Formel 1: Qualifying in Istanbul:Rosberg nähert sich Red Bull

Überraschend fährt der Mercedes-Pilot beim Qualifikationstraining des Großen Preises der Türkei auf Platz drei. Vorne demonstriert Sebastian Vettel seine Stärke, Michael Schumacher dagegen reagiert ratlos.

Nico Rosberg nähert sich langsam aber sicher den Spitzenplätzen der Formel 1. Der deutsche Mercedes-Pilot kam im Qualifikationstraining beim Großen Preis von der Türkei auf Platz drei, seine beste Startposition der Saison. Dabei gelang ihm dieser Coup sogar mit der gleichen Taktik wie den beiden vor ihm liegenden Red-Bull-Fahrern Sebastian Vettel und Mark Webber: Sie alle fuhren im letzten Durchgangs des Trainings nur eine Runde und haben damit beim Rennen am Sonntag einen Satz Reifen mehr zur Verfügung als die weiteren Favoriten.

Formel 1: Qualifying in Istanbul: Zwei deutsche Fahrer zeigen Freude: Nico Rosberg, l., und Sebastian Vettel.

Zwei deutsche Fahrer zeigen Freude: Nico Rosberg, l., und Sebastian Vettel.

(Foto: AFP)

"Für uns ist das ein tolles Resultat. Es ist schön zu sehen, dass wir uns von Rennen zu Rennen steigern", sagte ein breit grinsender Rosberg bei der anschließenden Pressekonferenz. In der Türkei entstand am Samstag tatsächlich der Eindruck, dass Rosberg und Mercedes als einzige ernsthafte Konkurrenz für den Rennstall Red Bull am Sonntag an den Start geht. Mit dem Rest des Feldes scheinen sich die Österreicher und vor allem Weltmeister Sebastian Vettel zunehmend zu spielen.

Von vornherein kalkulierte Red Bull damit, im entscheidenden letzten Trainings-Durchgang (Q3)nur eine ernsthafte Runde zu fahren, um für das Rennen einen Satz Reifen mehr zu haben. "Es war ein komisches Gefühl, draußen zu sitzen und nichts mehr tun zu können, während die anderen draußen noch versuchen, schneller zu fahren", erzählte Vettel. Für die anderen Teams musste diese Aussage wie Hohn klingen - denn kein Fahrer kam an die Zeiten von Vettel oder Webber heran.

Der 23-Jährige aus Heppenheim untermauerte im Q3 zudem seine interne Stellung als Nummer eins bei Red Bull, indem er vier Zehntel Sekunden schneller fuhr als Webber. Vettel wird damit in Istanbul beim vierten Rennen der Saison zum vierten Mal von der Pole Position starten.

Mc-Laren-Pilot Lewis Hamilton, der Vettel beim letzten Rennen in China noch besiegt hatte, geht auf Startposition vier ins Rennen, vor Fernando Alonso im Ferrari, McLaren-Teamkollege Jenson Button und Nick Heidfeld im Renault. Michael Schumacher, zweiter Mercedes-Pilot neben Rosberg, kam auf die neunte Position - und reagierte danach ratlos.

"Wenn ich wüsste, woran es lag, wäre ich froh", sagte der 42-jährige Rekord-Weltmeister. Er sei immer langsamer geworden und könne sich das nicht erklären. "Ich hätte gerne in dem Quartett da vorne mitgespielt, das wäre auch möglich gewesen." Doch er habe unter seinen Reifen nicht genüg Grip gespürt und sei ziemlich herumgerutscht.

Ergebnis des Qualifyings

Formel 1, Großer Preis der Türkei in Istanbul, 4. von 19 Läufen zur Weltmeisterschaft, Qualifying (eine Runde = 5,333 km):

1. Sebastian Vettel (Heppenheim) Red-Bull-Renault 1:25,049 Minuten,

2. Mark Webber (Australien) Red-Bull-Renault 1:25,454,

3. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:25,574,

4. Lewis Hamilton (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:25,595,

5. Fernando Alonso (Spanien) Ferrari 1:25,851,

6. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Mercedes 1:25,982,

7. Witali Petrow (Russland) Renault 1:26, 296,

8. Michael Schumacher (Kerpen) Mercedes 1:26,646,

9. Nick Heidfeld (Mönchengladbach) Renault 1:26,659,

10. Felipe Massa (Brasilien) Ferrari ohne Zeit in Q3,

11. Rubens Barrichello (Brasilien) Williams-Cosworth 1:26,764,

12. Adrian Sutil (Gräfeling) Force-India-Mercedes 1:27,027,

13. Paul di Resta (Großbritannien) Force-India-Mercedes 1:27,145,

14. Pastor Maldonado (Venezuela) Williams-Cosworth 1:27,236,

15. Sergio Perez (Mexiko) Sauber-Ferrari 1:27,244,

16. Sebastien Buemi (Schweiz) Toro-Rosso-Ferrari 1:27,255,

17. Jaime Alguersuari (Australien) Toro-Rosso-Ferrari 1:27,572,

18. Heikki Kovalainen (Finnland) Lotus-Renault 1:28,780,

19. Jarno Trulli (Italien) Lotus-Renault 1: 29,673,

20. Vitantonio Liuzzi (Italien) Hispania-Cosworth 1:30,692,

21. Timo Glock (Wersau) Virgin-Cosworth 1:30,813,

22. Narain Karthikeyan (Indien) Hispania-Cosworth 1:31,564,

23. Kamui Kobayashi (Japan) Sauber-Ferrari wegen technischen Defekts nicht angetreten,

24. Jerome d'Ambrosio (Belgien) Virgin-Cosworth 1:30, 445 (wegen Ignorierens einer gelben Flagge im Training vier Plätze zurückversetzt)

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