Formel 1:Nicht rennfähig

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Rippenbrüche, Lungenverletzung: Fernando Alsonso wollte in Bahrain trotzdem ins Cockpit steigen. Doch die Ärzte verbieten es.

Optimistisch hatte Fernando Alonso am Donnerstagmittag das Medical Centre in Bahrain verlassen. Er fühle sich gut und fiebere seinem Einsatz beim zweiten WM-Lauf entgegen, sagte der Spanier nach dem obligaten Medizincheck. Die Ärzte machten ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung: Elf Tage nach seinem Horrorcrash von Melbourne erklärten sie einen Start des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters am Sonntag (17 Uhr/RTL und Sky) wegen einer leichten Verletzung der Lunge und Rippenbrüchen für unverantwortlich.

"Ich habe alles versucht. Ich bin sehr enttäuscht", sagte Alonso: "Es waren schmerzhafte Tage, aber der Schmerz wäre erträglich gewesen." Er habe jedoch "Verständnis für die Haltung der FIA-Ärzte", die "ein Risiko sahen, dass sich die Rippen verschieben und die Lunge verletzen". Er werde sein Team nun bestmöglich von der Boxenmauer aus unterstützen.

Nach zwei Computertomographien des Brustbereichs stellten die Mediziner des Automobil-Weltverbandes FIA beim 34-jährigen Spanier eine "unzureichende Genesung" fest. Formel-1-Kollege Nico Hülkenberg (Emmerich) erklärte, Alonso habe ihm gegenüber bereits am Montag "über Rippenschmerzen geklagt".

Vor dem übernächsten Rennen am 17. April in China muss sich Alonso erneut einem Medizincheck unterziehen. Alonsos Rennstall McLaren-Honda gab Minuten nach dem Urteil der Ärzte bekannt, dass Ersatzfahrer Stoffel Vandoorne (Belgien) das Cockpit übernehmen und damit zu seinem Formel-1-Debüt kommen wird.

Beim ersten Saisonlauf in Melbourne war Alonso in der 17. Rennrunde auf Esteban Gutierrez (Mexiko/Haas) aufgefahren. Sein McLaren-Bolide verlor zunächst die Vorderräder, überschlug sich beim ersten Kontakt mit dem Kiesbett, wirbelte durch die Luft und schlug in die Bande ein.

Italienischen Medienberichten zufolge wirkte dabei das 46-fache seines Körpergewichts auf den Spanier. Alonso konnte den zerstörten McLaren ohne fremde Hilfe verlassen. Am Tag nach dem Unfall postete er ein Foto, das ihn beim Lesen einer Zeitung mit dem Foto seines Unfalls und der Schlagzeile "luckiest man alive" zeigte.

© SZ vom 01.04.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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