es wäre Triumph Nummer 24.

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